Interview mit Dr. Michael Müller, CEO, Eyemaxx Real Estate AG, und Max Pasquali, Deputy CEO EYEMAXX Group über gestern, heute und morgen
BondGuide: Herr Dr. Müller, gibt es etwas Aktuelles bei Eyemaxx? – die ‚frischeste‘ Ihrer aktuell vier ausstehenden Anleihen bewegt sich endlich Richtung pari zurück.
Müller: Zunächst muss ich vorausschicken, dass wir nur noch halbjährlich berichten müssen, was durchaus eine Arbeitserleichterung darstellt. Unsere jüngsten Halbjahreszahlen waren sehr gut: EBIT gesteigert, Gewinn vor Steuern gesteigert, Ergebnis nach Steuern +80%. Und dabei muss man wissen, dass wir hier – unser Geschäftsjahr beginnt am 1. November – vom Winter-Halbjahr sprechen, was aufgrund der Bautätigkeit witterungsbedingt naturgemäß volatil sein kann.
BondGuide: Herr Pasquali, woher denn dieser kräftige Anschub gegenüber dem Vorjahreszeitraum?
Pasquali: In erster Linie aufgrund unserer verstärkten Fokussierung auf Deutschland und Österreich. Hier hat Eyemaxx aktuell eine Projektpipeline von rund 400 Mio. EUR. Wir haben uns sozusagen westwärts orientiert – der österreichische und vor allem der deutsche Markt sind einfach äußerst attraktiv unter den aktuellen Gegebenheiten. Unser größtes Projekt ist das Postquadrat in Mannheim – hier erhalten wir jetzt schon Angebote von potenziellen Käufern.
BondGuide: Ist das aktuell der Renner?
Müller: Mietwohnungen für Institutionelle: definitiv ja. Wir haben darüber hinaus noch ein Hotel eingeplant. Mehr können wir aktuell nicht kommunizieren, sind aber in aussichtsreichen Gesprächen mit Interessenten.
BondGuide: Sollte man lukrative Projekte schon so früh verkaufen – oder nicht doch länger behalten, um die Wertschöpfungskette weiter abzufahren?
Müller: Vollkommen richtig, das ist stets eine Schlüsselfrage. Das Hotel ist natürlich eine Spezialimmobilie, hier gilt es zusätzliche Anforderungen der späteren Hotelbetreiber zu beachten – das uns vorliegende Handbuch der Bauanforderungen umfasst über 400 Seiten. Daher sollte man bei Hotels eher früh zu einer Übereinkunft gelangen.
BondGuide: Geben Sie uns doch mal eine Größenordnung: Wie viel attraktiver wird eine Wohnimmobilie, wenn man noch ein Jahr zuwartet, gerechnet nach dem Aushub bzw. Projektbeginn?
Müller: Oft hat man es mit rund zehn Kaufinteressenten zu tun. Wenn die Wohnungen schon vermietet sind, naturgemäß noch mehr. Rund ein halbes Jahr vor Fertigstellung beginnt man, die Wohnungen anzubieten; vorher muss man sich auf Mietgutachten verlassen. Banken glauben leider, dass wenn man einen Forward Sale macht, man dann mehr auf der sicheren Seite sei; ich dagegen sehe hier einen Teil der Wertschöpfungskette verschenkt. Leider müssen wir aber auch den Wünschen der finanzierenden Banken etwas Folge leisten.
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