Adler Group scheitert haarscharf bei Gläubigerabstimmungen

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Die angeschlagene Adler Group S.A. scheitert bei Gläubigerabstimmungen haarscharf: Danach wurde bezüglich den angestrebten Änderungen der Bedingungen der vorrangigen, unbesicherten Adler-Festzinsanleihen bei einer Anleihen-Serie die Mindest-Zustimmungsschwelle nicht erreicht.

Am 25. November hatte Adler Group einschließlich ihrer Tochtergesellschaften ADLER Real Estate AG und Consus Real Estate AG eine Vereinbarung mit einer Ad-Hoc-Gruppe ausgewählter Anleihegläubiger geschlossen, um Änderungen an ihren Schuldverschreibungen vorzunehmen.

Die Vereinbarung sah vor, dass der Immobilienkonzern ein Zustimmungserhebungsverfahren für jede Serie ihrer Unternehmensanleihen einleitet, um die vorgeschlagenen Änderungen umzusetzen.

Neben dem obligatorischen Mindestquorum von 50% des ausstehenden Anleihe-Nominalvolumens ist dabei die Zustimmung einer Mehrheit von mindestens 75% der abgegebenen Stimmen in Bezug auf jede einzelne Anleihe-Serie erforderlich. Aufgrund der wechselseitigen Bedingung der einzelnen Zustimmungen werden, falls bei einer Anleihe-Serie die 75%-Schwelle nicht erreicht wird, die Änderungen auch bei keiner der anderen Serien wirksam.

Die Anleihegläubiger stimmten in einer Abstimmung ohne Versammlung ab, die vom 17. bis zum 19. Dezember erfolgte.

Laut Adler gab es eine überwältigende Unterstützung im Rahmen der Aufforderung zur Stimmabgabe. Die Beschlüsse wurden mit einer Ausnahme für alle Anleiheserien mit einer für die Änderungen ausreichenden Mehrheit gefasst. Da sich aber eine Anleihe-Serie dem Vernehmen nach verweigerte, werde Adler die vorgeschlagenen Änderungen der Schuldverschreibungen nun auf einem alternativen Weg umsetzen.

ADLER Real Estate AG platziert BB+ Unternehmensanleihen im Gesamtvolumen von EUR 800 Millionen erfolgreich bei institutionellen Investoren in EuropaDie Adler Group befindet sich derzeit in Gesprächen mit den Anleihegläubigern über den am besten geeigneten alternativen Umsetzungsweg, der von den Gläubigern, die eine Lock-up-Vereinbarung geschlossen haben und die Mehrheit repräsentieren, getragen wird. Adler geht davon aus, eine Vereinbarung zu erreichen und wird hierzu zu gegebener Zeit weitere Details bekannt gegeben.

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