ACCENTRO 2022 im Rahmen der Erwartungen

Auch Immobilienkonzern ACCENTRO hat seinen Geschäftsbericht für 2022 veröffentlicht. Umsatz und Ergebnis kamen im Rahmen der Erwartungen.

Die Immobilienbranche ist im vergangenen Jahr durch die Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine massiv beeinträchtigt worden. Nach einem jahrelangen Boom haben insbesondere die hohe Inflation und die dadurch ausgelöste Zinswende nicht nur zu einem deutlichen Rückgang der Bauaktivitäten und des Angebots geführt. Auch der Kauf von Wohnimmobilien – das Kerngeschäft von ACCENTRO – ist deutlich eingebrochen.

Das schwierige Marktumfeld hat die Geschäftsentwicklung von ACCENTRO im Jahr 2022 erheblich beeinflusst. Nach einem guten ersten Halbjahr wirkte sich der starke Einbruch der Wohnungsnachfrage zunehmend auf das operative Geschäft des Unternehmens aus. Letztendlich lag die Geschäftsentwicklung im Rahmen der Erwartungen und erfüllte die Prognose, die Ende November 2022 angepasst werden musste.

So belief sich der Konzernumsatz auf 165,2 Mio. EUR (Prognose: 160-170 Mio. EUR, Vj.: 192,8 Mio. EUR). Das Konzern-EBIT betrug 8,5 Mio. EUR (Prognose: 8-10 Mio. EUR, Vj.: 45,2 Mio. EUR). Entsprechend sank das Konzerngesamtergebnis im Jahr 2022 auf -12,0 Mio. EUR (Vj.: 13,1 Mio. EUR). Das Ergebnis je Aktie belief sich auf -0,45 EUR (Vj.: 0,37 EUR).

Bei der Entwicklung des EBIT sei zu berücksichtigen, dass sich im Jahr 2021 das Ergebnis aus der Fair-Value-Anpassung der als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien in Höhe von 19,0 Mio. EUR positiv auf die Ergebnisentwicklung ausgewirkt hatte. Hingegen konnte im vergangenen Jahr aufgrund der schwierigen Marktentwicklung und des gestiegenen Zinsniveaus keine Wertsteigerung realisiert werden. Mit einem Ergebnis aus der Fair-Value-Anpassung von ‑1,8 Mio. EUR oder 0,3% des Gesamtportfoliowerts erwies sich der Immobilienbestand als wertstabil. Dies sei insbesondere auf den erfolgreichen Leerstandsabbau sowie die Mietsteigerung zurückzuführen.

Das Portfolio von ACCENTRO umfasste Ende 2022 rund 180 Mehrfamilienhäuser und 5.900 Wohnungen mit einer Fläche von etwa 344.000 Quadratmetern. Der Buchwert des gesamten Portfolios betrug rund 620 Mio. EUR. Der Nettovermögenswert pro Aktie lag Ende 2022 bei etwa 10 EUR.

Aufgrund des nach wie vor extrem herausfordernden Marktumfelds ist die weitere Geschäftsentwicklung kaum valide vorherzusehen. So gehe das Unternehmen für dieses Jahr von einem Konzernumsatz zwischen 100 bis 120 Mio. EUR und einem Konzern-EBIT zwischen 0 bis 2 Mio. EUR aus.

Während im Verkauf ein deutlicher Umsatzrückgang erwartet werde, rechne das Unternehmen unter anderem durch den fortschreitenden Leerstandsabbau mit leicht steigenden Mieterlösen. Diese vorsichtige Prognose bedürfe einer kontinuierlichen Überprüfung. Ein – leider derzeit nicht zu erwartendes – Ende des Kriegs in Europa könnte umgehend zu einer deutlichen Belebung des Markts führen.

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