FRANKFURT (dpa-AFX) – Deutsche Staatsanleihen haben am Donnerstag gestützt durch schwache Daten aus der Eurozone etwas fester tendiert. Der richtungseisende Euro-Bund-Future fiel bis zum frühen Abend um 0,06 Prozent auf 139,86 Punkte zurück. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen kletterte leicht auf 1,83 Prozent.
Die freundliche Eröffnung der US-Aktienmärkte habe die Festverzinslichen etwas belastet. Eindeutige Gründe für die Entwicklung waren nicht auszumachen. Die am Nachmittag veröffentlichten Konjunkturdaten waren uneinheitlich ausgefallen. Während die Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung stärker als erwartet zurückgegangen waren, waren die Zahlen zum Häusermarkt hinter den Prognosen von Experten zurückgeblieben..
Enttäuschende Zahlen zur Geldmenge und zur Kreditvergabe in der Eurozone hätten die Anleihen im Vormittagshandel noch gestützt, sagten Händler. So war die Kreditvergabe im August erneut geschrumpft. Zudem war auch das Wachstum der eng gefassten Geldmenge M1 zurückgegangen. Die Geldmenge M1 gilt bei vielen Ökonomen als guter Frühindikator für die wirtschaftliche Entwicklung.
Unter Druck gerieten die Anleihen des Euro-Krisenlandes Italien. Dort droht die Regierungskoalition zu platzen, da die Verbündeten des ehemaligen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi mit einem Rückzug gedroht haben, falls er aufgrund seiner Verurteilung wegen Steuerhinterziehung aus dem Senat ausgeschlossen wird. Die Kurse von italienischen Anleihen gaben daher trotz einer erfolgreichen Auktion von Geldmarktpapieren nach./jsl/he