PREOS-Pleite wird in Leipzig verhandelt – über leere Taschen

So weit bereits bekannt: Immo-Investor PREOS ist insolvent. Immerhin konnten sich die Formell-Frankfurter ein Heimspiel in Leipzig sichern.

Abgelehnt wurde ein Antrag auf Eigenverwaltung. Es hätte bedeutet, die Geschäftsführung im Amt zu belassen und nur von einer Art Aufseher begleiten zu lassen. Das kam offenbar nicht in Frage.

Immerhin bekam PREOS Leipzig als Verhandlungssitz durch. Frankfurt sei nur ‚formell‘ Firmensitz. Was auch immer das heißt. Die Geschäftstätigkeit finde in Leipzig statt.

Durch die Ablehnung des Freigabeantrags durch das OLG Frankfurt konnten die Beschlüsse des ohnehin nicht unumstrittenen Restrukturierungskonzept der 7,5%-PREOS-Wandelanleihe 2019/24 (DE000 A254NA 6) nicht wie von PREOS geplant umgesetzt werden. Danach hätte eine Pflichtwandlung der Anleihen in Aktien stattgefunden. Zinszahlungen wären schon rückwirkend im Dezember 2022 eingestellt worden. Die SdK ging auf die Barrikaden.

Wem gehört die PREOS eigentlich? Fast alle Anteile hält die publity AG. Mehr als die Hälfte der publity sind bei NEON Equity gesammelt. Alle Fäden liefen also wie beinahe gewohnt bei Thomas Olek zusammen. Allerdings, der schied zum Halbjahreswechsel von gleich auf sofort aus dem NEON-Vorstand aus. Bereits Ende 2020 war Olek Knall auf Fall aus der publity ausgeschert.

Wenn die Historie Muster bietet, müsste Olek als nächstes mit einer neuen Firma ums Eck kommen – und die hielte dann wie auch immer die Mehrheit an NEON Equity. Sicher ist nur, dass es keine Überraschung wäre.

Thomas Olek zählt 1 und 1 zusammen; Foto: @publity AG / PREOS

Thomas Olek zählt 1 und 1 zusammen; Foto: @publity AG

Aber noch einmal zurück zur Insolvenz der PREOS. Aufgeklärt werden muss, wann diese überhaupt eintrat. Im ersten Halbjahr veräußerte PREOS noch wichtige Immobilien, u.a. den Verkauf des Sky-Headquarters und des Frankfurter Access Towers. Die PREOS-Anwältin wird zitiert mit: „Die Gesellschaft ist leer.“

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