Bereits vorigen Montag wurde das vorläufige Insolvenzverfahren über das Vermögen der MBB Clean Energy AG vom Amtsgericht München (Az. 1508 IN 1912/15) angeordnet. Damit ist auch ein weiterer Ausfall eines KMUA-Emittenten zu beklagen. Dennoch kommt die Pleite des vermeintlichen Wind- und Solarparkinvestors keineswegs überraschend, sondern stellt nur einen weiteren Tiefpunkt in der noch jungen und überaus intransparenten Unternehmenshistorie dar.
Nur ein Jahr nach Emission der 6,25%-Unternehmensanleihe (2013/19), deren tatsächliches Platzierungsvolumen noch immer nicht bekannt ist, ließ der Cleantech-Investor bereits die erste reguläre Kuponzahlung Anfang Mai 2014 platzen. Anschließend folgte die bis heute andauernde Handelsausetzung des Bonds, für die offiziell zunächst „technische Gründe“ verantwortlich gemacht wurden. Im Juni 2014 wurde dann die Globalurkunde der Anleihe für unwirksam erklärt und „Reparaturmaßnahmen“ der Anleihe angekündigt. Zuletzt gab MBB CE diesen Mai bekannt, dass die regulär am 6. Mai 2015 fällige zweite Zinszahlung ebenfalls ausgesetzt wird, da die Reparaturmaßnahme unterbrochen ist. Zunächst sollten alle zur Reparaturmaßnahme gehörenden Prozesse unter Gewährleistung des Investorenschutzes bewertet werden.
Die Ergebnisse dieser Bewertung führten nun offenbar direkt zum Konkursgericht. Dabei sind die Hintergründe zu den Umständen des damaligen Emissionsprozesses, der zwischenzeitlichen Unwirksamkeitserklärung der Globalurkunde und der anschließenden Reparaturmaßnahme noch immer nicht aufgeklärt. Auch ist derzeit noch nicht bekannt, ob die involvierten Anleihegläubiger ihre investierten Mittel zumindest teilweise je wiedersehen werden. Verschiedene Anlegerschutzverbände riefen die betroffenen Bondholder bereits dazu auf, sich rechtlichen Beistand zu suchen und ihre Forderungen zur Insolvenztabelle anzumelden. Unterdessen gab Restrukturierungsspezialist One Square Advisory Services bekannt, für das Amt des gemeinsamen Anleihevertreters zu kandidieren. Dafür spreche u.a. dass One Square die Entwicklungen rund MBB CE schon seit Längerem verfolge und darüber hinaus „über detaillierte Kenntnisse der Vorgänge rund um die Anleihe, insbesondere hinsichtlich der ‚Nachplatzierung‘ und der umstrittenen Gültigkeit der Globalurkunde“ verfüge. Bei Interesse an einer Vertretung können sich betroffene Anleihegläubiger direkt unter mbb@onesquareadvisors.com an die Münchner wenden.
Almonty gibt Fusionsvereinbarung mit Woulfe Mining bekannt: Almonty Industries, eine Beteiligung der Deutschen Rohstoff AG (DRAG), setzt auf eine Fusion mit Woulfe Mining. Hierfür habe das Rohstoffunternehmen eine entsprechende Fusionsvereinbarung bekannt gegeben, die den Umtausch sämtlicher Woulfe Aktien in Almonty Papiere vorsieht – pro Woulfe-Anteil je 0,1029 Almonty Aktien. Das Management beider Firmen, sowie die von Woulfe Mining bestellten unabhängigen Finanzberater würden den Aktionären die Annahme der Vereinbarung empfehlen. Woulfe-Aktionäre würden über zwei Fünftel am neuen Unternehmen halten. Im Zuge der geplanten Transaktion beabsichtigt Almonty gut 34,83 Mio. neue Aktien auszugeben, der Anteil der DRAG an der neuen Gesellschaft dürfte dann etwa 14,1% betragen (aktuell: 23,5%). Zuvor steht der Deal aber noch unter dem Vorbehalt mehrerer Zustimmungen verschiedener Aufsichtsgremien und der Aktionäre. Mit der Fusion kommt Almonty seinem Ziel, den größten Wolframproduzenten außerhalb Chinas aufzubauen, einen wichtigen Schritt näher. Almonty werde damit neben aktiven Bergwerken in Spanien und Australien sowie dem spanischen Explorationsprojekt Valtreixal außerdem Zugriff auf das Sangdong Wolfram Projekt in Südkorea bekommen – laut Almonty einem der größten unentwickelten Wolfram-Projekte der Welt.
Aus Senator Entertainment AG wird Wild Bunch AG: Ab sofort firmiert der Berliner Medienkonzern unter dem Namen Wild Bunch AG, nachdem die HV der Firmennamenänderung mit nahezu 100%iger Mehrheit zugestimmt hatte. Die Namensänderung folgt dem Zusammenschluss von Senator mit der französischen Wild Bunch S.A. zu Beginn des Jahres. Die Wild Bunch AG wird unter der Marke Senator Film weiterhin Filme produzieren. Zudem hat die Hauptversammlung mehrere neue Mitglieder in den Aufsichtsrat gewählt. Senator Entertainment zuletzt in den BondGuide-News …
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