Nach zwei Spieltagen in der 2ten Bundesliga hat die Hertha einen perfekten Fehlstart aufs Parkett gelegt. Schalke meldet sich derweil mit Ambitionen zurück.
Null Punkte und als einziger Zweitligist null Tore stehen auf dem Konto der Hertha. Nach der Auftaktniederlage verlor der abgestiegene Hauptstadt-Club auch seine zweite Partie mit 0:1, und zwar gegen Aufsteiger Wiesbaden.
Die Statistik ist mir auswendig nicht exakt bekannt, aber ich würde vermuten, dass bisher noch kein Verein einen Aufstieg geschafft hat, nachdem man in den ersten beiden Spielen torlos unterging. Vielleicht kann ein Leser ja die passende Statistik dazu rezitieren.
Die Königsblauen haben sich derweil mit einem eindrucksvollen wie auch überzeugenden 3:0 gegen Kaiserslautern zurückgemeldet. Damit wurde einstweilen die Fehlzündung gegen den HSV am ersten Spieltag egalisiert. Nach dessen Dusel in Runde 1 gegen eben jene Schalker mussten die Hamburger an Spieltag 2 ein glückliches 2:2 bei Karlsruhe hinnehmen.
Somit kommen nur Hansa Rostock und Holstein Kiel auf die volle Punktzahl von 6 Punkten nach zwei Spieltagen – nicht eben Vereine, denen man vor der Saison Aufstiegsmöglichkeiten nachgesagt hätte.
Schalke und Hertha sind nicht nur die Co-Absteiger der vergangenen Saison, sondern auch zwei unserer drei Anleihe-Emittenten. Werder Bremen ist der dritte.
Die Anleihe 2018/23 der Hertha wurde in einer Hauruckaktion nach Ende der vergangenen Spielzeit um zwei Saisons bis 2025 verlängert. Volumen 40 Mio. EUR. Um die Auflagen für eine Zweitliga-Lizenz zu erfüllen, blutet die Hertha aus: Diverse Spieler wurden in Zeitnot viel zu günstig abgegeben. Das Ergebnis sehen wir jetzt.
Wir sehen die Hertha nach wie vor in ein finanzielles Schlamassel steuern. Es ist lediglich um maximal zwei Saisons aufgeschoben worden nach Ende der letzten Saison. Von direktem Wiederaufstieg, der die Finanzen sanieren könnte, kann weit und breit keine Rede sein. Weshalb die Hertha-Anleihe, Name jetzt Hertha BSC Berlin 2018/25 nach wie vor bei rund 95% steht, kann nur mit Fußball-Enthusiasmus erklärt werden.
Dass die Anleihe in zwei Jahren aus eigener Kraft neutralisiert werden kann (Rückzahlung? Refinanzierung?), sieht aktuell absolut unwahrscheinlich aus. Die einzige Option wäre Amtsbeihilfe des neuen Mehrheitseigners 777 Partners. Die hätten sie allerdings auch schon im Sommer leisten können, doch konnten sie diesen Kelch noch einmal an sich vorüberziehen lassen.
Falko Bozicevic
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