„Mit der Bestandshaltung und den laufenden Mieteinnahmen stellen wir uns einfach breiter auf“

Thomas Olek, CEO, publity AG
Foto @ publity AG

BondGuide im Gespräch mit Thomas Olek, Vorstandsvorsitzender der publity AG, über die Erweiterung des Geschäftsmodells um die Bestandshaltung von Gewerbeimmobilien

BondGuide: Herr Olek, mit der Investition in ausgewählte Gewerbeimmobilien für die eigene Bestandshaltung diversifizieren Sie das Geschäftsmodell der publity AG nunmehr. Können Sie ungefähr schon einschätzen, mit welchem Bestandshaltungsvolumen Sie mittelfristig planen?
Olek: Wir werden die ersten beiden Gewerbeimmobilien für den eigenen Bestand zeitnah erwerben und den Bestand dann zügig weiter ausbauen. Bis zum Jahresende 2019 planen wir Investitionen im dreistelligen Millionenbereich. Dies umfasst allerdings nicht nur Immobilien, sondern auch notleidende Immobilienkredite, kurz NPLs, die wir über unsere Tochtergesellschaft – die publity Investor GmbH – für das eigene Portfolio erwerben wollen und dann daraus weitere Einnahmen aus der Verwertung erzielen.

BondGuide: Ist diese Diversifikation – Generierung planbarer, wiederkehrender Erträge – auch teilweise ein Wunsch, der auf Investoren der AG zurückgeht?
Olek: Es wird durchaus als positiv gesehen, auch von unseren Investoren, das Geschäftsmodell weiter zu diversifizieren und eine solide Basis für unterschiedliche Marktphasen zu schaffen. Wiederkehrende Einnahmen generieren wir bereits aus dem Asset Management für Kunden. Mit der Bestandshaltung und den laufenden Mieteinnahmen stellen wir uns einfach breiter auf.

publityBondGuide: Nun befinden wir uns bekanntlich nicht mehr ganz in der Frühphase des Immobilienzyklus. Wo und wie findet die publity noch auskömmliche Anlageobjekte?
Olek: Fast alle Transaktionen von uns sind Off-Market-Deals. Dabei profitieren wir ganz klar von unserem starken Netzwerk in der Immobilienbranche und bei den Work-out-Abteilungen von Finanzinstituten sowie von unserer langjährigen Erfahrung und Expertise am Immobilienmarkt. Darüber hinaus haben wir eine sehr umfangreiche und leistungsfähige Objektdatenbank mit mehreren hundert Büroimmobilien im Volumen von jeweils zwischen 8 bis 150 Mio. EUR. Dies kommt uns insbesondere beim Ankauf von Objekten, aber auch bei der Vermietung zugute. Generell punkten wir am Markt durch unsere Geschwindigkeit in der Prüfung und beim Ankauf von Immobilien. Durch den standardisierten Ankaufsprozess in Zusammenarbeit mit renommierten externen Partnern, wie zum Beispiel mit der Kanzlei CMS Hasche Sigle für die rechtliche Beratung, können wir eine Transaktion im Schnitt in 4 bis 6 Wochen abwickeln – damit heben wir uns ganz klar am Markt hervor und das spricht sich natürlich auch herum.

publityBondGuide: Ist dieses neue Betätigungsfeld schon in der kürzlich aktualisierten Prognosevorschau enthalten gewesen – obgleich nicht genannt, so doch aber ggf. schon avisiert – oder muss diese nunmehr renoviert werden?
Olek: Unsere Prognose für 2018, beim Umsatz, EBIT und Jahresüberschuss jeweils 20 bis 30% über Vorjahr zu liegen, steht auch weiterhin. Wir starten ja erst mit dem Bestandsaufbau, deshalb haben wir daraus in 2018 noch keinen großen Impact auf unsere 2018er Finanzkennzahlen. Generell sollte sich die Erweiterung unseres Geschäftsfeldes um die Bestandshaltung positiv auf unser weiteres profitables Wachstum auswirken.

Thomas Olek, CEO, publity AG

Thomas Olek, CEO,
publity AG

BondGuide: Herr Olek, besten Dank für Ihre zeitnahen Einschätzungen!

Das Interview führte Falko Bozicevic. Es erschien im BondGuide #25-2018 am 14.12.2018.

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