Etwas mehr Volatilität war in den vergangenen zwei Wochen im Musterdepot zu spüren: Im Durchschnitt gingen die KMU-Anleihekurse leicht zurück.
>> aus BondGuide #15-2024 <<
Dies korrespondiert vollständig mit der Entwicklung an den breiten Aktienmärkten – zu denen es ja angeblich wenig Korrelation gebe. Der DAX egalisierte de facto seine Allzeithöchststände von Mitte Mai, um dann in den Folgetagen doch wieder auf niedrige 18.000er Werte zurechtgestutzt zu werden. Bereits Mitte März war er da schon mal – inzwischen unter dem Strich immer noch. Die Korrektur hält an, nur wenig geht vorwärts, zu unklar sind die weiteren Perspektiven.
Nun wird man bei Anleihen für das Warten bezahlt, es gibt ja die Kuponzahlungen bzw. mindestens die Ansprüche aus den Stückzinsen. Bei DAX-Titeln sind es Dividenden, allerdings werden die bereits in den sog. Performance-Index – und das ist unser DAX – eingerechnet. Mit KMU-Anleihen hat man im zweiten Quartal in Summe mehr verdient. Im Nachkommastellenbereich natürlich nur.
Unsere Core-Titel reihen sich mittlerweile wie an der Perlenkette ganz oben in der Liste auf. An der Spitze und wohl uneinholbar 4finance, aber die befinden sich auch schon über sieben Jahre (!) im BondGuide Musterdepot. Nach nur 1 ½ Jahren brachte es Private-Equity-Holding Mutares bereits auf fast 21% Gesamtrendite.
Katjes benötigte für +12,7% weniger als ein Jahr, Underberg ähnlich und 1 ½ Jahre. Karlsberg für +5% sogar nur genau ein Quartal seit der Emission im Frühjahr – absoluter Spitzenwert bezogen auf die Verweildauer.
Jeder genannte Name zuzüglich DEAG ist – trotz der inzwischen fortgeschrittenen Kurse – weiter mindestens haltenswert, falls nicht sogar immer noch ein Kauf. Jede davon kann geschätzt noch bis zu zwei Punkte zulegen. Speziell in Zeiten wieder fallender Leitzinsen. In diesem Szenario sehe ich Katjes u/o Mutares Richtung 2025 bei 110% und analog die anderen genannten Core-Anleihen bis zu zwei Basispunkte höher.
Natürlich können sie dort auch nicht sehr viel länger verweilen, denn Richtung Fälligkeitstermin werden sie sich schließlich zurück Richtung 102-104% bewegen müssen. Warum nicht 100%? Ganz einfach: In allen Beispielen ist mit vorzeitigen Ablösungen und Umtauschanleihen zu rechnen. Sagt mir mein Sitzfleisch.
Ausblick
Veränderungen tun weiterhin nicht Not. Unsere Core-Anleihen machen genau zwei Drittel des Musterdepots aus, die sich im roten Bereich befindlichen Karteileichen ganze 3,7%. Nochmal zur Erinnerung: Diese Trümmertitel müssen wir weiterführen, wenn wir an etwaigen Insolvenzrückflüssen teilnehmen wollen. Das Minus beim Insolvenzfall BeA Behrens wird am Ende weniger als 20% ausmachen. Ein Minus per se ist nicht gut, aber für einen Insolvenzfall exorbitant gut. Jeder, der gerade nichts Besseres vorhat (Zeichnung neuer Emissionen), sollte die Zeit nutzen, wie wir auf ein absolutes Core-Portfolio umzubauen. Als Alternativen könnte man noch Eleving, Deutsche Rohstoff und Katjesgreenfood nennen – mehr würde ich persönlich dort nicht zurechnen.