Und nicht nur Werder Bremen trauert um seinen langjährigen Funktionär – die gesamte Fußballwelt, die Willi Lemke als echtes Unikum kannte und respektierte.
Er war fraglos einer der profiliertesten Köpfe in der langen Vereinsgeschichte des SV Werder Bremen: Mit einer großen öffentlichen Trauerfeier soll Willi Lemke am Freitag, 23. August, um 11 Uhr im Bremer Dom gedacht werden.
Lemke war am Montag plötzlich und unerwartet im Alter von 77 Jahren verstorben. Viele Weggefährten werden sich in Bremen von ihm verabschieden wollen.
Klaus Filbry, Vorsitzender der Geschäftsführung des SV Werder Bremen, lässt sich wie folgt zitieren: „Willi Lemke war der Inbegriff dafür, dass man bis ins hohe Alter fit bleiben und Sport treiben kann. Sein überraschender und viel zu früher Tod lässt den SV Werder für eine Zeit stillstehen. Willi Lemke gehört zweifellos zu den größten Persönlichkeiten in der Geschichte des deutschen Fußballs. Er hat beim SV Werder in vielen Bereichen Pionierarbeit geleistet und für immer Spuren hinterlassen. Ohne seine langjährige Arbeit wäre der Club nicht das, was er heute ist. Sein Engagement für Werder, Bremen und den weltweiten Sport bleibt für immer unvergessen. Willi Lemke wird uns fehlen.“
Die Werder-Legenden trauern um Willi Lemke – Foto vom Club-Jubiläum Feb 2024
Ehemalige Rivalität hin, Respekt her – selbst Uli Hoeneß meldete sich angesichts des tragischen Tods eines langjährigen Weggefährten zu Wort. „Die Nachricht hat mich traurig gemacht. Willi Lemke war ein Mann der Kontroverse: Jeder weiß, dass wir oft diskutiert und gestritten haben. Aber er war auch ein Mann des Dialogs, und letztlich haben wir zu einem guten Verhältnis gefunden. Willi Lemke hat die Bundesliga und den deutschen Fußball sehr bereichert. Mein aufrichtiges Beileid an seine Angehörigen und Freunde sowie an Werder Bremen – den Verein, der ohne Willi Lemke nicht der wäre, der er heute ist.“
Flaggen auf Halbmast
Werder-Ehrenspielführer Marco Bode spricht von einem Schock: „Ich denke bei Willi vor allem an unsere erfolgreichen Zeiten in den 1980er und 1990er Jahren. Wir haben so viel erlebet, so viel gewonnen – und die vielen Reisen. Otto Rehhagel war für das Sportliche verantwortlich und Willi hat sich um alles andere gekümmert. Er war sehr umtriebig und leidenschaftlich. Er hat auch für die Bundesliga neu gedacht wie zum Beispiel mit der Einführung der Logen und der Einlaufkinder. Willi war einfach ein cleverer Manager, der uns ein schönes David-gegen-Goliath mit den Bayern beschert hat. Es ist nicht typisch, dass man nach dem Fußball noch so eine Karriere in der Politik hinlegt. Willi hat schon eine außergewöhnliche Biographie.“
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