Deutsche Anleihen geben nach – Rendite wieder über zwei Prozent

FRANKFURT (dpa-AFX) – Deutsche Staatsanleihen haben am Dienstag spürbar schwächer tendiert. Händler nannten insbesondere robuste Konjunkturdaten aus China als Grund. Der richtungsweisende Euro-Bund-Future sank bis zum Mittag um 0,52 Prozent auf 136,91 Punkte. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe stieg um fünf Basispunkte und lag wieder knapp über der Marke von zwei Prozent.

Als sicher empfundene Anlagen wie Bundesanleihen gerieten unter Druck, nachdem Konjunkturdaten aus China positiv überraschten. Zahlen zur dortigen Industrieproduktion, zum Einzelhandel und zu den Anlageinvestitionen für August deuten auf eine Erholung der weltweit zweitgrößten Volkswirtschaft hin. Darüber hinaus gab es Entspannungssignale in der Syrienkrise. US-Präsident Barack Obama hatte positiv auf ein Angebot reagiert, wonach Syrien seine Chemiewaffen unter internationale Aufsicht stellen könnte.

Unterdessen zeigt sich, dass deutsche Sparer zumindest bei langen Laufzeiten auch nach Abzug der Inflation wieder mit einem kleinen Überschuss rechnen können. Der Bund schlug am Dienstag inflationsgeschützte Staatsanleihen mit Fälligkeit in zehn Jahren zu einem Realzins von 0,36 Prozent los. Dies entspricht in etwa der gegenwärtigen inflationsbereinigten Rendite beim Kauf einer herkömmlichen Staatsanleihe mit nominalem Zinskupon. Bei kürzeren Anlagehorizonten gibt es unter Berücksichtigung der Geldentwertung indes immer noch deutliche Vermögensverluste./bgf/stb