„Legen auf jeden Fall wieder ein attraktives Angebot für unsere Bond-Investoren vor“ – BondGuide im Interview mit Ferratum-CFO Dr. Clemens Krause

Ferratum
Foto @ Ferratum Group

BondGuide im Gespräch mit Dr. Clemens Krause, Finanzvorstand der Ferratum Group, über den aktuellen ‚Fremdfinanzierungsfahrplan‘ des Finanzdienstleistungs-Spezialisten und die Diversifizierung seiner Investorenstruktur

BondGuide: Herr Dr. Krause, wir beide sprachen zuletzt im Frühsommer vergangenen Jahres anlässlich der Platzierung der Ferratum-Anleihe 2018/22 über 100 Mio. EUR. Welche News von Ferratum würden Sie jemandem erläutern als Update, der im vergangenen Jahr nicht den Kapitalmarkt verfolgt hat?
Krause: 2018 haben wir einen größeren institutionellen Bond über 100 Mio. EUR emittiert. Dies war de facto eine institutionelle Privatplatzierung ohne größere Außenansprache, aufgelegt in der sogenannten nordischen Struktur. Dies resultierte in einem Listing des vollplatzierten Bonds an der Nasdaq Stockholm. Es war nicht leicht, aber schließlich haben wir dabei in der Folge mit einem sogenannten Passporting auch ein Parallellisting im Frankfurter Prime Standard bewerkstelligt.

BondGuide: …und mit Blick auf das laufende Jahr 2019?
Krause: Zum einen verfügen wir aus der letztjährigen Emission noch über eine Tap-up-Option, d.h. Ferratum könnte das Volumen noch um 50% aufstocken. Zum zweiten – nämlich sollte noch weiterer, sozusagen, Finanzierungsappetit bestehen – wäre auch eine neuerliche Anleihe denkbar, um unser Geschäft weiterzuentwickeln. Wir dachten an zusätzliche 50 Mio. EUR. Das wäre, wenn Sie so wollen, unser Fremdfinanzierungs-Fahrplan für das aktuelle Jahr.

FerratumBondGuide: Ferratum hat Vorläufer-Anleihen ja auch schon zurückgeführt.
Krause: Das ist richtig: Zwei ältere Bonds wurden pünktlich und vollumfänglich zurückgezahlt. Die 2013er und die 2017er Ferratum-Anleihe wurden im selben Zug am 21. Oktober letzten Jahres abgelöst. Das heißt, Ferratum hat aktuell noch zwei Unternehmensanleihen ausstehend: die zuvor erwähnte 2018/22 über 100 Mio. EUR und eine ältere, 2016/19, über 25 Mio. EUR. Ferner noch eine Anleihe 2016/20 der Ferratum Bank.

„Es ist praktisch vorgezeichnet, dass Ferratum mit einiger Regelmäßigkeit mit Fremdkapitalthemen an die Öffentlichkeit und den Markt tritt“
Dr. Clemens Krause

BondGuide: Also unter dem Strich 100 Mio. EUR mit dem Floater 2018/22 eingenommen, und 45 Mio. EUR für die Rückzahlung der beiden älteren Anleihen aufgewendet – und die Differenz?
Krause: Lassen Sie es mich so erklären: Generell dient eine Fremdfinanzierung bei Ferratum dazu, das profitable Wachstum des Kreditportfolios zu unterstützen. Das Kreditportfolio nimmt ständig zu, da wir einerseits in den einzelnen Ländern durch Fortentwicklung unsere Produktangebotes wachsen als auch andererseits weitere Länder angehen. Diese wachsenden Kreditvolumina müssen refinanziert werden. Daher ist praktisch vorgezeichnet, dass Ferratum mit einiger Regelmäßigkeit mit Fremdkapitalthemen an die Öffentlichkeit und den Markt tritt.