Blockchain und Überwindung der Corona-Krise: Wie passt das zusammen?

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Kontaktlose Zahlungsmethoden
Forscher haben herausgefunden, dass Keime von Viren, z.B. des Coronavirus, auf Banknoten weitergegeben werden könnten. Auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat dargelegt, dass Keime noch einige Zeit auf Banknoten verbleiben könnten. Gemäß einer Studie des Journal of Hospital Infection ist es zudem möglich, dass Keime des Coronavirus bis zu fünf Tage auf Banknoten überleben. Die zuständige Finanzbehörde in Singapur (Monetary Authority Singapore) hat der Öffentlichkeit empfohlen, so oft wie möglich kontaktlose Zahlungsmethoden zu verwenden. Die chinesische Zentralbank hat konkrete Maßnahmen ergriffen und Banknoten desinfiziert, um die Keime des Virus zu entfernen.

Diesbezüglich könnte die Verwendung digitaler Bezahlmethoden das Risiko einer Ansteckung mit dem Virus senken. Es gibt zwar bereits zahlreiche digitale Bezahlmethoden von bekannten Technologieriesen wie Apple Pay und Google Pay. Digitale Währungen oder eine digitale Zahlungsinfrastruktur könnten das Angebot zusätzlich erweitern. Ein aktuelles Beispiel hierfür bietet das von Facebook-initiierte Libra-Projekt. Auf diese Art und Weise lässt sich Geld bequem von A nach B transferieren, ohne dass physisches Bargeld benötigt wird. Somit könnte das Risiko einer Virusinfektion durch das Berühren von Banknoten oder Münzen reduziert werden.

Tokenisierung von Vermögenswerten
Blockchain-basierte Kryptowerte können Ineffizienzen und Transaktionskosten auf ein Minimum reduzieren und gleichzeitig neue, innovative Finanzinstrumente zur Verfügung stellen, die so ausgestaltet werden können, dass sie auch in Krisenzeiten stabil und effizient sind.

Gold und Silber: Enorme Gebühren und begrenzte Verfügbarkeit
In Krisenzeiten steigt traditionell die Nachfrage nach Edelmetallen, wie z.B. Gold- und Silbermünzen oder -barren. Kunden sehen Edelmetalle als einen soliden Wertspeicher und somit als Instrument zur Absicherung gegenüber (Hyper-)Inflation in Krisenzeiten. Auch während der aktuellen Krise stieg die Nachfrage nach Edelmetallen enorm an, sodass die meisten (Online-)Edelmetallhändler, z.B. Degussa in Deutschland, sehr schnell ausverkauft waren.

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Als Reaktion auf das begrenzte Angebot und die gestiegene Nachfrage nach Gold erhöhten Wettbewerber, wie z.B. deutsche Banken, die Gebühren für Edelmetallkäufe, sodass die Differenz zwischen dem Marktpreis von Gold und dem angebotenen Kaufpreis teilweise mehr als 10% entsprach. Bei Silber war die Situation sogar noch ausgeprägter. Die Spanne zwischen dem Marktpreis und dem angebotenen Kaufpreis betrug teilweise mehr als 100%.

Diese Situation hat gezeigt, dass der Vertrieb von Edelmetallen derzeit nicht ausreichend effizient ist und einige wenige Akteure über eine hohe Marktmacht verfügen. Die Marktmacht wurde sogar noch dadurch verstärkt, dass – um „Social Distancing“ zu wahren – Niederlassungen schließen mussten.