Türkei-Krise drückt Lira auf Rekordtief – Staatsanleihen massiv unter Druck

FRANKFURT (dpa-AFX) – Die schwere Regierungskrise in der Türkei erschüttert das Vertrauen der Finanzmärkte in das aufstrebende Schwellenland. Besonders deutlich zeigte sich dies am Wert der türkischen Lira, die am Freitag nach Meldungen über einen Korruptionsskandal im Handel mit dem US-Dollar auf ein Rekordtief rutschte. Am Freitag musste für einen US-Dollar zeitweise 2,1761 türkische Lira gezahlt werden und damit so viel wie noch nie. Neben der Währung gerieten aber türkische Staatsanleihen und der Aktienmarkt des Landes massiv unter Verkaufsdruck, nachdem sich ausländische Investoren teilweise aus dem Markt verabschiedet haben.

Bei der richtungsweisenden Staatsanleihe mit zehnjähriger Laufzeit stieg der Zinssatz im Vormittagshandel um 0,46 Prozent auf 10,27 Prozent. Zuvor erreichte die Rendite bei 10,33 Prozent den höchsten Stand seit 2010. ‚Die jüngsten Meldungen unterminieren die Fassade der Wirtschaftskompetenz der Regierung‘, sagte US-Anlagestratege Michael Shaoul von Marketfield Asset Management. Bisher galt der Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan als Architekt des Aufsachwung in der Türkei./jkr/zb