ROM/FRANKFURT (dpa-AFX) – Das angeschlagene Euroland Italien muss Anlegern etwas mehr Zinsen für Staatsanleihen bieten. Bei einer Auktion von Papieren mit Laufzeiten von fünf und zehn Jahren fiel der Hammer am Donnerstag zu jeweils höheren Zinssätzen als bei einer vergleichbaren Versteigerung Ende April. Insgesamt spülte das Geschäft nach Angaben der nationalen Schuldenagentur 5,75 Milliarden Euro in die Staatskasse. Die Regierung in Rom hat damit das zuvor anvisierte Ziel erreicht.
Die Nachfrage nach den neuen Papieren war erneut vergleichsweise robust. Bei der Versteigerung von Anleihen mit einer Laufzeit von zehn Jahren habe die Rendite bei 4,1 Prozent gelegen, heißt es weiter in der Mitteilung. Bei der letzten vergleichbaren Auktion am 29. April hatte der Zinssatz nur 3,9 Prozent betragen. Die Rendite bei den fünfjährigen Papieren stieg von 2,8 Prozent, ebenfalls am 29. April, auf 3,0 Prozent.
Der Anstieg der Rendite bei der Versteigerung spiegelt das Bild im freien Handel mit italienischen Staatsanleihen wider. Auch hier hatten die Renditen in den vergangenen Handelstagen zugelegt. Ursache waren Äußerungen führender Notenbanker aus der Eurozone. Demnach formiert sich innerhalb der Europäischen Zentralbank ein immer stärkerer Widerstand gegen weitere Maßnahmen der Notenbank im Kampf gegen die Euro-Schuldenkrise.
Zuletzt hatte EZB-Vize Vitor Constancio der Debatte über einen möglichen Kauf von Kreditpaketen zur Besserung der Finanzierungslage kleiner Firmen etwas den Wind aus den Segeln genommen. Er sagte am Mittwoch in einem Interview mit dem Fernsehsender Bloomberg TV: ‚Die öffentliche Debatte zu diesem Thema ist ein wenig aufgeblasen‘. Die Möglichkeit eines Kaufs von sogenannten Asset-Backed Securities (ABS) bestehe zwar, aber sie spiele derzeit in der Planung der Notenbank keine große Rolle. Constancio bekräftigte außerdem, dass es innerhalb der Notenbank noch keine Entscheidung zur Einführung von negativen Einlagezinsen gebe. /jkr/jsl