Binance: Stümper am Werk

Die FAZ hat das Tohuwabohu um Kryptobörse Binance diese Woche in einem feinen Meinungsartikel auf den Punkt gebracht.

Titel: ‚Dilettanten am Werk‘, von FAZ-Wirtschaftsredakteur Frank Nestler. Der Standpunkt ist zu gut, um ihn hier nicht zu zitieren – um nicht des Klaus bezichtigt zu werden, schreiben wir in indirekter Rede, unter dem Link kann ja ein/e Jede/r auf das Original gehen.

Einen oder zwei Fingerfehler in der Orthografie haben wir ausgebessert sowie die Headline verändert, da Google sonst motzt.

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Die Vorwürfe gegen die größte Kryptobörse Binance klängen wie ein Best-of von Finanzverbrechen: Der Markt solle umfangreich manipuliert worden sein, etwa durch verschleierten Eigenhandel. Geldwäsche solle durch mangelnde Kontrolle so einfach gewesen sein wie fast nirgendwo sonst. Und wer nun glaube, die Verantwortlichen hätten von dem allem nichts gewusst – Chats belegten das Gegenteil.

Was das Ganze noch brisanter macht: Die Vorwürfe kommen von zwei unterschiedlichen amerikanischen Aufsichtsbehörden und damit auch von zwei unterschiedlichen Ermittlungsbehörden. Sich hier rauszuwinden, dürfte ein Ding der Unmöglichkeit sein. Die Reaktion auf solche Vorwürfe sollte also gnadenlose Offenheit sein.

Stattdessen? Geschwurbel auf dem firmeninternen Blog. Die Vorwürfe seien ‚enttäuschend‘? Sie seien ‚eine unvollständige Aufzählung von Fakten‘. ‚Man sei mit der Charakterisierung der behaupteten Punkte nicht einverstanden‘.

Frage man dann bei der Pressestelle, welche Fakten denn fehlen würden oder welche Charakterisierung denn angemessen sei, melde sich die Pressestelle zuerst hektisch, wen man denn dazu angefragt habe – um dann mitzuteilen, man habe den Statements nichts Weiteres hinzufügen. Hier komme eine gefährliche Mischung aus Dilettantismus und bewusster Verschleierung zusammen, die hochgefährlich seien. Wer noch bei oder über Binance Digitalwährungen kaufe, dem sei auch nicht mehr zu helfen.

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Anm.d.Red.: War es zuvor schon nicht.

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