Zinsen und Dividenden für Sparer, höheren Kreditkosten für Unternehmen

Unternehmen zahlten 2023/24 einen Rekordbetrag von 458 Mrd. USD an Zinsen, ein Viertel mehr als im Vorjahr.

Laut dem aktuellen Janus Henderson Global Corporate Debt Index machten sich die höheren Zinssätze in den Jahren 2023/24 deutlich bemerkbar. So stieg der Betrag, den die weltweit größten börsennotierten Unternehmen für Zinszahlungen ausgaben, um ein Vierte und zahlte Banken und Anleihegläubigern eine Rekordsumme von 458 Mrd. USD. Die Schuldendienstkosten sind in jedem Land und in jedem Sektor des Index auf Rekordniveau.

Der schnellste Anstieg erfolgte in Japan. Dort haben die Zinserhöhungen von nahezu Null die Zinskosten im Jahresvergleich um zwei Fünftel in die Höhe getrieben. Sie sind nun mehr als doppelt so hoch wie 2020/21. Allerdings ist die Verschuldung in Japan im Vergleich zur Wirtschaftsleistung relativ gering, die Verschuldung der Unternehmen ist nicht sehr hoch und die Zinsen sind weiterhin sehr niedrig.

Die europäischen Zinskosten stiegen 2023/24 währungsbereinigt um 28% und damit das zweite Jahr in Folge rapide an, trotz eines seit fünf Jahren in etwa gleichbleibenden Schuldenstands. Die Unternehmen in der Region müssen jetzt 54% mehr Zinsen zahlen als 2020/21.

Zinsen und Zinskosten

Hauptgrund für den Anstieg der Nettokreditaufnahme der Unternehmen waren Übernahmen. Große Transaktionen im Gesundheitssektor allein machten fast ein Drittel aus, darunter der Kauf von Seagen durch Pfizer. Über alle Sektoren hinweg schätzt Janus Henderson, dass Übernahmen abzüglich Veräußerungen für etwa die Hälfte des Anstiegs der weltweiten Nettokreditaufnahme 2023/24 verantwortlich waren.

Manche Unternehmen aus unterschiedlichen Sektoren, wie Chevron, Engie, Equinor, BHP und RTX, hatten nicht genügend Cashflow, um die versprochenen Dividenden und Aktienrückkäufe zu decken, und haben sich die Differenz geliehen.

Der enorm hohe Cashflow der sieben größten Technologieunternehmen in den USA führte dazu, dass ihre Nettoliquidität im Jahresverlauf um 52 Mrd. USD anstieg, obwohl sie zusammen erstaunliche 210 Mrd. USD für Dividenden und Aktienrückkäufe ausgaben. Google blieb das bargeldreichste Unternehmen der Welt.

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