Musterdepot-Update: Umschaltsituation

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Unter dem Strich ein kleiner Rückgang im Musterdepot gegenüber vergangener Ausgabe. Vor zwei Wochen hatten wir aber auch in der Tat Höchststände fast überall.

>> aus BondGuide #22-2024 vom 01. Nov. <<

Davon sind wir an den Börsen inzwischen etwas zurückgerudert. Ich schaue dabei nach wie vor der Einfachheit halber auf den DAX, denn der macht traditionell 80% aller Bewegungen eins zu eins mit, nur der verschwindend kleine Anteil von 20% dürfte auf unternehmens- und Deutschland-spezifische Einflüsse zurückgehen.

Es ist vergebliche Liebesmühe, auf den Rentenmarkt, den Mittelstand etc. separiert zu blicken, wissen wir doch: Rutschen die Börsen etwas, rutscht alles; kommt dagegen konstant die Flut einige Handelstage am Stück, heben sich alle Boote. Unser Markt für KMU-Anleihen bildet absolut keine Ausnahme und spielt sich auch nicht in einem Vakuum abseits der etablierten Handelsplätze ab.

Mit dem kleinen Kursrückgang im Vergleich zu Ausgabe 21-2024 lautet die aktuelle Prognose bis zum Jahreswechsel jetzt auf knapp unter 10% Performance 2024. Zweistellig sähe sicherlich hübsch aus, kann aber eben auch nicht erzwungen werden. Es ist nicht sonderlich wahrscheinlich, dass wir in den letzten beiden Monaten noch eine Umbesetzung vornehmen werden.

Mutares ist zurück bei rund 102%. Wer hatte Mut und Liquidität, am Tag der Bekanntmachung des ‚Research‘ zu Kursen um 90% zu kaufen? Das hätte sich sicherlich gelohnt. Die Anleihe der Private-Equity-Gesellschaft kommt immerhin von Kursen um 108% und ist aktuell auch wieder näher dran als davon weg: Zwei Drittel des Kursverlustes von vor einem Monat sind wieder wettgemacht.

Die neue Underberg VIII steht schon bei 104% und einiges spricht dafür, dass sie in Bälde zu Nummer VII aufschließen wird. 105% sind das Minimum. Für beide. Die Rendite liegt folglich bei niedrigen 4 bis 4,5%. Im Umfeld fallender Zinsen dürften beide vielleicht noch bis 106% zulegen, aber mehr wohl kaum. Aktuell kein zwingender Kauf mehr.

Und nochmals zur Erinnerung: Wir haben derzeit Underberg VII und VIII im Depot. Das ist auf Dauer etwas viel Hochprozentiges. Eine der beiden Positionen wird weichen müssen, sobald uns der Kurs gefällt. Ich denke, 106% könnte das leisten. Underberg VIII war im Rahmen des Umtausches kürzlich hinzugekommen, um die diversen Prozente Zeichnungsgewinn nicht zu versäumen. Umgangssprachlich nennt man das ‚opportunistisch‘.

Katjes ist bei 109% abgeprallt und steht jetzt wieder bei 107%. Restrendite per annum: ca. 6,5%. Wenn man eine ähnliche Rendite wie bei Underberg unterstellt, dürfte Katjes die 109% wieder erreichen, absehbar 110%.

Bei der DEAG gab es noch News die Woche. Ehrlich gesagt muss ich die selbst noch nachlesen. Bei 102% sollte das Ende der Fahnenstange nicht erreicht sein, sinkendes Zinsniveau in den nächsten Quartalen mal unterstellt. Bei 102% eher wieder ein Kauf. Kursziel 105%.

Karlsberg hält sich sehr gut. Auch diese Woche kaum eine Schwäche, selbst am Mittwoch, der kein guter Börsentag war. Kursziel nach wie vor 110-111%. Wer tatkräftiger war als wir, hat am ersten Handelstag im April zu 102,85% mehr nachgekauft. Bei der Zeichnung gab es ja nur eine maue Zuteilung, nach der man folgerichtig am ersten Handelstag nachlegt. Aktuell fällt mir kein jüngeres Beispiel ein, wo diese Strategie nach hinten losgegangen wäre. Nicht einmal ein älteres Beispiel fällt mir da ein.

Ausblick
Bei uns keine Veränderungen. Welche Position sollte man auch verkaufen zugunsten einer aktuellen Neuemission? Wie erwähnt: Eine der Underbergs wird weichen müssen. Aber natürlich verkauft man die nicht in die schwachen Kurse der aktuellen zweiten Wochenhälfte von Kalenderwoche 44. Dafür kommen noch passendere Zeitpunkte: eine der typischen Umschaltsituationen.

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