Karlie Group: nach 2014er Verlust operativ angezählt, Stellenstreichungen kommen

Foto @ Karlie Group GmbH

Tierisch abgekämpft präsentierte sich jüngst die Karlie Group GmbH: Der sich in der Restrukturierung befindliche Anbieter von Heimtierzubehör hat 2014 wohl tief in den roten Zahlen beendet. Neben weiteren Restrukturierungsmaßnahmen werden nun auch Stellenstreichungen ins Auge gefasst. Den Inhabern der 6,75%-Unternehmensanleihe (2013/18) stehen indes „Hundstage“ bevor.

Der internationale Großhändler und Markenhersteller von Heimtierzubehör rechnet für das abgelaufene Geschäftsjahr mit einem Jahresfehlbetrag (inkl. Sondereffekte) von bis zu 9 Mio. EUR. Der operative Verlust soll sich dem Vernehmen nach auf ca. 4 Mio. EUR belaufen. Neben bereits eingeleiteten Maßnahmen zur Restrukturierung fasse die Gesellschaft nach Abstimmung mit dem Betriebsrat nun auch Stellenstreichungen ins Auge: So werde derzeit davon ausgegangen, bei der Karlie Flamingo GmbH am Standort Bad Wünnenberg-Haaren etwa 57 Stellen zu streichen. Verträge für Zeit- und Leiharbeitsfirmen sollen demnach nicht verlängert werden.

Auch die Liquiditätslage, die im Sommer vom PE-Investor und Eigentümer Perusa „stabilisiert“ worden sei, bleibt den Angaben zufolge angespannt. Für 2015 rechnet Karlie mit weiteren Verlusten, hofft jedoch, die Verlustzone schrittweise verlassen zu können. Erste Kostensenkungsmaßnahmen mit einem jährlichen Effekt ca. 5 Mio. EUR seien bereits in der Umsetzung und sollen ab Q2/2015 sukzessiv wirksam werden.

Zum Bilanzstichtag 30. Juni 2014 verschlechterten sich bei Karlie nahezu alle Bilanzkennzahlen: So sanken die Umsatzerlöse um über 11% auf 49,4 Mio. EUR, der Halbjahresverlust fiel mit über 3,3 Mio. EUR sogar mehr als viermal höher aus als noch in H1/2013. Bei einem reduzierten Eigenkapital von 15,7 Mio. EUR (H1/2013: 18,5 Mio. EUR) sank die entsprechende Eigenkapitalquote um gut 8 Punkte auf 25,4%. Dagegen kletterte die Nettofinanzverschuldung um rund 3 Mio. EUR auf etwa 23 Mio. EUR. Als Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten standen knapp 17,5 Mio. EUR (+16% ggü. 31.12.13) in den Büchern.

KarlieZuletzt geriet der Tierbedarfshändler gegen Jahresende wegen einer neuerlichen personellen Umbesetzung in die Schlagzeilen (BondGuide berichtete): Danach nahm der erst im Juli 2014 zum neuen CEO berufene Dr. Michael Perlitz nach nur sechs Monaten seinen Hut und verließ das Unternehmen – gemäß unserem (natürlich inoffiziellen) Managementindikator alles andere als ein vertrauenerweckendes Zeichen!

Der im Sommer 2013 im Frankfurter Entry Standard für Anleihen begebene Karlie-Bond über zuletzt 10 Mio. EUR notiert in Anbetracht der jüngsten Nachrichtenlage weiterhin auf niedrigem Niveau. Aktuell geht das 6,75%-Wertpapier (2013/18) nur zu 49% über die Theke.

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