Anleger mit historischen Kursverlusten nach einem Jahr Krieg um die Ukraine

Doch ein Blick auf die Geschichte mache durchaus Hoffnung nach einem Jahr Krieg um und in der Ukraine, so eine aktuelle Analyse.

Privatanleger in Deutschland haben im Krisenjahr 2022 historische Einbußen zu beklagen. Wie aus einem neuen Infografik-Marktreport von Business2Community hervorgeht, bestehe jedoch zumindest aus Investment-Sicht viel Grund zur Hoffnung.

Privatanleger in der Bundesrepublik mussten im vergangenen Jahr mit ihren Finanzinvestments Kursverluste in Höhe von 421 Mrd. EUR hinnehmen. Demgegenüber stehen laufende Erträge (Dividenden, Zinsen, Ausschüttungen) von 84 Mrd. EUR – bleibt also nach Abzug der Erträge ein Minus von 337 Mrd. EUR. Die Verluste fallen um 68% höher aus als im Jahr 2008, seinerzeit war die Finanzkrise auf ihrem Höhepunkt.

Doch während dies den Ukrainern, die im Zuge des Angriffskrieges unermessliches Leid erdulden müssen, kein Trost ist, besteht zumindest mit Blick auf das Börsenparkett Grund zur Hoffnung. Wie die Analyse aufzeigt, knicken die Kurse bei Krisen und Kriegen im Durchschnitt lediglich um 5,7% ein, so historische Auswertungen. Im Mittel ist der Kursboden bereits nach 3 Wochen erreicht, nach weiteren 3 Wochen sind die alten Indexstände indes wieder erklommen.

Beim Irak-Krieg dauerte es (S&P 500) lediglich 16 Tage, ehe die Kurseinbrüche nach Kriegsbeginn wieder wettgemacht waren. Nach den Anschlägen auf das World Trade Center im Jahr 2001 dauerte es 15 Tage. Im krassen Gegensatz hierzu: der Überfall Nazi-Deutschlands auf Frankreich, hier verstrichen 745 Tage, ehe das Niveau vor dem Krieg wieder erreicht wurde.

Nun, ein Jahr nach der russischen Invasion, notiert der DAX 6,8% höher – durchaus erstaunlich, wird man sich dessen gewahr, dass zwischen Deutschland und Russland eine vergleichsweise enge wirtschaftliche Verflechtung besteht. Der S&P 500 notiert indes niedriger, auch Gold und Bitcoin stehen heute nicht höher als vor 365 Tagen. Im Gegenteil.

Und zur Überraschung vieler ist es der russische Leitindex RTS, der nur 1% niedriger notiert als vor einem Jahr. Zahlreiche Konzerne des Landes erzielten zuletzt Rekordgewinne, vor allem in Anbetracht der steigenden Rohstoff- und Energiepreise. Wie viel Aussagekraft die Performance hat, das sei jedoch dahingestellt: So sind die russischen Börsen für viele ausländische Investoren geschlossen, Marktbeobachter rechnen im Falle der Öffnung mit einem massiven Ausverkauf.

Klarer Gewinner hingegen – wenig überraschend – sind die Rüstungskonzerne. Bei Rheinmetall schlägt das Plus im 12-Monats-Rückblick mit knapp 76% zu Buche. Bei Hensoldt sind es 42%.

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