T. Rowe Price: Fünf Themen, die 2019 die Märkte dominieren

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2. Steigende Anleiherenditen
Seit der Finanzkrise von 2008 sind die Renditen von Staatsanleihen deutlich zurückgegangen. Zum Teil aufgrund der lockeren Geldpolitik (Quantitative Easing) der Notenbanken und zum Teil aufgrund der gedämpften Erwartungen im Hinblick auf kurzfristige Zinssätze, Inflation und Wirtschaftswachstum. „Diese Erwartungen werden durch flache Ertragskurven reflektiert. Im Zuge der endenden ultralockeren Geldpolitik und dem Beginn des Zinserhöhungszyklus befinden wir uns jetzt an einem Wendepunkt, der erhebliche Auswirkungen auf Anleihen und alle wichtigen Anlageklassen haben könnte“, sagt Nick Samouilhan, Solutions Stragegist EMEA bei T. Rowe Price.

Das Hauptrisiko bestehe in einem überraschenden Inflationsschub, was wiederum eine schnellere Straffung der Geldpolitik erwarten ließe. „In diesem Szenario kann es zur Korrektur bei Aktien und Anleihen kommen“, sagt der Experte. Höhere Renditen bei US-Staatspapieren könnten aber auch einen stärkeren US-Dollar bedeuten, was Investoren mit einem Exposure an US-Assets einen gewissen Schutz biete. „Eine geldpolitische Straffung hängt von der weiteren ökonomischen Stärke ab. Wenn sich die Wirtschaft verlangsamt, könnte Anleihen ein weiteres gutes Jahr bevorstehen und die Performance von Aktien übertreffen“, so Samouilhan.

Die Investmentideen von T. Rowe Price: „Eine kurze Duration bei Anleihen könnte lange Durationen outperformen, wenn die Zinsen steigen. Andererseits können Zinsinvestments mit langfristigen Durationen als Schutz im Portfolio dienen. US-Staatsanleihen bieten einen besseren Wert als Cash und können im Portfolio eine defensive Rolle spielen. Hochverzinsliche Anleihen können Investment-Grade-Rating übertreffen, wenn die Zinsen aufgrund einer positiven Korrelation mit dem Wirtschaftswachstum und einer kürzeren Duration steigen. Investoren sollten die Balance zwischen kurzer und langer Duration beibehalten. Banken können von einer steileren Zinskurve profitieren.“

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3. Emerging Markets als Chance
„Höhere US-Leitzinsen können Kapitalströme aus den Schwellenländern anziehen, da die Opportunitätskosten für sicherere US-Assets sinken“, sagt Yoram Lustig. Darüber hinaus könne eine Kombination von höheren US-Zinsen und stabilen „Nicht-US-Zinsen“ den US-Dollar stärken. Dies könne es Schwellenländern erschweren, ihre in US-Dollar denominierten Schulden zu begleichen. Zugleich bestehe Potenzial, den Protektionismus und somit den globalen Handelskrieg zu intensivieren. Insgesamt sei die fundamentale Situation vieler Schwellenländer jedoch solide. „Die Bewertungen der EM-Aktien und Anleihemärkte erscheinen attraktiv, nachdem sie 2018 hinter den entsprechenden Märkten der Industrieländer zurückgeblieben sind, insbesondere den US-Aktien. Wenn es zu keiner Krise in den Schwellenländern kommt, könnten sich Kaufgelegenheiten bieten“, unterstreicht Lustig.

Die Investmentideen von T. Rowe Price: Schwellenländer sind keine homogene Investmentregion. Es lohnt sich, zu selektieren. Investoren können die Barbell-Strategie – also das Ziel, bei einem Anleihen-Investment insgesamt einen höheren Zinsertrag zu erwirtschaften, ohne dabei das Risiko zu erhöhen.