Die Übernahme der insolventen Bekleidungskette Adler Modemärkte durch Zeitfracht Logistik scheint Gestalt anzunehmen.
Die insolvente Textilkette Adler Modemärkte – Stammsitz Haibach bei Aschaffenburg – rechnet allerdings bei der geplanten Sanierung mit dem Abbau von bis zu 500 Arbeitsplätzen, wie einige Medien berichteten.
Der beim Amtsgericht Aschaffenburg eingereichte Insolvenzplan sehe vor, dass das Adler-Geschäft mit mehr als 100 deutschen und fast 30 ausländischen Filialen, u.a. in Österreich, Luxemburg und der Schweiz, fortgesetzt werde, wie Adler Modemärkte vor einigen Tagen in Haibach mitteilte.
„Durch die geplante Neuaufstellung können voraussichtlich mindestens 2.600 der insgesamt 3.100 Arbeitsplätze der Gruppe erhalten werden„, hieß es von Seiten des Unternehmens. Vorstandschef Thomas Freude und seine Kollegen sollen dem Vernehmen nach im Amt bleiben.
Weißer Ritter des hoch verschuldeten Modeunternehmens will der Logistikkonzern Zeitfracht werden, der eine Investorenvereinbarung unterzeichnet habe und Adler Modemärkte dann auch von der Börse nehmen wolle.
Zeitfracht Logistik selbst hatte sich im Frühjahr erstmals am Kapitalmarkt bedient und 25 Mio. EUR Anleihevolumen zu einem Kupon von 5,0% p.a. eingenommen. Geplant waren jedoch 60 Mio. EUR. Angesichts eines Kurses von zuletzt 105% wäre eine Nachplatzierung wohl eine lösbare Aufgabe für die Stuttgarter.
Das Amtsgericht hatte das Insolvenzverfahren über Adler Modemärkte in Eigenverantwortung formell eröffnet. Die Gläubiger sollen dem Insolvenzplan nunmehr Ende Juli zustimmen.
Laut Adler könnte das Insolvenzverfahren bereits Ende August bereits wieder beendet werden – wenn es bei der Einvernehmlichkeit mit Zeitfracht bliebe.