Anleihen heute im Fokus: Laurel, Deutsche Börse, Windreich

Anleiherestrukturierung: Laurèl mit Schere und Maß!
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Die sich bereits seit Längerem operativ in Schieflage befindliche Laurèl GmbH will ihre ausstehende Unternehmensanleihe restrukturieren. Neben der Aussetzung der im November fälligen Kuponzahlung stehen bei der Versammlung zusätzlich die Laufzeitverlängerung und die Verringerung der aktuellen Anleiheverzinsung zur Abstimmung auf der Agenda. Heute ebenfalls in den BondGuide-News: Neuigkeiten von der Deutschen Börse und von der Windreich-Insolvenzverwaltung.

Der Bondmarkt hat es schon länger vermutet, jetzt zieht auch die Laurèl GmbH maßnahmentechnisch nach und beruft zum 31. August eine Anleihegläubigerversammlung ein. Auf der Veranstaltung, die in Aschheim bei München stattfinden wird, sollen die Inhaber der ausstehenden 7,125%-Anleihe (2012/17) über nominal 20 Mio. EUR insbesondere über eine Laufzeitverlängerung um drei Jahre, eine Aussetzung der Zinszahlung für die laufende Zinsperiode und eine Verringerung des Kupons für die drei folgenden Zinsperioden sowie die Bestellung eines gemeinsamen Anleihevertreters abstimmen. Die Einladung zur Gläubigerversammlung wird am Mittwoch im Bundesanzeiger und auf der Internetseite des Modeunternehmens veröffentlicht. Anlass ist die negative Geschäftsentwicklung 2014/15 (Stichtag: 30. April), bei der ein nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag von -0,8 Mio. EUR realisiert wurde. Vor diesem Hintergrund habe Creditreform das Unternehmensrating von zuvor B (watch) auf jetzt C (watch) angepasst.

Medial nahezu unbemerkt hat sich die Deutsche Börse AG unlängst erneut mit frischen Investorengeldern eingedeckt. Emittiert wurde ein neuer unbesicherter und nachrangiger Hybridbond (2015/41) im Gesamtvolumen von 600 Mio. EUR. Die neue Schuldverschreibung mit einer Laufzeit bis Februar 2041 ging als 17. Anleiheemission im Frankfurter Premiumsegment Prime Standard für Unternehmensanleihen an den Start. Die in nominal 1.000 EUR gestückelte Hybridanleihe wird zunächst bis zum ersten Call-Termin mit jährlich 2,75% verzinst.

Mitteilung an die Anleihegläubiger der Windreich GmbH i.I.: Anzeige der drohenden MasseunzulänglichkeitWindreich GmbH mit vorübergehender Masseunzulänglichkeit konfrontiert: Danach habe die Insolvenzverwaltung des insolventen Windkraftprojektierers am 31. Juli beim Amtsgericht Esslingen den Umstand der drohenden Masseunzulänglichkeit (§§ 208 bis 211 InsO) angezeigt. Das gegenwärtige Vermögen der Windreich GmbH reiche demgemäß zur Deckung der fälligen laufenden Verbindlichkeiten nicht aus. Laut Anleihevertreter One Square Advisory gehe Insolvenzverwalter Holger Blümle jedoch davon aus, dass die Masseunzulänglichkeit nur temporär bestehen wird und somit spätestens mit der Verwertung des Projekts Merkur Offshore (ehemals MEG I) wieder beseitigt werde. „Zum jetzigen Zeitpunkt hat die drohende Masseunzulänglichkeit keine Auswirkungen auf die Anleihe und es besteht kein Handlungsbedarf seitens der Anleihegläubiger“, betonte der Restrukturierungsspezialist.

Kurse- und Chartverlauf der genannten Mittelstandsanleihen finden Sie hier. Zum BondGuide-Musterdepot geht’s hier.

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