Die Leipziger NZWL lädt einmal mehr gegen Jahresende zum Umtausch in eine Folgeanleihe. Unterfüttert wurde das aktuelle Vorhaben mit robusten Geschäftszahlen. Zeit also für ein Update mit CEO Dr. Hubertus Bartsch.
Herr Dr. Bartsch, wie läuft es denn aktuell bei einem Automobilzulieferer, dessen größter Kunde nach wie vor der Volkswagen-Konzern ist?
Es könnte natürlich stets besser laufen, aber wir leben derzeit ja auch in spannenden Zeiten. In den vergangenen Jahren kamen stets neue Themen auf den Tisch, zuletzt eben besagte Debatte um Gegenwart und Zukunft von Volkswagen.
Die verfolgen Sie natürlich. Und inwiefern betrifft der weitere Werdegang sicherlich nicht nur, aber doch auch die NZWL?
Bei der Diskussion geht es um den Kern der VW-Gruppe, also Volkswagen selbst. Einzelne Standorte in Deutschland sollen reduziert oder vielleicht sogar geschlossen werden. Die avisierten Absatzzahlen für Elektromobilität haben sich bei keiner Marke auch nur annähernd manifestiert, und ein Subventionsstopp für E-Autos in Deutschland spricht auch nicht gerade für eine baldige Trendwende. Also bleibt es doch noch länger bei Verbrennern, wie viele Hersteller inzwischen auch haben verlauten lassen.
Als ein führender Produzent von Synchronisierungen für Doppelkupplungsgetriebe ist das aber keine wirklich schlechte Nachricht für die NZWL.
Grundsätzlich haben Sie damit Recht. Wenn Sie sich an unsere Gespräche in den letzten Jahren erinnern, dann war ja unsere ursprüngliche Planung, sowohl mit den Getrieben im verbleibenden Verbrennermarkt solide zu wirtschaften als auch von wachsenden Abrufzahlen bei Themen rund um die E-Mobilität zu profitieren. Dementsprechend waren bei uns die Weichen für beide Gleise bereits frühzeitig gestellt. Jetzt zeigt sich, dass man auf dem einen kaum vorankommt oder sogar zurückrollt, was die NZWL jedoch nicht ins Stocken geraten lässt.
Forciert der Stand um VW die Notwendigkeit, sich bei den Auftraggebern noch viel weiter zu diversifizieren?
Nein, ganz und gar nicht, denn wir profitieren bereits von einer hohen Diversifikation nach Marken. Wir müssen nämlich unterscheiden zwischen der Kernmarke Volkswagen und dem dahinterstehenden Konzern mit rund einem Dutzend Marken. Sämtliche Marken agieren in den regionalen Märkten als komplett eigenständige Kunden der NZWL mit getrennten großvolumigen Aufträgen. Die Umsätze aus den Linien für E-Autos kommen nun später, wie auch die Kammlinie ihrer maximalen jährlichen Stückzahlen. Das ist für uns jedoch kein Problem, da wir weiterhin mit Synchronisierungen für Autos mit Verbrennermotoren wachsen können. Und im Übrigen: In China läuft es derzeit durchaus gut, eher am oberen Ende unserer Kapazitäten, sowohl mit Volkswagen als auch mit Great Wall Motor. Die NZWL ist also bereits gut diversifiziert hinsichtlich Marken, Ländern und Antriebsarten.
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