Der gerade erst angelaufene Strafprozess gegen den Ex-CEO des Möbelkonzerns Steinhoff muss ausgesetzt werden: Der Angeklagte erschien einfach nicht zum Prozessauftakt in Oldenburg.

Markus Jooste ist Südafrikaner. Zum Prozessauftakt vor dem Landgericht in Oldenburg erschien er schlichtweg nicht.

Hierzulande geht es um den Vorwurf der sowie der Anstiftung zur Bilanzmanipulation beim Möbelkonzern Steinhoff mit seinen Wurzeln in Niedersachsen, seit einigen Jahren mit Hauptsitz in eben Johannesburg/Südafrika.

Auch in Südafrika laufen Ermittlungen gegen Jooste. Was auch der Grund für das Fernbleiben seines Mandanten sei, so sein Strafverteidiger.

Die Staatsanwaltschaft in Oldenburg sieht das weniger entspannt: Offenbar wolle sich der Angeklagte dem Prozess in Deutschland entziehen und beantragte daher Haftbefehl gegen Jooste – offenkundige Fluchtgefahr. Warum er trotz der massiven Vorwürfe überhaupt auf freiem Fuß ist, bleibt wohl ein Geheimnis der Beteiligten.

Das Verfahren gegen den mitangeklagten vermeintlichen Treuhänder – ihm wird Beihilfe vorgeworfen – wurde gegen Zahlung einer lächerlich niedrigen Geldauflage von 30 TEUR vorläufig eingestellt. Zum Hintergrund: Die Bilanz-Unregelmäßigkeiten bei Steinhoff summierten sich vorläufigen Erkenntnissen zufolge auf über 6 Mrd. EUR. Hinzu kommen Krediterschleichung aufgrund aufgehübschter Bilanzen und womöglich diverse weitere Nebenstraftaten, die natürlich allesamt erst einmal belegt werden müssen.

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