Die Hamburger Immobiliengesellschaft Adler RE wolle durch die einberufene Hauptversammlung keineswegs eine feindselige Übernahme von conwert – in einer länglichen Stellungnahme bezog Adler vor dem Wochenende noch einmal Position…
…und schildert ihre Interpretation der inzwischen zu einer öffentlichen Auseinandersetzung ausgearteten und verfahrenden Lage.
Adler Real Estate ist über eine Tochtergesellschaft indirekt mit 22,4% an der österreichischen conwert beteiligt – und damit größter Einzelaktionär.
Vielmehr sorge sich Adler um die Zukunft von conwert – schränkt dann allerdings ein, „im Sinne einer Strategie, die Adler ebenfalls gutheißt“.
Adler RE habe frühzeitig nach der Beteiligung im August 2015 die Besetzung des Verwaltungsrates mit einer Person ihres Vertrauens reklamiert, namentlich den Vorsitz des Gremiums, was die Beteiligungsverhältnisse widerspiegele.
Darüber hinaus bestand anfänglich Einvernehmen mit der Verwaltung des Unternehmens, das man in einer strategischen Partnerschaft, vor allem in enger Zusammenarbeit auf dem Wohnimmobilienmarkt in Deutschland, deutliche Synergien für beide Unternehmen frei setzen könnte, moniert Adler Real Estate.
Adler beanstandet jetzt, dass die conwert-Verwaltung dem ursprünglichen Einvernehmen nicht mehr entspreche. Auch die Umsetzung der einstmals verabredeten Strategie lasse zu wünschen übrig. Konkret: „Nach Auffassung von Adler hat die conwert-Verwaltung zu wenig und das Wenige zu langsam umgesetzt, um die Chancen des Unternehmens insbesondere in dem stark wachsenden deutschen Wohnimmobilienmarkt wirklich zu nutzen.“
Adler Real Estate betonte zudem, dass man zwar eine Umbesetzung von drei der vier Verwaltungsratsmitglieder bei conwert gefordert habe – hierüber soll auf der ao-HV geurteilt werden –, allerdings stamme lediglich eine Person aus eigenen Adler-Reihen zur Wahl für den Verwaltungsrat von conwert, namentlich Dr. Dirk Hoffmann, Vorsitzender des Aufsichtsrats von Adler RE und stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats der Adler-Tochter Accentro Real Estate. Die beiden weiteren Vorgeschlagenen (Wagner / Donkers) seien unabhängig von Adler Real Estate.
Überhaupt habe sich der Aktienkurs von conwert erst positiver entwickelt, nachdem Adler eingestiegen sei. Der Vorschlag von Adler sei daher im Interesse aller Eigner, sowohl von Adler als auch von conwert.
Nach dem bisherigen Schlagabtausch zwischen den beiden Lagern dürfte es wohl eine Frage allenfalls von Tagen sein, bis die nächste Stellungnahme dann wieder von der Gegenseite seitens conwert erfolgt.
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