FRANKFURT (dpa-AFX) – Deutsche Staatsanleihen sind am Freitag nach einer Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts zum EZB-Anleihekaufprogramm OMT gestiegen. Am Nachmittag kletterte der richtungsweisende Euro-Bund-Future um 0,36 Prozent auf 143,67 Punkte. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe lag bei 1,66 Prozent.
Das deutsche Verfassungsgericht hatte mitgeteilt, es sprächen ‚gewichtige Gründe‘ dafür, dass die EZB mit ihrem Versprechen, unter bestimmten Bedingungen Staatsanleihen geschwächter Euroländer zu kaufen, ihr Mandat überschritten habe. Die Karlsruher Richter überlassen die letzte Entscheidung allerdings dem Europäischen Gerichtshof.
An den Staatsanleihemärkten der Eurozone sorgten die Neuigkeiten aus Karlsruhe nur kurzzeitig für Nervosität. Die Reaktionen drehten rasch ins Positive und die Renditen sanken auf breiter Front. Auch die Risikoaufschläge für Staatspapiere der Euro-Schwergewichte Spanien und Italien, die besonders stark vom EZB-Versprechen unbegrenzter Anleihekäufe profitierten, gaben nach.
‚Die Anleger realisieren, dass die Einbindung des Europäischen Gerichtshofs positiv ist – er dürfte eher im Sinne der EZB urteilen‘, sagte Experte Owen Callan von der Danske Bank. Überraschend schwache Daten vom US-Arbeitsmarkt konnten dem Anleihemarkt am Nachmittag keine neue Richtung geben. Der Jobaufbau in der weltgrößten Volkswirtschaft hatte im Januar wie bereits im Dezember enttäuscht./hbr/jsl