ROUNDUP: Portugal platziert erstmals seit Hilfsersuchen zehnjährige Anleihe

LISSABON (dpa-AFX) – Das Euro-Krisenland Portugal hat erstmals seit der Inanspruchnahme internationaler Finanzhilfe vor zwei Jahren wieder zehnjährige Staatsanleihen platziert. Die Emission sei ein großer Erfolg gewesen, sagte Finanzminister Vítor Gaspar am Dienstag in einer ersten Mitteilung aus Brüssel. Mit gut neun Milliarden Euro habe die Nachfrage das Angebot um mehr als das Dreifache übertroffen, fügte er an. Wie aus Regierungskreisen in Lissabon verlautete, haben die Anleihen eine Laufzeit bis Februar 2024.

Nach Angaben der Wirtschaftszeitung Jornal de Negocios wurden Anleihen im Wert von drei Milliarden Euro zu einem Zinssatz von 5,6 Prozent verkauft. Die Platzierung wird von Marktteilnehmern als wichtiger Schritt Portugals zur Rückkehr an die internationalen Finanzmärkte gewertet. Im Februar war es dem Land bereits gelungen, eine existierende fünfjährige Anleihe aufzustocken. Die Begebung erfolgte nicht durch öffentliche Versteigerung, sondern in syndizierter Form. Das bedeutet, dass Banken die Papiere übernehmen und interessierten Investoren anbieten, was als deutlich weniger riskant gilt.

Portugal hatte im April 2011 von der Troika aus EU, Europäischer Zentralbank und Internationalem Währungsfonds ein Hilfspaket in Höhe von 78 Milliarden Euro erhalten. Im Gegenzug verpflichtete sich das ärmste Land Westeuropas zu einer strengen Sanierungspolitik. Im Zuge der Sparmaßnahmen steuert Portugal auf das dritte Rezessionsjahr in Folge zu. Die Arbeitslosenquote erreichte zuletzt das Rekordniveau von 17,5 Prozent. Nachdem das Verfassungsgericht mehrere Sparmaßnahmen des Etats 2013 gekippt hatte, kündigte die Mitte-Rechts-Regierung von Pedro Passos Coelho jüngst für den Zeitraum 2013-2015 neue Einsparungen von insgesamt 4,8 Milliarden Euro an./er/DP/jsl

US-Anleihen starten mit weiteren Verlusten

NEW YORK (dpa-AFX) – Am amerikanischen Anleihemarkt hat sich die schwache Tendenz am Dienstag zunächst fortgesetzt. Zum Start gaben die Staatstitel in allen Laufzeiten nach. Dementsprechend erhöhten sich die Renditen. Händler nannten die freundlich erwarteten Aktienmärkte als Grund. Die Future-Kontrakte lagen vor Börseneröffnung im Plus. Fundamental bleibt es überwiegend ruhig. Erst am Abend werden Daten zur Kreditvergabe der Banken veröffentlicht.

Zweijährige Anleihen blieben unverändert bei 99 26/32 Punkten. Sie rentierten mit 0,22 Prozent. Fünfjährige Anleihen sanken leicht um 2/32 Punkte auf 99 12/32 Punkte. Sie rentierten mit 0,75 Prozent. Richtungweisende zehnjährige Anleihen fielen um 4/32 Punkte auf 101 30/32 Punkte. Sie rentierten mit 1,78 Prozent. Longbonds mit einer Laufzeit von dreißig Jahren gaben 10/32 Punkte auf 102 17/32 Punkte ab. Sie rentierten mit 2,99 Prozent./bgf/stk

Deutsche Anleihen: Schwächer – starke deutsche Auftragseingänge belasten

FRANKFURT (dpa-AFX) – Die Kurse deutscher Staatsanleihen sind am Dienstag nach besser als erwartet ausgefallenen Auftragseingängen aus Deutschland im Mittagshandel weiter gefallen. Der richtungsweisende Euro-Bund-Future sank um 0,40 Prozent auf 145,58 Prozent. Die Rendite für zehnjährige Bundesanleihen lag bei 1,287 Prozent.

Die Zahlen zur Auftragseingängen der deutschen Industrie hatten positiv überrascht. Die Neuaufträge stiegen im März um 2,2 Prozent zum Vormonat. Bankvolkswirte hatten hingegen mit einem Rückgang um 0,5 Prozent gerechnet.

Die besser als erwartet ausgefallenen deutschen Auftragseingänge machen nach Einschätzung der Postbank auch Hoffnung für die gesamte Eurozone. Die Experten verweisen in einer am Dienstag veröffentlichten Studie auf die Aufträge aus der Eurozone, die mit 4,2 Prozent einen Sprung gemacht hätten.

Insgesamt sind die Daten nach den jüngsten Rückschlägen laut Postbank eine ‚ausgesprochen gute Nachricht‘. Bereits zuvor waren die deutschen Anleihen dank der sehr freundlichen Stimmung an den Aktienmärkten unter Druck geraten. Der Dax ist am Dienstag auf den höchsten Stand seiner fast 25-jährigen Geschichte gestiegen./jsl/hbr

Bund: Realrendite bei Linker-Auktion erneut negativ

FRANKFURT (dpa-AFX) – Anleger haben bei zehnjährigen inflationsgeschützten deutschen Anleihen nach der jüngsten Zinssenkung der Europäischen Zentralbank (EZB) erneut eine negative Realrendite akzeptiert. Bei einer Versteigerung inflationsindexierter Anleihen mit Fälligkeit 2023 lag die Realrendite, die sich aus Nominalzins abzüglich einer veranschlagten Inflationsrate ergibt, bei minus 0,4 Prozent, teilte die Bundesbank am Dienstag in Frankfurt mit. Bei der letzten vergleichbaren Auktion am 12. März hatte die Rendite bei minus 0,34 Prozent gelegen. Die jüngste Zinssenkung der europäischen Zentralbank dürfte zu dem weiteren Rückgang der Rendite beigetragen haben. Die EZB hatte am Donnerstag den Leitzins auf ein Rekordtief von 0,5 Prozent gesenkt.

Dass die reale Verzinsung der auch als ‚Linker‘ bezeichneten Papiere negativ ist, mindert die Wirkung des Inflationsschutzes. Die jüngste Auktion der Papiere mit fünfjähriger Laufzeit erbrachte 740 Millionen Euro. Das anvisierte Gesamtvolumen der Auktion hatte bei 1,0 Milliarden Euro gelegen. Die Differenzsumme von rund 260 Millionen Euro wurde zurückbehalten, um die Papiere am freien Markt zu verkaufen. Die Nachfrage ging jedoch im Vergleich zur letzten Auktion leicht zurück. Die Auktion war 1,6-fach überzeichnet (März 1,8-fach). Die Anleihe ist an den Harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) der Eurozone gebunden./jsl/bgf

Österreich zahlt rekordniedrige Zinsen für frisches Kapital

WIEN/FRANKFURT (dpa-AFX) – Das kleine Euroland Österreich hat sich am Dienstag so günstig wie noch nie frisches Kapital besorgen können. Bei der Aufstockung einer zehnjährigen Staatsanleihe fiel die Rendite auf 1,62 Prozent, wie aus Angaben der nationalen Schuldenverwaltung hervorgeht. Das ist ein Rekordtief. Zusammen mit einer weiteren Anleihe, fällig im Jahr 2019, nahm das Alpenland 1,32 Milliarden Euro auf./bgf/hbr

Kreise: Portugal will erstmals seit Rettung zehnjährige Anleihe begeben

LISSABON/FRANKFURT (dpa-AFX) – Das Euro-Krisenland Portugal will informierten Kreisen zufolge erstmals seit der Gewährung internationaler Finanzhilfen im Frühjahr 2011 eine neue zehnjährige Staatsanleihe begeben. Mehrere Banken seien mit der Platzierung beauftragt worden, berichten die Nachrichtenagenturen Bloomberg und Market News International (MNI) unter Bezug auf mit dem Vorgang vertraute Personen. Gelänge die Platzierung, wäre es ein nächster Schritt des Landes zur Rückkehr an die internationalen Finanzmärkte. Bereits im Februar war es Portugal gelungen, eine bestehende fünfjährige Anleihe aufzustocken.

Der neue Schuldtitel mit Fälligkeit im Februar 2024 soll, abhängig von den konkreten Marktumständen, demnächst platziert werden. Die Begebung erfolgt nicht durch eine öffentliche Auktion, sondern in syndizierter Form. Hierbei übernehmen die beteiligten Banken die Papiere zunächst in ihre Bücher, um sie dann interessierten Investoren anzubieten. Das Vorgehen gilt im Vergleich zu einer herkömmlichen Versteigerung als weniger riskant. Nach derzeitigen Planungen soll sich Portugal im Laufe des nächsten Jahres wieder selbständig über die regelmäßige Ausgabe von Staatsanleihen refinanzieren.

Im freien Handel haben sich die Zinsen für zehnjährige Staatstitel Portugals binnen Jahresfrist von rund zwölf auf derzeit 5,4 Prozent mehr als halbiert. Die portugiesischen Renditen folgen dem allgemeinen Trend an den europäischen Anleihemärkten, wo insbesondere die Zusage der Europäischen Zentralbank (EZB), alles für den Erhalt des Euro tun zu wollen, seit Sommer 2012 zu massiver Entspannung geführt hat. Auch jüngste Haushaltsprobleme Portugals haben daran nichts ändern können. Das Verfassungsgericht hatte unlängst Teile des Sparhaushalts für rechtswidrig erklärt, weswegen die Regierung ihre Kürzungsvorhaben neu ausrichten musste./bgf/hbr

Deutsche Anleihen starten leicht im Plus

FRANKFURT (dpa-AFX) – Deutsche Staatsanleihen sind am Dienstag mit leichten Aufschlägen in den Handel gegangen. Der richtungsweisende Euro-Bund-Future stieg am Morgen um 0,03 Prozent auf 146,20 Punkte. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe lag wenig verändert bei 1,24 Prozent.

Anleger am deutschen Anleihemarkt dürften sich unter anderem für Auftragsdaten aus der deutschen Industrie interessieren. Veröffentlicht werden Zahlen für März. Nach dem deutlichen Anstieg im Februar rechnen Bankvolkswirte mit einer leichten Gegenbewegung. Am Primärmarkt auktioniert Österreich zwei langlaufende Staatsanleihen, Deutschland begibt inflationsgesicherte Schuldtitel./bgf/fbr

US-Anleihen: Leichte Verluste am langen Ende

NEW YORK (dpa-AFX) – US-Staatsanleihen haben am Montag leichte Verluste vor allem in den längeren Laufzeiten verzeichnet. Börsianer begründeten dies mit den moderaten Gewinnen am Aktienmarkt, der an seine jüngste Rekordrally anknüpfte. Die als sicher geltenden US-Staatsanleihen seien deshalb kaum gefragt gewesen.

Zweijährige Anleihen blieben unverändert bei 99 25/32 Punkten. Sie rentierten mit 0,224 Prozent. Fünfjährige Anleihen gaben um 2/32 Punkte auf 99 13/32 Punkte nach. Sie rentierten mit 0,742 Prozent. Richtungweisende zehnjährige Anleihen fielen um 8/32 Punkte auf 102 2/32 Punkte. Sie rentierten mit 1,769 Prozent. Longbonds mit einer Laufzeit von dreißig Jahren sanken um 18/32 Punkte auf 102 24/32 Punkte. Sie rentierten mit 2,983 Prozent./la/he

Deutsche Anleihen: Etwas fester – Draghi-Aussagen stützen

FRANKFURT (dpa-AFX) – Deutsche Staatsanleihen haben am Montag nach Aussagen von EZB-Präsident Mario Draghi zwischenzeitliche Kursverluste wieder wett gemacht. Der richtungweisende Euro-Bund-Future stieg bis zum späten Nachmittag um 0,02 Prozent auf 146,18 Punkte. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe sank geringfügig auf 1,24 Prozent.

Der Bund-Future war am Nachmittag zeitweise bis auf 145,97 Punkte gefallen. Nachdem Draghi weitere Maßnahmen der Europäischen Zentralbank in Aussicht gestellt hatte, drehten die Festverzinslichen wieder ins Plus. ‚Die EZB ist wenn nötig bereit, wieder zu handeln‘, sagte Draghi in Rom. Am vergangenen Donnerstag hatte die EZB den Leitzins auf einen Rekordtiefstand von 0,5 Prozent gesenkt. Ansonsten hielten sich die Impulse in engen Grenzen. Die Einkaufsmanagerindizes für die Eurozone fielen zwar besser aus als erwartet. Insbesondere die Indikatoren aus Italien und Frankreich überraschten positiv. Nennenswerte Bewegung am Anleihemarkt blieben aber aus. Auch von den Aktienmärkten kamen wenig Impulse./jsl/he

ANALYSE/Quirin Bank: Dax dürfte nach Rekordschlussstand weiter zulegen

FRANKFURT (dpa-AFX) – Der Dax hat aus Sicht eines Vermögensverwalters weiteres Aufwärtspotenzial. Nach der Rally des deutschen Leitindex samt Rekordschlussstand vom Freitag äußerte sich Maik Haufe von der Quirin Bank verhalten optimistisch für die weitere Entwicklung des Dax. ‚Die Exportabhängigkeit deutscher Unternehmen ist derzeit so hoch wie nie zuvor. Sofern die fernöstliche Welt sich wie bisher weiter positiv entwickelt, sollten auch die deutschen Unternehmen davon profitieren‘, sagte der Leiter der Vermögensverwaltung des Instituts am Montag. Hinzu komme, dass die Unternehmen sich noch nie so preiswert Kapital hätten beschaffen können.

‚Allerdings befinden sich die Margen der Unternehmen auf Rekordniveau‘, gab der Experte zu bedenken. Diese weiter auszubauen dürfte kaum möglich sein.

Gleichwohl seien die für zukünftige Gewinne entscheidenden Auftragsbücher voll. Dies allein dürfte kurz- bis mittelfristig einen Absturz des Dax verhindern, auch wenn die Anleger sich im weiteren Jahresverlauf 2013 einigen Herausforderungen gegenübersähen.

Derzeit sei zudem nicht davon auszugehen, dass am Anleihenmarkt die Refinanzierungskosten für die Unternehmen steigen würden. Im Umkehrschluss fehlten vielen Anlegern Alternativen zur Renditeerzielung. Dies bewege viele Investoren dazu, sich intensiver mit dem Thema Aktie auseinanderzusetzen. ‚Man sollte jedoch bedenken, dass politische Eingriffe oder Hiobsbotschaften aus der Finanzkrise zwischenzeitlich Abwärtsdruck mit sich bringen könnten‘, sagte Haufe./la/he

US-Anleihen: Leichte Verluste am langen Ende

NEW YORK (dpa-AFX) – US-Staatsanleihen sind am Montag mit moderaten Verlusten in den längeren Laufzeiten gestartet. In den USA werden zum Wochenauftakt keine marktbewegenden Konjunkturdaten veröffentlicht. Die US-Börsen werden im Plus erwartet.

Zweijährige Anleihen blieben unverändert bei 99 26/32 Punkten. Sie rentierten mit 0,22 Prozent. Fünfjährige Anleihen stagnierten bei 99 15/32 Punkte. Sie rentierten mit 0,73 Prozent. Richtungweisende zehnjährige Anleihen fielen um 2/32 Punkte auf 102 8/32 Punkte. Sie rentierten mit 1,75 Prozent. Longbonds mit einer Laufzeit von dreißig Jahren sanken um 4/32 Punkte auf 103 7/32 Punkte. Sie rentierten mit 2,96 Prozent./hbr/bgf

Deutsche Anleihen leicht im Plus

FRANKFURT (dpa-AFX) – Deutsche Staatsanleihen haben am Montag in einem ruhigen Umfeld leichte Gewinne verbucht. Der richtungsweisende Euro-Bund-Future stieg bis zum Mittag leicht um 0,05 Prozent auf 146,22 Punkte. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe sank geringfügig auf 1,23 Prozent.

Zu Wochenbeginn fiel der Handel am Rentenmarkt ruhig aus. Die Impulse hielten sich in engen Grenzen. Die Einkaufsmanagerindizes, die aus einer Umfrage unter hochrangigen Unternehmensangestellten hervorgehen, fielen zwar besser aus als erwartet. Insbesondere die Indikatoren aus Italien und Frankreich überraschten positiv. Nennenswerte Bewegung am Anleihemarkt blieben aber aus. Auch von den Aktienmärkten kamen wenige Impulse./bgf/jsl

Linde will nachrangige Anleihe vorzeitig zurückzahlen

MÜNCHEN (dpa-AFX) – Der Industriegase-Spezialist und Anlagenbauer Linde will eine nachrangige Anleihe in Höhe von 400 Millionen Euro vorzeitig zurückzahlen. ‚Unsere sehr solide Finanzlage und die starke Eigenkapitalbasis erlauben es uns, diese nachrangige Schuldverschreibung zum frühestmöglichen Kündigungszeitpunkt zurückzuzahlen‘, sagte Finanzchef Georg Denoke am Montag laut Mitteilung. Die Anleihe hatte Linde 2003 begeben. Den Betrag von 400 Millionen Euro wollen die Münchener am 3. Juli 2013 ablösen.

Über die vorzeitigen Kündigungsmöglichkeiten anderer nachrangiger Schuldverschreibungen soll von Fall zu Fall entscheiden werden. Im Gegensatz zu normalen Schuldverschreibungen werden im Falle einer Insolvenz die Anleger von nachrangigen Anleihen erst sehr spät bedient./mne/jha/fbr

Deutsche Anleihen starten nahezu unverändert

FRANKFURT (dpa-AFX) – Deutsche Staatsanleihen sind am Montag wenig bewegt in die neue Handelswoche gegangen. Der richtungsweisende Euro-Bund-Future stieg geringfügig um 0,03 Prozent auf 146,18 Punkte. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe lag bei 1,24 Prozent.

Zum Wochenausklang hatte der Rentenmarkt seine Rekordjagd schlagartig abgebrochen. Ausschlaggebend waren überraschend robuste Daten vom amerikanischen Arbeitsmarkt. Bis dahin hatte der Bund-Future ein neues Rekordhoch von 147,20 Punkten markiert. Die Zehnjahresrendite lag mit 1,15 Prozent so niedrig wie selten zuvor.

Am Montag richtet sich die Aufmerksamkeit der Investoren auf wichtige Frühindikatoren. Erwartet werden die Einkaufsmanagerindizes aus dem Euroraum sowie der Sentix-Konjunkturindex. Die wichtigste Frage wird sein, ob die Indikatoren ihren Sinkflug der vergangenen Wochen fortsetzen. Am Primärmarkt für Euro-Staatsanleihen bleibt es ruhig./bgf/hbr

US-Anleihen schwächer nach Arbeitsmarktdaten

NEW YORK (dpa-AFX) – Die Kurse von US-Staatsanleihen sind am Freitag durch überraschend robust ausgefallene Daten vom Arbeitsmarkt unter Druck geraten. Die Daten für den April dämpfen laut Expertin Anita Paluch vom Handelshaus Gekko Markets die zuletzt wieder aufgeflammten Sorgen um die amerikanische Wirtschaft. ‚Mehr neue Jobs als erwartet, eine sinkende Arbeitslosenquote und eine große Aufwärtsrevision der geschaffenen Stellen im Vormonat – das ist Grund zur Freude.‘ Die Risikobereitschaft an den Finanzmärkten zog deutlich an, die Nachfrage nach den als sicher gehandelten US-Staatstiteln ging entsprechend zurück.

Zweijährige Anleihen gaben um 1/32 Punkte auf 99 26/32 Punkte nach. Sie rentierten mit 0,216 Prozent. Fünfjährige Anleihen büßten 12/32 Punkte auf 99 16/32 Punkte ein. Sie rentierten mit 0,727 Prozent. Richtungweisende zehnjährige Anleihen fielen um 1 3/32 Punkte auf 102 8/32 Punkte. Sie rentierten mit 1,748 Prozent. Longbonds mit einer Laufzeit von dreißig Jahren sanken um 2 23/32 Punkte auf 103 10/32 Punkte. Sie rentierten mit 2,956 Prozent./la/he

WDH: Man Group laufen weiter die Kunden davon – Zinskosten sollen sinken

(Wiederholung aus technischen Gründen)

LONDON (dpa-AFX) – Der weltgrößte börsennotierte Hedgefonds Man Group kämpft weiter mit einem schwindenden Vertrauen der Kunden. Bis Ende März hätten Investoren insgesamt 6,2 Milliarden Dollar abgezogen, teilte das Unternehmen am Freitag in London mit. Durch Neuabschlüsse konnte der Fondsanbieter 2,5 Milliarden Dollar kompensieren, so dass sich der Nettoabfluss zum Jahresauftakt auf 3,7 Milliarden Dollar belaufen hatte. Dies war das siebte Quartal in Folge, in dem die Kunden netto Geld abgezogen haben.

Man-Group-Chef Manny Roman baut den Konzern derzeit wegen der Probleme um und will jetzt auch die Zinskosten durch den Rückkauf von Anleihen und Schuldtiteln verringern. Mit dem gesparten Geld könnten möglicherweise Aktien zurückgekauft werden. Roman betonte zudem, dass das Sparprogramm nach Plan verläuft. Die Aussicht auf einen Rückkauf von Aktien und die Aussagen zum Sparprogramm kamen am Markt gut an. Die Man-Group-Aktie legte in London deutlich zu./zb/mmb/fbr

Deutsche Anleihen brechen Rekordjagd mit starken Verlusten ab

FRANKFURT (dpa-AFX) – Die deutschen Staatsanleihen haben die Handelswoche am Freitag mit starken Verlusten beendet. An einem einzigen Tag wurden die Gewinne seit Wochenbeginn zunichte gemacht. Ausschlaggebend waren positiv aufgenommene Zahlen vom amerikanischen Arbeitsmarkt. Der richtungweisende Euro-Bund-Future sank bis zum Abend um 0,69 Prozent auf 146,15 Punkte. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe stieg deutlich um gut 0,07 Prozentpunkte auf 1,24 Prozent.

Der deutsche Rentenmarkt hat damit seine Rekordjagd vorerst abgebrochen. Am Donnerstag hatte der Juni-Kontrakt des Bund-Future mit deutlich über 147 Punkten einen Höchststand markiert. Ausschlaggebend waren insbesondere Äußerungen von EZB-Chef Mario Draghi gewesen, der negative Einlagenzinsen – also eine Gebühr auf bei der Notenbank unterhaltene Guthaben – nicht ausgeschlossen hatte.

Zum Wochenausklang erhielten sichere Anlagen wie deutsche oder US-Staatsanleihen aber einen starken Dämpfer. Der US-Arbeitsmarktbericht für April übertraf nicht nur die Markterwartungen. Auch wurden zunächst enttäuschende Zahlen für März deutlich besser ausgewiesen, als bislang bekannt war. Dies könnte Konsequenzen für die amerikanische Geldpolitik haben: Die Fed hatte erst Mitte der Woche die Möglichkeit einer Ausweitung ihrer milliardenschwerer Anleihekäufe ins Spiel gebracht. Die Wahrscheinlichkeit hierfür dürfte sich mit den neuen Jobdaten verringert haben./bgf/he

US-Anleihen deutlich schwächer nach Arbeitsmarktdaten

NEW YORK (dpa-AFX) – Die Kurse von US-Staatsanleihen sind am Freitag durch überraschend robust ausgefallene Daten vom Arbeitsmarkt unter Druck geraten. Die Daten für den April dämpfen laut Expertin Anita Paluch vom Handelshaus Gekko Markets die zuletzt wieder aufgeflammten Sorgen um die amerikanische Wirtschaft. ‚Mehr neue Jobs als erwartet, eine sinkende Arbeitslosenquote und eine große Aufwärtsrevision der geschaffenen Stellen im Vormonat – das ist Grund zur Freude.‘ Die Risikobereitschaft an den Finanzmärkten zog deutlich an, die Nachfrage nach den als sicher gehandelten US-Staatstiteln ging entsprechend zurück.

Zweijährige Anleihen blieben unverändert bei 99 26/32 Punkten. Sie rentierten mit 0,21 Prozent. Fünfjährige Anleihen büßten um 7/32 Punkte ein auf 99 21/32 Punkte. Sie rentierten mit 0,69 Prozent. Richtungweisende zehnjährige Anleihen fielen um 20/32 Punkte auf 102 23/32 Punkte. Sie rentierten mit 1,69 Prozent. Longbonds mit einer Laufzeit von dreißig Jahren sanken um einen ganzen und 18/32 Punkte auf 104 16/32 Punkte. Sie rentierten mit 2,90 Prozent./hbr/jkr

Börse Stuttgart-News: bonds weekly

STUTTGART (BOERSE-STUTTGART AG) – bonds weekly kw 18-2013

Der Newsletter rund um den Anleihenhandel. Ausgabe 18 / 03.05.2013

EZB-SENKT LEITZINS: KANN BILLIGES GELD EUROPAS WIRTSCHAFT RETTEN?

Die mit Spannung erwartete EZB-Sitzung brachte das von vielen erhoffte Ergebnis. Wie erwartet hat die Europäische Zentralbank den Leitzins auf 0,5 Prozent gesenkt. Entsprechend gering war die Überraschung am Finanzmarkt, der ein solches Ergebnis bereits vorweggenommen hatte. Die EZB erhofft sich über diesen Schritt weitere positive Stimuli für die europäische Konjunktur. Die Währungshüter setzen erneut darauf, dass diesmal das Geld endlich seinen Weg in die Realwirtschaft findet. Hierfür müssten Banken das billige Geld jedoch in Form von Krediten an Unternehmen und private Haushalte weiterreichen. Ob das auch tatsächlich passiert, will man bei der EZB diesmal ganz genau beobachten. Sollte es auch diesmal zu keiner verstärkten Kreditvergabe kommen, könnten Banken künftig mit einer Art Strafgebühr belegt werden, wenn sie ihr Geld bei der EZB parken. „Wir sind technisch darauf vorbereitet“, so Mario Draghi auf der Pressekonferenz in Bratislava.

Während der Markt noch gelassen auf die Zinssenkung reagiert, gibt es insbesondere aus Deutschland Kritik an der EZB-Politik. Nachdem zu Beginn der Woche die deutsche Bundesbank dem Verfassungsgericht ein 27-Seiten Papier zukommen ließ, in dem die Geldpolitik der europäischen Währungshüter aufs Schärfste kritisiert wurde, sind vor allem deutsche Ökonomen ebenfalls skeptisch. Nicht nur Jörg Krämer, Chefvolkswirt der Commerzbank, bezeichnete die erneute Zinssenkung als das „falsche Signal“. Laut Krämer leide der Euroraum nicht unter zu hohen Zinsen, sondern an mangelnden Fortschritten beim Reformprozess. Die Einschätzung Krämers mag vielleicht stimmen, dennoch stellt sich die Frage, ob die EZB derzeit überhaupt noch eine Wahl hat?

Ein entscheidendes Problem insbesondere in den Peripherie-Staaten ist eine mangelnde Kreditvergabe der dortigen Banken. Die Privatwirtschaft in weiten Teilen Südeuropas droht im wahrsten Sinne des Wortes auszutrocknen. Viele Finanzinstitute bereinigen derzeit lieber ihre Altlasten als vergleichsweise risikobehaftete Darlehen an Unternehmen zu begeben. Im Kalkül der EZB muss Geld nun so billig werden, dass Banken ein Anreiz geschaffen wird, dieses weiterzureichen. Zudem würde eine Zinssenkung im Idealfall den Wechselkurs des Euro drücken. Exporte aus dem Euroraum würden somit billiger und Europas Wirtschaft wettbewerbsfähiger. Und letztlich hat die EZB derzeit ein weiteres vielleicht sogar entscheidendes Problem: Mit Griechenland ist bereits ein erster Staat offiziell in die Deflation gerutscht. Spanien droht bereits dasselbe Schicksal und selbst in Kerneuropa sind die Inflationsraten zuletzt drastisch gefallen. Nicht nur, dass vor diesem Hintergrund eine weitere Zinssenkung im Rahmen des EZB-Mandats überhaupt möglich wird. Sie wird vor diesem Hintergrund vielleicht sogar unumgänglich.

Dennoch scheint fraglich, ob ein solcher Schritt mehr ist, als ein Placebo. Europas Banken müssen mittlerweile vergleichsweise restriktive Eigenkapitalrichtlinien erfüllen. Viele Institute kämpfen zudem mit milliardenschweren Altlasten. Es scheint ungewiss, ob eine Leitzinssenkung von 0,25 Prozent als Anreiz zu mehr Kreditvergabe ausreicht. Ob der Euro gegenüber den großen Leitwährungen abwerten kann, darf nicht weniger bezweifelt werden. Die Notenbanken in Japan und den USA betreiben seit langem eine ähnlich laxe Geldpolitik. Ob die jetzige Zinssenkung also das Potenzial hat „die Erholung im weiteren Jahresverlauf zu unterstützen“, wie Mario Draghi konstatiert, wird sich erst noch zeigen.

Italien: Neue Regierung sorgt für Vertrauen

Italien hat eine neue Regierung. Nach wochenlangem hin und her wurde in dieser Woche Enrico Letta als neuer Regierungschef in Rom vereidigt. Am Rentenmarkt sorgte die neue Regierungskonstellation umgehend für eine erste Erleichterungswelle und Italien kann sich so günstig refinanzieren wie zuletzt vor zweieinhalb Jahren. So emittierte Italien in dieser Woche zwei Anleihen mit Laufzeiten zwischen fünf und zehn Jahren. Das Volumen lag jeweils bei drei Milliarden Euro. Für das fünfjährige Papier bezahlte Italien nur noch einen durchschnittlichen Kupon von 2,84 Prozent (zuvor 3,65 Prozent). Bei den Schuldverschreibungen mit zehn Jahren Laufzeit gaben sich Investoren diesmal mit einem durchschnittlichen Kupon von 3,94 Prozent zufrieden (zuletzt 4,66 Prozent).

Bund-Future mit neuem Allzeithoch

Aufgrund der erwarteten und dann erfolgten Leitzinssenkung, liegt hinter dem deutschen Anleihebarometer eine erneut starke Handelswoche. Der Bund-Future läuft im derzeitigen Kontrakt von einem Allzeithoch zum nächsten und scheint einen erfreulichen Wochenabschluss bei rund 147,00 Prozentpunkten zu finden.

Anlegertrends

UNTERNEHMENSANLEIHEN: SCHAEFFLER-ANLEIHE WEITER GEFRAGT

Da insbesondere Bundesanleihen kaum mehr attraktive Renditen bieten, schauen sich Anleger derzeit vermehrt im benachbarten Ausland um. Fündig wurden einige Investoren in Österreich. So gehörte in dieser Woche mal wieder eine österreichische Staatsanleihe zu den meistgehandelten Papieren im Stuttgarter Rentenhandel. Das entsprechende Papier verfügt noch über einen festen Kupon von 4,65 Prozent, was angesichts eines S&P-Ratings von AA+ in diesen Tagen durchaus beachtlich erscheint. Allerdings notiert das Papier mit einer Laufzeit bis 2018 bereits bei über 119 Prozentpunkten. Österreich ist in dieser Woche zudem bei den Neuemissionen zu finden. So emittierten unsere Nachbarn jüngst eine Anleihe mit Laufzeit bis 2034. Doch trotz der vergleichsweise langen Laufzeit verspricht das Papier derzeit einen festen Kupon von nur mehr 2,30 Prozent.

Auf Unternehmensseite stößt eine noch vergleichsweise junge Anleihe von Schaeffler Finance auf reges Anleger-Interesse. Die Anleihe des bayerischen Maschinenbauers verspricht bei einer Laufzeit von fünf Jahren einen vergleichsweise hohen Kupon von 4,25 Prozent. Erst vor gut einer Woche platzierte der Autozulieferer eine 600 Millionen schwere Euro-Anleihe, um mit diesem Geld ungünstige Altkredite abzulösen. Aufgrund der insgesamt hohen Nachfrage bei Investoren konnte Schaeffler das ursprünglich avisierte Volumen der Anleihe deutlich aufstocken: “Die Nachfrage der Investoren nach den Anleihen war außerordentlich hoch. Wir konnten uns zu deutlich niedrigeren Konditionen als im letzten Jahr refinanzieren”, konstatierte der Finanzvorstand von Schaeffler Klaus Rosenfeld.

Aus dem DAX schaffte es diesmal eine Anleihe der ThyssenKrupp AG in die Liste der meistgehandelten Anleihen in Stuttgart. Die Schuldverschreibung des Stahlkonzerns verfügt über einen festen Kupon von 4,0 Prozent. ThyssenKrupp geriet in dieser Woche erneut in die Schlagzeilen, nachdem sich der Verkauf einiger Werke in Übersee offenbar weiter verzögert.

bondm-News

Nabaltec AG

Das Unternehmen der chemischen Industrie bestätigt die vorläufigen Zahlen für das Geschäftsjahr 2012. Der Umsatz stieg gegenüber dem Rekordniveau des Vorjahres leicht an auf 129,20 Mio. Euro (2011: 129,00 Mio. Euro). Das EBIT lag bei 10,0 Mio. Euro in 2012 (2011: 12,30 Mio. Euro). Beim Jahresergebnis verzeichnete Nabaltec einen Rückgang auf 2,1 Millionen Euro (2011: 3,5 Mio. Euro) Laut Unternehmen sei der Grund für die rückläufige Ergebnisentwicklung die temporäre Marktabschwächung und Zurückhaltung vieler Kunden wegen der allgemeinen wirtschaftlichen Lage. Gerhard Witzany, Vorstand der Nabaltec AG: „Im zweiten Halbjahr 2012 konnten wir erneut beweisen, dass wir auch in wirtschaftlich unruhigen Zeiten stabil aufgestellt sind. Obwohl ab Jahresmitte eine Abkühlung in der Nachfrage zu verzeichnen war, konnten wir sowohl im dritten als auch im vierten Quartal unsere Vorgaben aus dem Vorjahr übertreffen.“

Ekotechnika GmbH

Am Montag wurde die Emission der 9,75%-Ekotechnka-Anleihe erfolgreich am Markt platziert. Das fünfjährige Papier mit einem Emissionsvolumen von 60 Mio. Euro wird seit dem 30.04.2013 im Handelssegment Bondm gehandelt.

Getgoods.de AG

Laut Unternehmensmeldung hat der Vorstandsvorsitzende des Online-Handelshauses getgoods.de AG, Herr Markus Rockstädt-Mies in der vergangenen Woche weitere 23.500 Aktien der Gesellschaft zu tagesaktuellen Kursen gekauft. Insgesamt hält das Management der getgoods.de AG damit nun 57,42 % der ausstehenden Aktien der getgoods.de AG.

3W Power S.A.

Die Gesellschaft gab diese Woche eine Personalveränderung bekannt. Herr Robert J. Huljak, derzeit Non-Executive Director des Boards of Directors wird ab sofort als President und General Manager für das Unternehmen tätig sein. Herr Huljak wird in seiner neuen Funktion die allgemeine Geschäftsstrategie und Positionierung von AEG Power Solutions in ihren Hauptmärkten entwickeln und vorantreiben.

Externer Beitrag präsentiert von

Mikey Fritz,

Chefredakteur

Anleihen-Compass

www.anleihen-compass.de

AUSGERECHNET APPLE!

Der iPhone Hersteller ist wirklich der Letzte, den man auf der Liste der Neuemissionen vermutet. Mit Stand vom 31. März verfügte das komplett schuldenfreie Unternehmen über liquide Mittel in Höhe von 145 Mrd. Dollar (ca. 110 Mrd. Euro). Die Barreserven von Apple sind so groß, dass die eigene Finanztochter, Braeburn Capital, locker mit jedem Hedge Fonds mithalten kann. Ultrakonservativ strukturiert, aber enorm groß.

Dass Apple dennoch Schulden machen will, liegt am amerikanischen Steuerrecht. Das erlaubt im Ausland erzielte Unternehmensgewinne unversteuert zu belassen, bis sie repatriiert werden. Da dann 35% Steuern anfallen, liegt das Geld der meisten US-Konzerne auf den Caymans. Um die Steuer auf den Sankt Nimmerleinstag zu verschieben, emittieren daher immer mehr Konzerne, wie Cisco und Microsoft, Anleihen, die die Repatriierung durch die Hintertür ermöglichen. Und da Apple Geld wie Heu verdient, ist auch die Emission entsprechend groß dimensioniert:

Apple warf ein Emissionsvolumen von 17 Mrd. Dollar auf den Markt. Das ist die größte Dollar-Emission, die jemals platziert wurde. Doch Apple hätte noch viel mehr emittieren können. Obwohl die Emission innerhalb weniger Stunden angekündigt und platziert war, erreichten die Zeichnungsaufträge ein Volumen von 52 Mrd. Dollar Nennwert! Bisher hielt übrigens die Schweizer Roche Holdings den Rekord mit einer Emission von 16,5 Mrd. Dollar verteilt über sechs Anleihen.

Orderbuch mit 52 Mrd. Dollar.

Auch Apple hat sechs verschiedene Anleihen emittiert. Die Emittentin platziert quasi auf einen Schlag eine komplette Zinsstrukturkurve, die von einer 3-jährigen bis zu einer 30-jährigen Laufzeit reicht. Hammer! Weniger beeindruckend sind allerdings die Kupons, die alle dicht über den T-Notes und T-Bonds liegen. Angefangen bei einem Emissionsspread von 20 Basispunkten (0,20 Prozentpunkte) über den vergleichbaren T-Notes 2016 bis zu 100 Basispunkten über den vergleichbaren T-Bonds 2043. Den höchsten Kupon, mit 3,85% (Emissionsrendite 3,883% p. a.) haben natürlich die 30-jährigen Apple Anleihen.

Auf der anderen Seite hat Apple das gleiche Rating wie die USA. Und wenn man es genau nimmt, dann ist das Apple Rating von „AA+“ derzeit auch mehr „wert“, denn die USA sind nicht schuldenfrei. Allerdings hat die US-Regierung mittel- bis langfristig betrachtet das bessere „Geschäftsmodell“, denn Steuern werden auch noch gezahlt werden, wenn beim letzten iPhone der Akku ausfällt.

Warum werden die Anleihen gekauft, wenn die Kupons so mager sind? Weil sie Seltenheitswert haben und damit, trotz Jumbo-Emissionsvolumen, so gefragt waren als ob es morgen keine Anleihen mehr gibt. Zudem wird die Performance im Wesentlichen über den Kurs kommen. Denn die potentiellen Käufer, vor allem für die 30-jährige Anleihe, sind institutionelle Investoren mit langlaufenden Strategien, die (dringend) nach einer Risikostreuung für ihre Portfolios suchen. Anleihen mit solchen Laufzeiten sind Mangelware und kommen in der Regel ausschließlich aus dem Regierungsbereich und dem Finanzsektor, womit sich automatisch ein starkes Klumpenrisiko ergibt.

börse stuttgart tv

US-BONDS: SIND SIE NOCH EINEN BLICK WERT?

Die konjunkturelle Erholung in den USA kommt nur schleppend voran. Schwache Wirtschaftsdaten und eine horrende Staatsverschuldung machen den USA unverändert zu schaffen. Geldpolitisch hat die Fed nur noch wenig Spielraum. Sind dann US-Staatsanleihen überhaupt noch einen Blick wert? Wo gibt es Alternativen? Das Börse Stuttgart Anleihenforum zum Thema.

EZB: LEITZINS WIRD AUF 0,5 PROZENT GESENKT

Die mit Spannung erwartete EZB-Sitzung brachte das von vielen erhoffte Ergebnis. Wie erwartet senkt die Europäische Zentralbank den Leitzins auf 0,5 Prozent. Doch erfüllt die expansive Geldpolitik der EZB noch ihren eigentlichen Zweck? Die konjunkturelle Situation in Europa hat sich in den vergangenen Monaten nicht wirklich verbessert…Michael Stegmüller, performance IMC, bei Börse Stuttgart TV.

Neueinführungen an der Börse Stuttgart

General Electric

Mit General Electric emittierte einer der größten Mischkonzerne der Welt in der vergangenen Woche aus seinem Euro MTN Programm eine 1,25 Milliarden Euro Anleihe. Das Unternehmen mit Stammsitz in Fairfield, Connecti-cut, USA, wohin dieser übrigens erst 1974 hin verlegt wurde (zuvor: Schenectady, New York) setzte in 2012 über 147 Milliarden USD um und erzielte dabei einen Gewinn von etwa 16 Milliarden USD. Das in Inhaberteilschuldver-schreibungen à 1.000 Euro unterteilte Wertpapier ist mit einem Zins von einem Prozent p.a. bei einer vierjährigen Laufzeit ausgestattet. Die Anleihe notiert knapp über dem Ausgabepreis von 99,553.

LVMH Moët Hennessy – Louis Vuitton S.A.

Die börsennotierte französische Aktiengesellschaft hält Mehrheitsrechte an über 60 verschiedenen Luxusmarken. Der Konzern ist damit weltweit Branchenführer in der Luxusgüterindustrie. Das Unternehmen emittiert eine sechsjährige Anleihe in Höhe von 500 Millionen Euro, gestückelt in 1.000 Euro Einheiten. Der Kurs liegt bereits etwa 75 Basispunkte über dem Ausgabepreis von 99,473. Die Franzosen offerieren einen Kupon in Höhe von 1,25 Prozent p.a.

Schaeffler

Der deutsche Maschinenbauer und Automobilzulieferer ist vielen erst seit der Übernahme der Continental AG bekannt. Dabei fertigt die Schaeffler Gruppe unter den Marken INA, FAG und LuK diverse Komponenten für die Automobilindustrie, den Maschinenbau und die Luft- und Raumfahrtindustrie. Die Herzogenauracher setzten im vergangenen Jahr über 11 Milliarden Euro um und erzielten dabei ein EBIT in Höhe von 1,4 Millionen Euro. Schaeffler emittierte jüngst eine 600 Millionen Euro Anleihe (gestückelt in 100.000 Euro) mit einer Laufzeit von fünf Jahren. Der Zinssatz beträgt 4,25 Prozent p.a. und wird halbjährlich bezahlt. Das Papier notiert bereits deutlich über dem Ausgabepreis von 100. Zeitgleich emittierten die Herzogenauracher ein 850 Millionen USD-Anleihe (gestückelt in 200.000 USD) mit Fälligkeit im Mai 2021. Das Wertpapier sieht eine halbjährliche Zinszahlung vor – der Kupon beläuft sich auf 4,75 Prozent p.a.

Quelle: Boerse Stuttgart AG

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein boerse-stuttgart AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)

Deutsche Anleihen: Gewinnmitnahmen nach Nowotny-Aussagen

FRANKFURT (dpa-AFX) – Am Markt für deutsche Staatsanleihen haben am Freitag Gewinnmitnahmen die Kurse unter Verkaufsdruck gesetzt. Den Auslöser für die Verluste sahen Händler in Aussagen von EZB-Ratsmitglied Ewald Nowotny. Demnach ist keine schnelle Einführung negativer Einlagenzinsen bei der Notenbank zu erwarten. Der für den deutschen Anleihemarkt richtungsweisende Euro-Bund-Future sank im Mittagshandel um 0,23 Prozent auf 146,82 Punkte. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe stieg um zwei Punkte auf 1,18 Prozent.

Die Finanzmärkte hätten Aussagen von EZB-Präsident Mario Draghi zu möglichen negativen Einlagenzinsen vom Vortag ‚klar überinterpretiert‘, sagte Nowotny. Am Vortag hatte Draghi die Möglichkeit negativer Einlagenzinsen ins Spiel gebracht und damit einen Höhenflug bei den Kursen deutscher Staatsanleihen ausgelöst. Zeitweise war der laufende Kontrakt des Bund-Futures erstmals über die Marke von 147 Punkte gestiegen.

Neue Impulse für den Handel am Rentenmarkt sind am Nachmittag zu erwarten. Dann wird der mit Spannung erwartete US-Arbeitsmarktbericht für April veröffentlicht. Experten rechnen bei der Zahl der Beschäftigen mit einen deutlich stärkeren Anstieg als noch im Vormonat. ‚Um den Bund-Future vom aktuellen Niveau weiter nach oben zu treiben, wären schon sehr enttäuschende Werte von Nöten‘, schreibt Dirk Gojny, Anleiheexperte bei der National-Bank./jkr/jsl