Sichere Staatsanleihen oder risikoreichere Anlageoptionen?

Die Corona-Pandemie hält unser privates Leben sowie die weltweite Wirtschafts- und Finanzwelt weiterhin in Atem. Auch wenn sich die Aktienmärkte hierzulande vor Kurzem über mehr Zulauf freuen konnten, da mehr Leute die Zeit genutzt haben, um zu investieren – so stellt sich jedem, der sein Geld lieber investieren möchte, als auf dem Girokonto versauern lassen möchte, dieselbe Frage: Sollten Sie lieber in sichere Staatsanleihen oder doch eher in risikoreichere Anlageoptionen mit mehr Rendite investieren? Wir verraten Ihnen die möglichen Optionen sowie deren Vor- und Nachteile. Von Robert Steininger*

So funktionieren Staatsanleihen

Wenn Sie mehr Rendite als mit klassischen Spar- oder Girokonten erzielen, die seit langem eh kaum Zinsen einbringen, und dennoch keine zu hohen Risiken an der Börse in Kauf nehmen möchten, können Sie in Anleihen investieren. Solche sind Instrumente für Banken, Institutionen, Staaten und Unternehmen, Geld zu beschaffen. Und das beispielsweise vom Staat, indem Sie Staatsanleihen kaufen. Sie erhalten dafür wiederum Zinsen und können zusätzlich von gewissen Kursanstiegen profitieren.

Die wesentlichen Merkmale von Anleihen sind ihre festen Zinsen und ihre i.d.R. feste Laufzeit. Allerdings unterliegen sie unter anderem Kursschwankungen, die es zu berücksichtigen gilt. Auch wenn Sie sich nur für niedrig rentierliche Staatsanleihen als Investition entscheiden, benötigen Sie dafür zunächst ein Depot bei einer Bank. Über dieses können Sie an jedem Börsentag neue Staatsanleihen an der Börse kaufen oder bestehende verkaufen.

Und wie machen Sie aus Ihrer Investition mehr Geld? Um Ihnen ein Beispiel zu geben: Nehmen wir an, Sie investieren einen Betrag von 5.000 EUR in Staatsanleihen – durch die Wirkungsweise der Anleihen haben Sie eine sehr hohe Wahrscheinlichkeit, die 5.000 EUR plus Zinsen sowie eventuell mit Kursrenditen zurückzubekommen. Von einer umfassenden Garantie kann man hier nicht sprechen, da Anleihen je nach Art mit unterschiedlich hohen Ausfallrisiken verbunden sind. Bei einer Insolvenz des Unternehmens können Sie als Anleger auch mal leer ausgehen.

Bleibt also festzuhalten: Obwohl die Zinsen auf klassische Geldanlagen wie Sparbuch, Fest- und Tagesgeld seit Jahren am Tiefpunkt sind, gehören diese noch immer zu den beliebtesten Kapitalanlagen. Eine vernünftige Rendite können Sie auch mit Staatsanleihen jedoch nicht erwirtschaften. Um ihr Geld gewinnbringend anzulegen, gibt es bessere Geldanlagen, die allerdings auch mit mehr Risiko verbunden sind.

Aktien- und Forex-Handel

5 Mrd. USD pro Tag – das ist das Volumen, das circa jeden Tag auf dem Forex-Markt gehandelt wird und es macht ihn damit zu einem der meistgehandelten Finanzmärkte der Welt. Der Forex-Markt ist ein globaler Marktplatz für den Austausch nationaler Währungen gegeneinander. Währungen werden hier als Wechselkurspaare gegeneinander gehandelt wie beispielsweise EUR / USD.

Der Forex-Handel ist weder an einen festen Ort noch an sehr feste Zeiten gebunden. Da er außerdem vielmehr elektronisch abgewickelt wird, also alle Transaktionen über Computernetzwerke zwischen Händlern auf der ganzen Welt und nicht an einer zentralen Börse erfolgen, können Sie oder Forex-Broker nahezu 24 Stunden täglich Währungen kaufen oder verkaufen – und das überall dort, wo Sie einen Internetzugang haben. Damit unterscheidet sich der Forex Trade vom Aktienhandel, der an die jeweiligen Börsen sowie an deren Öffnungszeiten geknüpft ist.

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Doch Vorsicht: Der Handel mit Währungen kann riskant und komplex sein. Der Interbankenmarkt ist unterschiedlich stark reguliert, und Forex-Instrumente sind nicht standardisiert. Für Händler – insbesondere solche mit begrenzten finanziellen Mitteln – ist der Tageshandel oder Swing-Handel in kleinen Mengen auf dem Forex-Markt einfacher als auf anderen Märkten. Für diejenigen mit längerfristigem Anlagehorizont und größeren Fonds kann ein langfristiger, auf Fundamentaldaten basierender Handel oder ein Carry-Trade rentabel sein.

Auch wenn die Aktie langfristig Anleihen in Sachen Rendite schlägt, ist es vielen immer noch zu riskant, Erspartes allein in Aktien oder am Forex-Markt zu investieren. Wägen Sie daher vor jeder Investition sorgsam ab, welche Risiken Sie eingehen können und möchten.

*) Robert Steininger ist Spezialist für u.a. Anlagestrategien und publiziert regelmäßig zu Fachthemen wie Online-Strategien, Investment-Strategien und Verhaltensanalyse