SANHA-Geschäftsführer Bernd Kaimer: „Erwarten gutes bis sehr gutes Herbstgeschäft“

Interview mit Bernd Kaimer, geschäftsführender Gesellschafter, Sanha GmbH & Co. KG

BondGuide: Herr Kaimer, der Kurs der Anleihe ist zwar eigentlich nicht relevant für das Unternehmen, aber sicherlich schauen Sie doch darauf, was am Kapitalmarkt passiert. Was ist los gestern und heute?
Kaimer: Ich bin von dem Kursverlauf auch sehr überrascht. Der Anleihemarkt ist nach den zahlreichen Insolvenzen der letzten Wochen verständlicherweise nervös und es gab eine größere, unlimitierte Verkaufsorder. An unserer operativen Entwicklung im zweiten Halbjahr kann es jedenfalls nicht liegen.

BondGuide: Die besagten Geschäftszahlen Mitte September waren zwar nicht brillant, aber im Rahmen des Erwarteten und mit verhalten optimistischem Ausblick. In Ihren eigenen Worten vielleicht?
Kaimer: In der Tat war das erste Halbjahr umsatz- und ergebnisseitig nicht zufriedenstellend. Im Vertrieb konnten wir jedoch wichtige Erfolge erzielen. So haben wir die Zusammenarbeit mit zwei international bedeutenden Großkunden ausgebaut und sind seit Juli 2014 bei einer weiteren großen deutschen Handelsgruppe gelistet. Dies wird im zweiten Halbjahr zu einem kräftigen Umsatzschub führen. So haben wir wie erwartet ein gutes bis sehr gutes Herbstgeschäft.

BondGuide: Problem oder Vorteil bei Sanha: Als nicht-B2C-Produktanbieter sind Sie weniger von Konsumentenstimmungen abhängig. Wie groß ist aber der Einfluss der Konjunktur auf das Sanha-Geschäft?
Kaimer: Grundsätzlich profitiert unsere Branche von einer starken Baukonjunktur. Wobei wir in 40 Ländern aktiv sind. Allerdings ist auch das Renovierungs- und Industriegeschäft sehr stark. Wir profitieren von nachhaltigen Markttrends wie Energieeffizienz, Umweltorientierung, Gebäudesicherheit, Gesundheit und Sicherheit. Beispielsweise setzen sich Anlagen zum Brandschutz immer mehr durch und bedeuten neues Absatzpotenzial für uns.

BondGuide: Was würden Sie sagen, ist das größte Risiko für Ihr Geschäft, für Sanha allgemein?
Kaimer: Wir sind zwar nicht von einzelnen Kunden oder Märkten abhängig. Aber einem weltweiten Konjunktureinbruch könnten wir uns sicher nicht entziehen. Auch wenn die Vergangenheit gezeigt hat, dass Menschen gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten in ihr Eigenheim investieren und modernisieren. Und davon profitieren wir an vielen Stellen.

BondGuide: …und der größte Hebel auf Umsatz und Profitabilität?
Kaimer: Sanha setzt auf Innovationen. In den vergangenen Jahren haben wir beispielsweise Press-Fittings aus bleifreier Siliziumbronze für die Trinkwasserinstallation entwickelt. Damit sind wir hervorragend für die aktuell gültige EU-Trinkwasserrichtlinie positioniert. Diese erlaubt zwar immer noch eine kleine Maximal-Grenze beim Bleigehalt im Trinkwasser, nur: warum soll man hier bleiarme Produkte einsetzen, wenn es auch ganz ohne Blei geht? Daher ist das Interesse an unserem Fitting sehr groß. Nur braucht es in unserer konservativen Branche eben eine gewisse Zeit, bis sich Innovationen nachhaltig durchsetzen.

BondGuide: Herr Kaimer, vielen Dank, dass Sie uns kurzfristig zur Verfügung standen.

Das Interview führte Falko Bozicevic.

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