Bund: Realrendite bei Linker-Auktion erneut negativ

FRANKFURT (dpa-AFX) – Anleger haben bei zehnjährigen inflationsgeschützten deutschen Anleihen nach der jüngsten Zinssenkung der Europäischen Zentralbank (EZB) erneut eine negative Realrendite akzeptiert. Bei einer Versteigerung inflationsindexierter Anleihen mit Fälligkeit 2023 lag die Realrendite, die sich aus Nominalzins abzüglich einer veranschlagten Inflationsrate ergibt, bei minus 0,4 Prozent, teilte die Bundesbank am Dienstag in Frankfurt mit. Bei der letzten vergleichbaren Auktion am 12. März hatte die Rendite bei minus 0,34 Prozent gelegen. Die jüngste Zinssenkung der europäischen Zentralbank dürfte zu dem weiteren Rückgang der Rendite beigetragen haben. Die EZB hatte am Donnerstag den Leitzins auf ein Rekordtief von 0,5 Prozent gesenkt.

Dass die reale Verzinsung der auch als ‚Linker‘ bezeichneten Papiere negativ ist, mindert die Wirkung des Inflationsschutzes. Die jüngste Auktion der Papiere mit fünfjähriger Laufzeit erbrachte 740 Millionen Euro. Das anvisierte Gesamtvolumen der Auktion hatte bei 1,0 Milliarden Euro gelegen. Die Differenzsumme von rund 260 Millionen Euro wurde zurückbehalten, um die Papiere am freien Markt zu verkaufen. Die Nachfrage ging jedoch im Vergleich zur letzten Auktion leicht zurück. Die Auktion war 1,6-fach überzeichnet (März 1,8-fach). Die Anleihe ist an den Harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) der Eurozone gebunden./jsl/bgf