Anleihen heute im Fokus: Ekosem-Agrar, Karlsberg Brauerei, MSW/Penell

Anleihegläubiger der Ekosem-Agrar Anleihe 2012/18 stimmen ebenfalls der Prolongation zu
Foto @ Ekosem-Agrar GmbH

Ekosem-Agrar, deutsche Holding der auf Milchproduktion in Russland ausgerichteten Ekoniva-Gruppe, kann aufatmen: Nachdem am Mittwoch bereits die Bondholder von Ekosem I auf der 2ten AGV der angestrebten Anleiheverlängerung zugestimmt hatten, nickten gestern auch die Gläubiger von Ekosem II die angestrebte Anleihen-Prolongation ab. Am Freitag außerdem in den BondGuide-News: Karlsberg Brauerei und MSW/Penell.

Ekosem-Agrar kann aufatmen: Auch die Inhaber der 8,5%-Ekosem-II-Anleihe (2012/18) über 78 Mio. EUR stimmten auf der gestrigen 2ten AGV für eine Verlängerung der Anleihelaufzeit um vier Jahre bis zum 7. Dezember 2022. Bei der Abstimmung war ein ausstehendes Anleihekapital von etwa 19,916 Mio. EUR vertreten – damit war das Gremium mit 25,53% nur denkbar knapp beschlussfähig. Die Zustimmung zum Tagesordnungspunkt „Prolongation der Anleihe“ lag wiederum bei über 97%. Nach dem positiven Votum der Ekosem-I-Bondholder hat der Agrarkonzern damit die Zustimmung zur Anleiheverlängerung beider Ekosem-Bonds in der Tasche. Die Zinskonditionen bleiben mit 8,75% (Ekosem 2012/17) und 8,50% (Ekosem 2012/18) unverändert.

Die Karlsberg Brauerei GmbH präsentierte zuletzt ihr 2015er Geschäftszahlenwerk: Darin wies die Brauerei Gruppe bei auf 166,3 Mio. EUR (-3% ggü. Vj.) leicht reduzierten Erlösen im Berichtsjahr eine weitere Ergebnisverbesserung aus: Bereinigt um Einmalerträge und einmalige außergewöhnliche Aufwendungen verbesserte sich das adjustierte EBIT um über 2% auf 8,3 Mio. EUR, unbereinigt lag das operative Ergebnis (EBIT) bei 15,8 Mio. EUR. Der Jahresüberschuss stieg auf rund 8,5 Mio. EUR (2014: 3,6 Mio. EUR) und lag damit u.a. bedingt durch Sondereffekte deutlich über der Prognose von 4 Mio. EUR. 2016 soll sich die positive Ergebnisentwicklung der letzten Jahre fortsetzen. Wegen Bereinigungen im Produktportfolio wird zwar ein rückläufiger Umsatz, allerdings ein auf Niveau des Vorjahres liegendes adjustiertes EBIT und EBITDA erwartet.

Der Ton wird rauer: In einer weiteren Mitteilung meldete sich erneut der Sicherheitentreuhänder der insolventen Penell GmbH zu Wort: Darin informiert die MSW GmbH die Bondholder u.a. über den aktuellen Stand der Verwertung des Penell-Warenlagers. Danach gebe es bezüglich der Auskehrung der Verwertungserlöse keinerlei Neuigkeiten, da die Insolvenzverwaltung hierzu noch keine Auskünfte erteilt habe. MSW habe der Verwaltung „letztmalig eine Stellungnahme- und Auskunftsmöglichkeit eingeräumt, welche bis zum 23. März anzuzeigen und spätestens am 30. März zu erfüllen ist“, heißt es weiter. Sollten die Fristen ergebnislos verstreichen, beabsichtigt MSW, offene Fragen zum Verwertungserlös, Verfahrenskosten und Auskehrung des Erlöses gerichtlich klären zu lassen.

In puncto angekündigter Klage gegen die ehemalige Penell-Hausbank Volksbank Modau e.G. ist die Frage der Prozesskostenfinanzierung/-verteilung noch nicht abschließend geklärt. Derweil sei die Klage gegen den gemeinsamen Anleihevertreter One Square Advisory mit Schriftsatz vom 15. März inzwischen an das zuständige Landgericht übermittelt worden und werde durch den Treuhänder nach Abforderung des Gerichtskostenvorschusses zur Rechtshängigkeit gebracht. „Diese Maßnahme war nicht nur unter dem Gesichtspunkt angezeigt, dass der gemeinsame Vertreter dem Treuhandvermögen durch vergangenes Verhalten Schaden zugefügt hat. Auch durch die angestrebte Abwahl der Treuhänderin verfolgt der gemeinsame Vertreter überwiegend eigene Interessen“, begründet MSW das aktuelle Vorgehen.

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