Digitalisierung befeuert virtuelle Währungen: Was ist möglich?

Virtuelle Währungen sind so beliebt wie nie, hat vor allem die Corona-Krise das Thema Investment bei vielen Menschen erneut in die Köpfe gerufen. Von Robert Steininger*

Viele möchten ihr Vermögen nun lieber anlegen und von den Renditen profitieren, als im Zuge der Niedrigzinspolitik und der womöglich durch die Pandemie ausgelösten, steigenden Inflation auf ebenso steigende Zinsen zu hoffen. Wer sich schließlich mit dem Thema Investment auseinandersetzt, der stößt unweigerlich auf Kryptowährungen.

Kurse steigen unaufhörlich

Diese haben schließlich in den letzten Jahren ordentlich an Wert zugelegt und auch an der Börse steigen die Kurse unaufhörlich. Vor allem die Aussichten für die Zukunft scheinen einige Anleger anzuziehen, stecken die Entwicklungen für die Etablierung digitaler Währung als Zahlungsmittel noch in den Kinderschuhen, sind diese dennoch eine ernstzunehmende Alternative zu den aktuellen Währungssystemen.

Die Dynamik, die sich auf dem Markt der Kryptowährungen abzeichnet, scheint auch in Zukunft noch bestehen zu können, haben Anleger doch vielfältige Möglichkeiten, in den Handel mit digitalen Währungen einzusteigen und auch die Anzahl der bereits bestehenden Währungen wird in den kommenden Jahren nochmals zunehmen.

Digitalisierung legt Grundstein für Entwicklungen

Doch ohne die Digitalisierung wäre dieses Finanzprodukt gar nicht erst entstanden, liegt den Kryptowährungen schließlich die Blockchain-Technologie zugrunde, die genutzt wird, um alle Geldtransaktionen zu verwalten und zu steuern. Die Finanz- und Wirtschaftsexperten von Caizcoin, einer Islam-konformen Kryptowährung – zertifiziert von den islamischen Gelehrten der ‚Fatwa‘ – haben eine eigene Blockchain, die Chaizchain, kreiert und wissen: „Alle Daten werden dabei dezentral auf zahlreichen, unterschiedlichen Rechnern in verschlüsselter Form verwaltet, sodass jegliche Transaktionen genau nachvollzogen werden können und Manipulationen oder Betrug fast schon ausgeschlossen sind.“

Caizcoin revolutionierte damit zuletzt den gesamten islamischen Finanzmarkt und machte Kryptowährungen erstmals für Muslime zugänglich. Neben der eigenen Blockchain, worauf die Währung schließlich basiert, verfügen Nutzer auch über eine eigene Wallet, in der die digitale Währung ohne zusätzliche Kosten aufbewahrt sowie verwaltet werden kann.

Das macht das Bezahlen mit Kryptowährungen schließlich sehr sicher und räumt allen Nutzern vollständige Anonymität sowie Autonomie ein, da die Bank als Verwalter des Geldes wegfällt. Jeder, der digitale Währungen besitzt, ist gleichzeitig auch allein dafür verantwortlich und übernimmt sowohl die Verwaltung seiner Daten als auch die der Transaktionen.

Einsatz der Blockchain

Um diese Blockchain jedoch aufrechtzuerhalten, bildet das Mining die technische Grundlage. „Auch hier spielt die Digitalisierung eine Rolle, so kann sozusagen jeder, der einen Rechner mit spezialisierter und hochperformanter Hardware besitzt, als Miner fungieren und dem System seine Rechenleistung zur Verfügung stellen. Als Belohnung erhalten diese Teilnehmer schließlich einen fixen Betrag in Form von Kryptowährungen, weshalb es auch durch Mining möglich ist, ein Vermögen in Form von digitalen Währungen aufzubauen“, so Olaf Meier, Redakteur im Bereich Krypto vom Online-Magazin fitformoney.de.

Dadurch werden Kryptowährungen vor allem für Unternehmen interessant, da das Bezahlen kostengünstiger ist als bei herkömmlichen Überweisungen und zusätzlich auch schneller vonstatten geht, da niemand Drittes diese erst validieren muss. Zusätzlich öffnen sich dadurch auch global andere Möglichkeiten, neue Absatzmärkte zu erschließen.

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Unternehmen etablieren System bereits

Verschiedene Unternehmen im Bereich E-Commerce haben das Bezahlen mit Kryptowährungen bereits in ihr System integriert, wozu neben Giganten wie Tesla, Microsoft und Paypal auch Expedia oder Lieferando zählen. Selbst im stationären Handel können Konsumenten bereits mit Kryptos zahlen. Beispielsweise macht auch Smart Home hier eine Kopplung möglich, so können unter anderem Kühlschränke mit Kryptos aufgeladen werden, die schließlich selbstständig online neue Lebensmittel bestellen, sollte sich der Vorrat dem Ende neigen.

In der Zukunft könnten auch weitere Unternehmen ihren Kunden dieses Zahlungssystem anbieten, auf diese Weise sollte die Akzeptanz weiter steigen und auch einheitliche Regularien für das Bezahlen mit Kryptowährungen getroffen werden. Dennoch lassen die Entwicklungen durchaus darauf schließen, dass dies erst der Anfang für ein alternatives Währungssystem ist.

*) Robert Steininger ist Fachautor für u.a. Anlagestrategien und publiziert regelmäßig zu Fachthemen wie Online-Strategien, Investment-Strategien und Verhaltensanalyse