Nach dem holprigen Aktienmarktdebüt der Steilmann SE zog der familiengeführte Modekonzern blank und präsentierte kürzlich wenig modische 9-Monatszahlen. Zum Wochenende hin gibt es heute außerdem neue Nachrichten vom zuletzt deutlich florierenden Schuldscheinmarkt (First Sensor) sowie neue Informationen vom Penell-Treuhänder MSW.
Die seit Kurzem auch aktiennotierte Steilmann SE zog blank und legte ihre Ergebnisse für die ersten neun Monate des laufenden Geschäftsjahres 2015 vor: Danach lagen die Konzernumsätze im Berichtszeitraum mit 637 Mio. EUR geringfügig unter den Vorjahreserlösen von 639,6 Mio. EUR. Mit knapp 471 Mio. EUR war das Einzelhandelssegment Hauptumsatztreiber. Das unbereinigte Konzern-EBITDA belief sich auf 10,8 Mio. EUR (9M/2014: 14,8 Mio. EUR). Der Rückgang sei maßgeblich auf die erwartungsgemäßen Integrationsaufwendungen im Rahmen der Übernahme der Kressner-Filialen durch Adler-Modemärkte zurückzuführen, so Steilmann. Unterm Strich fuhr das familiengeführte Bekleidungsunternehmen einen satten Nettoverlust von rund 30 Mio. EUR ein. Derweil kletterte das Nettoumlaufvermögen von 39,2 Mio. EUR Ende 2014 (konsolidierte Zahlen) auf 102,1 Mio. EUR zum Ende des dritten Quartals, was auf die Umwandlung von Schulden in Höhe von 30 Mio. EUR sowie die traditionellen Saisoneffekte des Bekleidungsmarktes zurückzuführen war. Das Eigenkapital lag zum Stichtag 30. September bei rund 221 Mio. EUR und entsprach damit einer Quote von rund 30%.
Nach zuletzt Symrise hat jetzt auch die First Sensor AG ein neues Schuldscheindarlehen begeben: Wie der Sensorik-Spezialist mitteilte, wurden mittels Schuldscheinemission 28 Mio. EUR an neuen Fremdmitteln von deutschen institutionellen Investoren eingesammelt. Ursprünglich hatten die Berliner ein Volumen von 25 Mio. EUR angepeilt, nach der Überzeichnung in einer Gesamthöhe von 29,5 Mio. EUR wurden schließlich 28 Mio. EUR angenommen. Das Darlehen mit Valuta am 21. Dezember setzt sich aus drei Tranchen mit Laufzeiten von fünf Jahren (18 Mio. EUR/variable Verzinsung + 7 Mio. EUR/fixe Verzinsung) und sieben Jahren (3 Mio. EUR/fixe Verzinsung) zusammen. Sämtliche Zinskonditionen weisen marktübliche Höhen aus und liegen deutlich unter dem Niveau von 2013. Mit den neuen Investorengeldern soll die seit 2013 bestehende variable 3-Jahres-Tranche über 19 Mio. EUR abgelöst werden. Die übrigen Mittel seien zur Finanzierung der Wachstumsstrategie gedacht. Die Rückzahlung aller jetzt bestehenden Schuldscheindarlehen verteilt sich auf die Jahre 2018 (12 Mio. EUR), 2020 (25 Mio. EUR) und 2022 (3 Mio. EUR).
Neuigkeiten für die Inhaber der umlaufenden 7,75%-Schuldverschreibung (2014/19) der insolventen Penell GmbH: Der Treuhänder, die MSW GmbH, bereite derzeit eine Schadenersatzklage gegen eine der Hausbanken des Elektronikversorgers vor, mittels derer bei Erfolg, ein wesentlicher Teil des Anleihebetrags über insgesamt 5 Mio. EUR an die Anleihegläubiger zurückgeführt werden könnte. Je nach Lösung der Kostenfrage werde auch eine Teilklage in Erwägung gezogen. Darüber hinaus strebe MSW zudem eine Schadenersatzklage wegen Pflichtversäumnisse gegen den ehemaligen Geschäftsführer Kurt Penell an. Unterdessen seien die Gespräche zwischen DZ Bank und MSW bezüglich der Aufteilung des Verwertungserlöses des Warenlagers noch nicht abgeschlossen, so die Berliner weiter. Ein durch den Insolvenzverwalter zugesagtes Rechtsgutachten zu dieser Thematik sei der Treuhänderin bis heute nicht vorgelegt worden. Über die erzielten Ergebnisse der angestoßenen Maßnahmen sowie über weitere aktuelle Entwicklungen werde MSW zeitnah informieren.
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