Spanien zahlt trotz Politaffäre niedrigere Zinsen

MADRID/FRANKFURT (dpa-AFX) – Das Euro-Krisenland Spanien hat trotz einer sich zuspitzenden Politaffäre günstigeres Kapital an Land gezogen. Bei einer Aufstockung dreier Staatsanleihen gaben die zu zahlenden Renditen am Donnerstag jeweils nach, wie aus Zahlen der spanischen Notenbank in Madrid hervorgeht. Zudem gelang es dem Land, mit 3,06 Milliarden Euro etwas mehr Geld aufzunehmen als geplant.

Die Regierungspartei PP von Premier Mariano Rajoy steht wegen einer Affäre um angeblich schwarze Kassen immer stärker unter Druck. Darüber hinaus hatte es am Mittwoch an den Börsen Gerüchte gegeben, eine große Ratingagentur könnte Spanien weiter abstufen. Beides schlug sich jedoch nicht negativ in dem Anleiheverkauf nieder.

Eine zehnjährige Anleihe rentierte mit 4,72 Prozent. Das waren 0,04 Prozentpunkte weniger als bei einer vergleichbaren Auktion Mitte Juni. Die Rendite eines in fünf Jahren fälligen Papiers ging in ähnlichem Ausmaß auf 3,74 Prozent zurück. Ein dreijähriger Schuldtitel rentierte mit 2,77 Prozent und damit rund 0,1 Punkte niedriger als Anfang Juli./bgf/fbr