Anleihen heute im Fokus: SAG Solarstrom, MT Energie, Ekosem, Ekotechnika

SAG Solarstrom kommt voran in der Restrukturierung, Biogasspezialist MT-Energie möchte seine Anleihebedingungen ändern und paragon bzw. More + More stockten ihre Anleihen auf. Unter die Räder kamen gestern erneut Ekosem und Ekotechnika aufgrund ihres Russland-Bezugs.

So hat der Automobilzulieferer paragon weitere 3 Mio. EUR untergebracht, Ausgabepreis 102,5%. More & More wiederum hat das platzierte Volumen der Anleihe nun auf insgesamt 9,5 Mio. EUR hochgeschraubt. Die 5-jährige M&M-Unternehmensanleihe wird mit 8,125% p.a. verzinst und verfügt über eine halbjährliche Zinszahlung. Die Anleihe wurde am 10. Juni 2013 in das Handelssegment Bondm der Börse Stuttgart aufgenommen, begleitet durch die quirin bank. Der 10-Mio.-EUR-Bond der norddeutschen paragon steht solide über pari, die Aktie ist derweil im Prime Standard notiert . Was  die Voraussagungen der Geschäftsführung Ende Januar zu bestätigen scheint.

SAG Solarstrom stellte mit seinen beiden Anleihen gestern die Gewinner in der Top-5-Liste. Beide Titel machten einen Sprung auf knapp 27% (ungefähr plus ein Drittel), nachdem die Freiburger gemeldet hatten, den Verkauf des Projektes Jüterbog erfolgreich abgeschlossen haben zu können. Der SAG-Gruppe fließe aus dem Verkauf ein niedriger zweistelliger Millionenbetrag zu, mit dem die projektbezogene Zwischenfinanzierung der Deutschen Bank getilgt würde.

MT-Energie-06_08_2007Die Zevener MT-Energie hat sich mit ihren Banken verständigt, die Kreditlinien mindestens bis Ende 2015 aufrechtzuerhalten. Jedoch: Die knapp 14 Mio. EUR schwere Mittelstandsanleihe aus dem Jahr 2012 gilt es noch zu schultern. Auf der für den 1. April einberufenen Gläubigerversammlung sollen zwei Sonderkündigungsrechte zur Abstimmung gebracht werden. Bis dato können Anleihegläubiger bei Unterschreiten einer Mindesteigenkapitalquote von 20% sowie bei einem Kontrollwechsel kündigen. Auch MT-E’s Banken hätten bei Bruch dieser Covenants das Recht, die gewährten Kreditlinien unmittelbar zu kündigen, was de facto das umgehende Aus bedeuten würde. Betroffene Anleger sollten sich auf der MT-E-Homepage informieren und die Abstimmung selbst oder durch Dritte wahrnehmen.

Mit Ekosem, Ekotechnika und eingeschränkt KTG Agar kamen gestern erneut die Landwirtschaftskonglomerate bzw. -techniker unter Druck. Ekotechnika brachte zum Wochenschluss passable Geschäftszahlen, die den Kurs am Freitag stützen. Nach dieser Kurserholung gab es gestern beim Hersteller von Landwirtschaftsmaschinen kaum ein Halten: -10 PP auf unter 70%. Beide Ekosem-Anleihen brachen – nach ebenfalls einer Erholung am Freitagnachmittag – erneut massiv ein, rund 10 PP auf ca. 85%. KTG Agrar hat über seine Sojuz-Beteiligung (seit Herbst 2013) ebenfalls eine Exponierung in der gegenwärtigen Krisengegend (“Schwarzerde-Region”), wenn auch in kleinerem Stil. Beide Anleihen büßten gestern 3 PP auf 92 bzw. 95% ein.

8_Ekotechnika-ist-der-groesste-Haendler-internationaler-Landtechnik-in-RusslandEkosem wie auch Ekotechnika haben mit Währungsverlusten zu kämpfen: Der russische Rubel erreichte gerade ein neues Tief gegenüber ausländischen Währungen, die Zentralbank musste einschreiten und erhöhte den Leitzins. Der russische Börsenindex verlor gestern ebenfalls massiv, zeitweise über 10%. Für alle drei Titel ist die aktuelle Situation besonders bitter, denn aufgrund des Non-Winters dieses Jahr ist die Ertragslage anno 2014 besser denn je: Der DJ-UBS-Rohstoffindex ist seit Februar mehr als 5% im Plus. Wochensieger war der Agrarsektor mit einem Plus von mehr als 10%.

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