Abfahrt

Falko Bozicevic, BondGuide

Ganz enge Kiste: Unser Kauflimit für eine kleine Depotergänzung ging gerade mal auf – wenn überhaupt. Und Krisenkranich Air Berlin hat noch eben so die Kurve bekommen und steht wieder im soliden Kursbereich. Ereignisreiche zwei Wochen…

Doch der Reihe nach: Die Berliner hatten in KW 33 ihre neuesten Geschäftszahlen vorgelegt. Was Anderes als rote Zahlen konnte man da erwarten? Trotzdem tauchten alle drei Air-Berlin-Anleihen um jeweils bis zu 6 Prozentpunkte ab. So auch unsere im Musterdepot befindliche AB III, die kurz bis auf 99% fiel. Übertreibung? Ganz sicher. Denn schon steht sie wieder bei soliden 104%. Eine weitere Aufstockung wäre angesichts schon vorhandener Übergewichtung im Depot wenig probat gewesen. Wir konnten nicht anders als dem Treiben gespannt zuzuschauen und auszuharren.

Gegenstand von Diskussionen war unser Kauflimit für eine kleine spekulative Scholz-Position (siehe BondGuide #16 – 7.000 Stück, Limit 70%). Je nach Interpretation von Uhrzeit, gehandeltem Volumen oder Börsenplatz ging dieses Limit am Freitag, 9. August, entweder noch auf oder nicht auf. Scholz stieg schon am Montag wieder auf 80%, fiel per Redaktionsschluss allerdings bereits Richtung 70% zurück. Das Argument, dass wir Scholz nur wegen sofortiger Kursgewinne eingebucht haben könnten, dürfte damit vom Tisch sein – aktuell gibt’s keine solchen Kursgewinne mehr. Wie erwähnt: Die Position ist spekulativ und daher auch mit nur 4% vom Gesamtvolumen des Musterdepots kleiner als normal gehalten. Unsere freie Liquidität bleibt mit 11% weiterhin komfortabel.

Der durchschnittliche Kupon liegt somit bei 8,3%, was wirklich extrem hoch ist. Mit Air Berlin III, Ekotechnika, Constantin I sowie Scholz und Ekosem II haben wir die Top-Casher des Marktes ja allesamt im Depot. Der gewichtete Kupon liegt gar bei knapp 9%, was natürlich auf unsere (temporäre Übergewichtung) von AB III und Ekotechnika zurückgeht.

Noch eine wichtige Frage in eigener Sache an alle Leser:
Die neuen Medien („Social Media“) wie Facebook, Twitter etc. sind nicht jedermanns Sache. Zugegeben, auch meine nicht. Allerdings habe ich mich durch kostenloses Anmelden bei Twitter jetzt eines Besseren belehren lassen. Fast alle bei uns eingehenden Leserbriefe betreffen das Musterdepot oder sonstige konkrete Titel. Problem: Eigentlich müsste jede Beantwortung allen anderen Lesern ebenfalls zugänglich sein – die Beantwortung eines eMail-Leserbriefs tut’s also leider nicht. Aufwändiger wären m.E. eine Leserbrief-Seite (nicht aktuell genug) oder Kommentarmöglichkeiten auf bondguide.de (müsste ständig überwacht werden). Mein Vorschlag wäre hingegen, dass sich alle diesbezüglich Interessierten als sogenannte Follower von BondGuide auf Twitter eintragen, und schon wäre jede Frage, Antwort etc. für alle „Follower“ nachvollziehbar – und diskutierbar; zudem könnten Änderungen im Musterdepot aktuell(er) durchgegeben werden statt nur im BondGuide alle 14 Tage bzw. früher als am Erscheinungstermin. Zur Technik: Wer eMails schreiben kann, der/die kann auch auf twitter.com gehen, weitere technische Hürden gibt es da nicht. Sagen Sie uns, was Sie davon halten & ob Sie an Bord wären – wir betreten hier organisatorisches Neuland.

Falko Bozicevic