„Sachwertbasierte Unternehmensanleihe mit stabilem Geschäftsmodell“

Aves One
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BondGuide im Gespräch mit Antje Montag und Jürgen Bauer, Aves One AG, über das aktuelle Anleihevorhaben der Aves Schienenlogistik 1. Dazu muss man sich etwas in den Bereich Güterverkehr und -logistik vertiefen.

BondGuide: Frau Montag, Herr Bauer, vielleicht zum Einstieg einmal bitte kurz das Anleihevorhaben der Aves Schienenlogistik in eigenen Worten schildern bitte.
Montag: Der Emissionserlös wird für die Finanzierung von Eisenbahn-Güterwaggons verwendet. Diese werden aktuell professionell von Wascosa und ERR gemanagt und unter anderem an die Staatsbahnen wie Deutsche Bahn, ÖBB und SNCF bzw. große Industrieunternehmen vermietet, z.B. BP oder BASF, um nur zwei zu nennen. Die Zeichnungsfrist für die fünfjährige Anleihe Aves Schienenlogistik 1 läuft seit Ende September 2019. Das Emissionsvolumen beträgt bis zu 40 Mio. EUR bei einem Kupon von 5,25%. Die Zinsen werden halbjährlich ausgezahlt.

BondGuide: Ist die Aves Schienenlogistik 1 eine Art Sachwertanleihe?
Montag: Ja, denn was uns ganz wichtig ist: Im Gegensatz zu vielen anderen Unternehmensanleihen, außerhalb von Immobilien, ist unsere Anleihe tatsächlich sachwertbasiert. Die Nutzungsdauer unserer Sachwerte von bis zu 45 Jahren und die regelmäßigen, stabilen Cashflows aus der Vermietung der Waggons sind mit den Vorteilen von Immobilien absolut vergleichbar. Daher ist die Aves Schienenlogistik 1 eine Alternative zu einer Real-Estate-Anleihe oder auch zu einem Immobilienfonds – aber mit einem wesentlichen Unterschied: Die Preise von Güterwagen sind langfristig preisstabil. Gleiches gilt für die Ankaufsrenditen. Ein gutes Argument für die Aves-Anleihe ist außerdem, dass viele Investoren mittlerweile ohnehin ein Klumpenrisiko im Bereich Immobilien haben.

BondGuide: DB-Infrastrukturvorstand Ronald Pofalla scheint kürzlich vom Greta-Effekt erfasst worden zu sein …
Montag: Die neu entfachte Diskussion über den Klimawandel und notwendige Umweltschutzmaßnahmen spielt uns natürlich etwas in die Karten. Die Bahn gilt als umweltfreundlichstes Verkehrsmittel im Gütertransport, das deshalb auch entsprechend von den europäischen Regierungen protegiert wird. Es gibt ja den Slogan „Von der Straße auf die Schiene“, und im Güterverkehr heißt das konkret: vom Lkw auf die Schiene. Die Europäische Kommission hat sich zusammen mit den nationalen Regierungen gerade auf weitere Förderungen für den Schienenverkehr ausgesprochen. Übrigens hat die Ratingagentur imug unsere Anleihe Aves Schienenlogistik 1 als Green Bond eingestuft.
Bauer: Der überwiegende Teil der Schienengütertransporte erfolgt in Mitteleuropa mit elektrisch angetriebenen Lokomotiven. In Deutschland ist hierbei der Anteil an Strom aus erneuerbaren Energiequellen besonders hoch.

BondGuide: Gefühlt hatte Deutschland doch einen Sparkurs die letzten Jahre in der Bahninfrastruktur und beim Netz, oder nicht?

Jürgen Bauer, Vorstand, und Antje Montag, Leiterin Anleihe-Vertrieb, Aves One AG

Bauer: Nein, das stimmt so nicht. Jedenfalls nicht pauschal. In Europa werden hier relevante zweistellige Milliardenbeträge investiert. Deutschland ist hier ganz vorne mit dabei. Was Sie höchstwahrscheinlich meinen, sind Stilllegungen von Gleisanlagen oder Strecken, deren Kosten-Nutzen-Rechnung unvorteilhaft beurteilt wurde. Das ist richtig. Aber die Baustellen, die alle Bahngäste täglich in Kauf nehmen müssen, sind, so unliebsam sie auch sind, wenn Sie wollen auch ein Indiz dafür, dass im Netz investiert wird. Generell kann man festhalten, dass sowohl in Europa generell und in Deutschland speziell viel ins Schienennetz investiert wird.

…das komplette Interview wurde am 18. Oktober 2019 im BondGuide-Newsletter #21-2019 publiziert und kann HIER vollständig nachgelesen werden.

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