Freie Fahrt für KI made by America first

KI könnte ein weiterer ‚Trump-Trade‘ werden, da die Republikaner ausloben, Beschränkungen abzuschaffen – Studie von DB Research.

Was ist passiert?

— KI könnte ein weiterer Trump-Trade mit Vermögenswerten werden, die betroffen sein könnten, wenn Donald Trump im November die US-Präsidentschaft gewinnt, nachdem seine republikanische Partei versprochen hatte, die im letzten Jahr eingeführten Beschränkungen aufzuheben.

— Die republikanische Plattform 2024, die letzte Woche auf dem Parteitag verabschiedet wurde, enthält das Versprechen, die ‚gefährliche Durchführungsverordnung des demokratischen Präsidenten Joe Biden, die KI-Innovationen behindert‘, aufzuheben. Die Anordnung sieht Sicherheitstests für fortschrittliche KI-Modelle vor. In der Plattform heißt es, dass die Republikaner stattdessen ‚die Entwicklung von KI auf der Grundlage der Meinungsfreiheit und des menschlichen Wohlergehens‘ unterstützen werden.

— In der Zwischenzeit bereitet das America First Policy Institute, ein Trump-freundlicher Think-Tank, dem auch sein ehemaliger Wirtschaftsberater Larry Kudlow angehört, eine neue KI-Verordnung vor, berichtet die Washington Post unter Berufung auf eine nicht näher genannte Quelle und Unterlagen des Instituts. Der Entwurf der Verordnung sieht angeblich vor, ‚Amerika zum Vorreiter in Sachen KI‘ zu machen, ‚elastende Vorschriften abzubauen und Manhattan-Projekte‘ zur Entwicklung von Militärtechnologie zu schaffen.

KI / AI - made in America

AI – Hauptsache made in America

Das ist wichtig, denn:

— Da die KI – und insbesondere die generative KI – noch in den Kinderschuhen steckt, wird derjenige, der die Präsidentschaft gewinnt, wahrscheinlich einen tiefgreifenden und nachhaltigen Einfluss auf ihre Entwicklung haben. Einigen Umfragen zufolge hat Trump einen durchschnittlichen Vorsprung von 2% gegenüber Vizepräsidentin Kamala Harris, die nach dem Rückzug von Präsident Biden aus dem Rennen am Wochenende die wahrscheinlichste demokratische Präsidentschaftskandidatin bleibt.

— Die vierteljährliche Umfrage der Deutschen Bank Global Markets, die zwischen dem 17. und 22. Juli durchgeführt wurde, zeigt, dass 73% der Befragten einen Sieg von Trump für wahrscheinlicher halten, ein Anstieg um zehn Prozentpunkte gegenüber März.

DB Research Meinung:

— Eine freizügigere Herangehensweise an die KI-Entwicklung könnte die USA als attraktiven Markt für Technologieunternehmen weiter festigen – im Vergleich zu Europa, wo Meta, Apple und OpenAI erklärt haben, dass sie bestimmte KI-Funktionen nicht auf den Markt bringen werden, und dafür strengere Vorschriften verantwortlich machen. Auch das Vereinigte Königreich wird seinen Ansatz unter der neuen Labour-Regierung wohl verschärfen, die u.a. plant, freiwillige KI-Sicherheitsregeln für Unternehmen rechtsverbindlich zu machen.

— Einige Silicon-Valley-Investoren haben sich für Trump ausgesprochen und Spenden zugesagt, was für eine traditionell den Demokraten zugeneigte Branche eine Veränderung bedeutet. Elon Musk zum Beispiel hat Berichten zufolge angekündigt, monatlich 45 Mio. USD an ein politisches Aktionskomitee zu spenden, das Trump unterstützt.

— Trumps Wahl von JD Vance als Vizepräsident bringt ihn auch dem Silicon Valley näher. Zu Beginn seiner Karriere arbeitete Vance für den Risikokapitalgeber Peter Thiel, der seitdem seine politische Karriere unterstützt hat. Später war Vance Mitbegründer seiner eigenen Risikofirma Narya Capital, die von einer Reihe führender Technologieexperten unterstützt wird und Berichten zufolge mehrere KI-Investitionen tätigt.

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