Während der Solarausbau weltweit boomt, bleibt dieser bei Wind indes schleppend zurück – so geraten die Klimaziele in Gefahr. Von Markus W. Voigt*
Um die internationalen Klimaziele zu erreichen, braucht es den massiven Ausbau sowohl von Solar- wie von Windenergie. Während aber der Solarausbau weltweit boomt, bleibt die Windkraft zurück. Die Politik muss dafür sorgen, dass Engpässe bei Ausrüstungen, Netzkapazität und Genehmigungen beseitigt werden.
Auf der Weltklimakonferenz COP 28 in Dubai im vergangenen Jahr beschlossen die 130 beteiligten Länder, die Kapazität der Erneuerbaren Energien bis 2030 zu verdreifachen. Gefährdet werden diese Ziele nun durch den schleppenden Ausbau der Windkraft, warnt die International Renewable Energy Agency (IRENA)
Zwar habe sich die globale Windkraftkapazität in den vergangenen fünf Jahren fast verdoppelt, doch erreichte die Solarenergie eine Verdreifachung. Setze sich dieser Trend fort, würden die Solarinstallationen im laufenden Jahr um ein Drittel zulegen, die Windanlagen dagegen nur um 5%.
Die Ursachen sind unter anderem ein unzureichendes Angebot an Ausrüstungen, ein Mangel an Netzkapazität und Verzögerungen bei der Genehmigung von Anlagen. Bis zum Jahr 2030, so der Informationsdienst Bloomberg, wird die Windkraft nur 77% der Kapazität erreicht haben, die erforderlich ist, um die Welt auf den Weg zur Netto-Null-Emission bis 2050 zu bringen. Bei Solar wären es dagegen 90%. Diese Erfolge bei der Solarenergie, so IRENA, machen es möglich, die Klimaziele noch zu erreichen. Nötig sei dafür aber ein deutlicher Ausbau der Erneuerbaren auch in den G7-Staaten, zu denen Deutschland gehört.
Die deutschen Solaranlagen im aream-Portfolio lieferten im vergangenen Oktober eine Zielerreichung von 92% und blieben damit etwas hinter den Erwartungen zurück. Das lag an den schwachen Einstrahlungswerten, zusätzlich wurden die Erträge durch Arbeiten an den Netzen und Abriegelungen reduziert. In Spanien erreichten die Anlagen ihren Sollwert nur zu 82%, angesichts der geringen Einstrahlungswerte war die Performance aber sehr gut (Zielerreichung nach Einstrahlung 105%). Die Produktion der italienischen Anlagen blieb im Oktober 31% unter dem Sollwert. Ursachen waren Ausfälle durch Schäden (Sturmschaden, Einbruchdiebstahl) sowie vereinzelte Wechselrichterausfälle.
Bei den Windkraftanlagen im aream-Portfolio drückten im abgelaufenen Monat erneut schwache Winddaten, Arbeiten an den Verteilnetzen und ein technischer Ausfall am Hydrauliksystem einer Anlage die Erträge. Die Zielerreichung für Oktober lag bei knapp 80%, seit Jahresbeginn wurden die Sollwerte zu rund 91% erreicht.
*) Markus W. Voigt ist CEO der aream Group, www.aream.de, ein Investment- und Asset-Manager für institutionelle Investoren und Industriekunden mit Fokus auf nachhaltige Infrastruktur im Sektor Erneuerbare Energien. Mit den drei Bereichen Fund- und Asset-Management, Projektentwicklung und Operation Management deckt aream die gesamte Wertschöpfungskette für Erneuerbare-Energien-Investments ab.
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