Anleihen heute im Fokus: Air Berlin, 3W Power, mybet, Ferratum, DIC Asset, MTU, Stadt Bochum

Air Berlin Finance B.V. hat einen Antrag auf Zahlungsaufschub gestellt
Foto @ Air Berlin PLC & Co. Luftverkehrs KG

Air Berlin operiert weiter im Tiefflug: Deutschlands zweitgrößte Airline flog in Q1/2016 einen Umsatz von 737,1 Mio. EUR ein gegenüber 793,7 Mio. EUR im Vorjahresquartal. Der operative Verlust vor Zinsen und Steuern (EBIT) weitete sich von im Vorjahr -159,9 Mio. EUR auf aktuell -172,2 Mio. EUR aus. Dagegen erreichte das EBITDAR mit 7,7 Mio. EUR eine anständige Flughöhe (Vj.: -13,9 Mio. EUR). Auch das Finanzergebnis gewann mit zuletzt -9,8 Mio. EUR nach noch -52,3 Mio. EUR im Vorjahr deutlich an Auftrieb.

Insgesamt konnte die Fluglinie den Fehlbetrag etwas reduzieren. Unterm Strich wies der Carrier einen Nettoverlust von -182,3 Mio. EUR aus und damit etwa 13% weniger als ein Jahr zuvor. Bei einer zum 31. März neuerlich auf 1.540 Mio. EUR ausgeweiteten Bilanzsumme (31.12.15: 1.418 Mio. EUR) sank das negative Eigenkapital auf -971 Mio. EUR (31.12.15: -799 Mio. EUR), während die Nettoverschuldung moderat von gut 878 Mio. EUR zum 31.12. auf unter 854 Mio. EUR abgebaut werden konnte.

Die 3W Power S.A. legte jüngst Quartalszahlen vor: Danach erlöste die Holding der operativen AEG Power Solutions Gruppe im Auftaktquartal mit 37,1 Mio. EUR einen Umsatz in etwa auf Vorjahresniveau (38,4 Mio. EUR). Der Auftragseingang legte im gleichen Zeitraum um gut ein Fünftel auf 51,5 Mio. EUR zu – der höchste Auftragseingang seit Q2/2014; ohne Umsätze der im Februar veräußerten Tochtergesellschaften Fluxpower und Primetech lag das Auftragsplus bei 22,3%. Auf unbereinigter EBITDA-Basis gelang dem Spezialisten für Stromversorgungslösungen mit 0,4 Mio. EUR in Q1 der Turnaround (Q1/2015: -3,4 Mio. EUR) – bereinigt um die Verkaufserlöse der beiden veräußerten Töchter lautete das EBITDA auf -3,6 Mio. EUR ggü. -3,7 Mio. EUR im Vorjahr. Die Barmittel des Konzerns beliefen sich zum 31. März auf 31,2 Mio. EUR (31.12.15: 30,3 Mio. EUR; 31.3.15: 25,8 Mio. EUR).

Über die operative Entwicklung in Q1/2016 berichteten unlängst auch die mybet Gruppe, die Ferratum Gruppe und die DIC Asset AG.

Die MTU Aero Engines AG setzt auf neuen Wandler: Der Triebswerksspezialist hat eine neue vorrangige, nicht besicherte Wandelschuldverschreibung über 500 Mio. EUR platziert. Der in nominal 100.000 EUR gestückelte Bond weist eine Laufzeit von sieben Jahren auf, wird mit jährlich 0,125% verzinst und ist in neue und/oder bestehende MTU-Stammaktien wandelbar. Der anfängliche Wandlungspreis wurde auf 124,77 EUR festgesetzt und entspricht damit einer Prämie von 50% auf den Referenzaktienkurs. Die Mittel der am oder nach dem 16. Juni 2020 vorzeitig von MTU kündbaren Wandelanleihe dienen u.a. der Refinanzierung der im Juni 2017 endfälligen 3%-Unternehmensanleihe (2012/17) über 250 Mio. EUR, weiteren Investitionen sowie allgemeinen Unternehmenszwecken. Goldman Sachs fungierte als Sole Global Coordinator und gemeinsam mit Deutsche Bank und UniCredit Bank als Joint Bookrunner.

Stadt Bochum platziert erste Schuldverschreibung: Nach mehreren Schuldscheindarlehen und der Teilnahme an einer Städtegemeinschaftsanleihe hat Bochum einen weiteren Schritt in Richtung Kapitalmarkt gemacht: Als alleiniger Emittent begab die Stadt gestern erfolgreich ihre erste Anleihe. Bei dieser kommunalen Anleihe handelt es sich um einen festverzinslichen Bond mit einer Laufzeit von zehn Jahren und einem jährlichen Kupon von 1%, der schwerpunktmäßig bei inländischen Kreditinstituten platziert wurde. Da das Investoreninteresse hoch war, konnte der Bond von ursprünglich angepeilten 100 Mio. EUR auf 115 Mio. EUR aufgestockt werden. Die Börsennotierung erfolgt in Düsseldorf am regulierten Markt. Die Emission wurde von einem Konsortium unter Führung der Commerzbank, Deutsche Bank und Helaba arrangiert.

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