Rickmers Holding: virtuelle Anleihegläubigerabstimmung beschlussunfähig

Abstimmung ohne Versammlung nicht beschlussfähig / zweite Gläubigerversammlung am 1. Juni 2017
Foto @ Rickmers Holding AG

Bevor die finanziell schlagseitige Rickmers Holding den „Sanierungshafen“ anlaufen kann, wollte der Schiffskonzern wissen, ob auch seine Bondholder bei diesem Unterfangen mit an Bord sind. In einer Abstimmung ohne Versammlung waren die Anleihegläubiger aufgerufen, mit ihrer Stimme für oder gegen den ausgearbeiteten Sanierungsplan zu votieren – die Abstimmung scheiterte wie üblich am Quorum.

An der zwischen dem 8. und 10. Mai abgehaltenen virtuellen Anleihegläubigerversammlung für die Inhaber der umlaufenden 275 Mio. EUR schweren 8,875%-Unternehmensanleihe 2013/18 (WKN: A1TNA3) waren demnach nur TSV im Volumen von insgesamt 47,763 Mio. EUR bzw. etwa 17,4% des ausstehenden Anleihekapitals vertreten. Das gesetzlich erforderliche Mindestquorum von 50% war damit nicht erreicht und die Beschlussfähigkeit der Gläubigerabstimmung nicht gegeben.

Für den 1. Juni 2017 laden die Hamburger nun zu einer zweiten Anleihegläubigerversammlung in Form einer Präsenzveranstaltung mit dann geringeren Anforderungen an die Beschlussfähigkeit. Die Unterlagen zur Einladung werden auf der Internetseite der Rickmers Holding veröffentlicht.

Abstimmung ohne Versammlung nicht beschlussfähig / zweite Gläubigerversammlung am 1. Juni 2017Auch beim zweiten Anleihegläubigertreffen dreht sich alles um die Zustimmung der Bondholder zum anvisierten Restrukturierungskurs – oberste TOPs sind erneut die Bestellung eines gemeinsamen Vertreters sowie dessen Ermächtigung zur finalen Verhandlung und Umsetzung des Sanierungsplans und der angestrebten Anleiherestrukturierung.

Abstimmung ohne Versammlung nicht beschlussfähig / zweite Gläubigerversammlung am 1. Juni 2017Rickmers mahnt: Sollte das gesetzliche Quorum wieder nicht erreicht werden oder die Anleihegläubiger dem vorgeschlagenen Rettungskonzept nicht mit einer qualifizierten Mehrheit zustimmen, hätte dies womöglich das Scheitern der angestrebten Gesamtrestrukturierung und damit wohl die Insolvenz der Rickmers Holding mit den entsprechenden Konsequenzen zur Folge.

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