Anleihen heute im Fokus: Sympatex, Laurel, Alno

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Die SdK rät den Sympatex-Bondholdern dringend, am zweiten Anleihegläubigertreffen Anfang November teilzunehmen und für den Beschlussvorschlag „Call-Option“ zu stimmen. Anderweitig sehe der Kapitalanlegerverband kaum eine Möglichkeit, wie der Spezialtextilienhersteller angesichts der finanziellen Schieflage seinen künftigen Zahlungsverpflichtungen aus der Unternehmensanleihe nachkommen will.

Im Vorfeld der am 9. November stattfindenden zweiten Anleihegläubigerversammlung der Sympatex Holding GmbH hat sich nun auch die Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger e.V. (SdK) mit einem Appell an die Inhaber der umlaufenden 8%-Anleihe (2013/18) über nominal 13 Mio. EUR gewendet. Darin rät die SdK allen betroffenen Bondholdern an dem Gläubigertreffen teilzunehmen und dem Beschlussvorschlag – Sympatex eine Call-Option zur möglichen vorzeitigen Anleihetilgung einzuräumen – zuzustimmen. Aufgrund der laut SdK schlechten wirtschaftlichen Entwicklung des Spezialtextilienherstellers wären anderweitig zukünftige Zinszahlungen und die reguläre Tilgung der Anleihe gefährdet. Das begehrte Rückkaufsrecht zur vorzeitigen Anleihetilgung zu 101% sei daher „absolut zustimmungsfähig“. Dafür spreche ebenfalls, dass der Börsenkurs der Anleihe in den letzten zwölf Monaten nie über dem jetzt vorgesehen Rückkaufskurs lag.

Das zweite Anleihegläubigertreffen der kriselnden Laurèl GmbH ging gestern erfolgreich über die Bühne. Mit einer Präsenzquote von knapp 31% des ausstehenden Anleihekapitals über nominal 20 Mio. EUR war die Versammlung beschlussfähig. Im Verlauf der Veranstaltung wurde One Square Advisory zum gemeinsamen Anleihevertreter bestellt und gleichzeitig ermächtigt, die am 16. November 2015 fällig werdenden Anleihezinsen für einen Zeitraum von sechs Monaten zu stunden, falls der Damenmodenanbieter zu diesem Zeitpunkt nicht über die für die Zinszahlung notwendige Liquidität verfügt, so One Square über die gefassten Beschlüsse. Der Geldeingang aus dem Verkauf der chinesischen Markenrechte von Laurèl werde indes bis spätestens 6. November erwartet. Auch die im Juli eingeleiteten Investorengespräche sollen laut Laurèl im November fortgeführt werden.

Die Alno AG setzt ihre positive Geschäftsentwicklung fort: Nach vorläufigen Zahlen erzielte der Küchenmöbelspezialist in den ersten drei Quartalen einen Konzernumsatz von rund 393 Mio. EUR (+4% ggü. Vj.). Das EBITDA hat sich bereinigt um Sondereffekte von -22,4 Mio. EUR auf zuletzt -2,2 Mio. EUR verbessert. Inklusive Sondereffekte beträgt das EBITDA im 9-Monats-Zeitraum 22,5 Mio. EUR (inkl. der Effekte aus der Entkonsolidierung von Impuls Küchen von rund 25 Mio. EUR). Im Vorjahr lag der Wert bei gut 30 Mio. EUR inklusive rund 52 Mio. EUR an Sondereffekten aus der AFP-Übernahme. In Q3 verbesserten sich die Konzernerlöse um 7% auf 120 Mio. EUR und das EBITDA ohne Sondereffekte kletterte um 8 Mio. EUR auf -0,3 Mio. EUR. Im Schlussquartal soll der positive Trend mit signifikanten Steigerungen bei Umsatz und operativem Ergebnis weiter anhalten. Der Verzicht auf margenschwache Umsätze, Verbesserungen in Kundenstruktur und Produktmix sowie Kostensenkungen in allen Bereichen machen sich positiv bemerkbar, so das Unternehmen.

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