Deutsche Anleihen: Wenig Bewegung vor Fed-Minutes

FRANKFURT (dpa-AFX) – Am deutschen Anleihemarkt ist der Handel zur Wochenmitte zunächst ruhig geblieben. Entscheidende fundamentale Impulse blieben aus. Für leichte Unterstützung sorgte die schlechtere Börsenstimmung. Der richtungsweisende Euro-Bund-Future stieg bis zum Mittag moderat um 0,08 Prozent auf 142,67 Punkte. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen sank leicht auf 1,64 Prozent.

Belastet wurde die Stimmung an den Aktienmärkten vor allem durch schwache Zahlen vom chinesischen Außenhandel. Die Exporte, eine der wichtigsten Wachstumsstützen, gaben im Juni so stark wie seit dem globalen Krisenjahr 2009 nicht mehr nach. Auch die Importe, ein Indikator für die Binnennachfrage, waren rückläufig. Volkswirte der NordLB erklärten die schwachen Zahlen zum einen mit dem Kampf der Regierung gegen falsch ausgewiesene Exporte, die nicht zugelassene Kapitalimporte verdecken sollen. Zum anderen stagniere die Nachfrage wichtiger Handelspartner aus Europa und den USA.

Wenig Auswirkungen hatte die Abstufung Italiens durch die Ratingagentur Standard & Poor’s. Am Dienstagabend hatte S&P die Kreditbewertung für die drittgrößte Euro-Volkswirtschaft um eine Note auf ‚BBB‘ gesenkt, nur zwei Stufen über ‚Ramsch-Niveau‘. Zwar musste Rom am Mittwoch höhere Zinsen für neue Schulden zahlen. Allerdings ist dafür auch das allgemein höhere Zinsniveau verantwortlich, ausgelöst durch die absehbare geldpolitische Wende in den USA.

Gegen Abend rückt die US-Geldpolitik in den Fokus. Die Notenbank Fed wird ihr Protokoll von der jüngsten Zinssitzung veröffentlichen. Im Anschluss wird Notenbankchef Ben Bernanke sprechen. Mitte Juni hatte der geldpolitische Ausschuss FOMC beschlossen, den Marktteilnehmern einen groben Zeitplan für die Einstellung der quantitativen Lockerung mit auf den Weg zu geben. Die Sitzungsmitschrift könnte weitere Details hierzu liefern./bgf/hbr