RATING: S&P hebt Zypern auf ‚CCC+‘ an – nach teilweisem Zahlungsausfall

LONDON (dpa-AFX) – Die Ratingagentur Standard & Poor’s (S&P) hat die Kreditwürdigkeit des Eurokrisenlandes Zypern angehoben. Die Bonität werde jetzt mit der Note ‚CCC+‘ bewertet, nachdem zuvor ein teilweiser Zahlungsausfall (SD) festgestellt worden war, teilte S&P am Mittwoch mit. Die Entscheidung kam grundsätzlich nicht überraschend. S&P hatte die Bonität des Euro-Krisenlandes Zypern übergangsweise abgestuft. Wegen eines Tauschs zyprischer Staatsanleihen, der Bestandteil des Rettungspakets über insgesamt 10 Milliarden Euro ist, war vorübergehend ein teilweiser Zahlungsausfall festgestellt worden. Die Note ‚CCC+‘ beschreibt eine hochspekulative Anlage.

Allerdings liegt die aktuelle Note von Zypern eine Note höher als vor der vorübergehenden Herabstufung (damals: ‚CCC‘). S&P begründete dies mit der Auszahlung der ersten Hilfstranche von einer Milliarde Euro durch die internationalen Geber. Der Ausblick für das neue Rating ist laut S&P ’stabil‘. Es ist ist also zunächst keine Änderung in Sicht.

Die wirtschaftlichen Aussichten für Zypern bleiben laut S&P schwierig. Entscheidend sei, dass Zypern eine Reorientierung der wirtschaftlichen Basis gelinge. Dazu zähle auch die Erschließung von Erdgasfeldern. Die Schrumpfung des Banken- und Staatssektors dürfte laut S&P zu deutlichen Arbeitsplatzverlusten führen. Dies gelte auch für den Immobilliensektor und den Tourismus.

Die Wirtschaft Zyperns wird laut S&P zwischen den Jahren 2013 und 2016 um rund 20 Prozent schrumpfen. Die schwache Wirtschaftsentwicklung und die steigende Arbeitslosigkeit dürften die öffentliche und politische Unterstützung für die ehrgeizige Haushaltskonsolidierungprogramm gefährden und damit auch die Schuldentragfähigkeit in Frage stellen./jsl/he