Homann Holzwerkstoffe GmbH: Natürlich nachhaltig wachsen

HOMANN HOLZWERKSTOFFE GmbH erzielt 2017 erneut Umsatz- und Ergebnisrekord

Mit hochveredelten Platten aus einem soliden Rohstoff klopft der Mittelständler aus dem Harz bei den Anlegern an. Die Anleihe mit einem Volumen von bis zu 50 Mio. EUR soll die weitere Expansion im Ausland finanzieren. Neben der langen Geschäftstradition und dem nachhaltigen Konzept sprechen die innovativen Produkte für das Unternehmen.

Eckdaten der Anleihe
Ursprünglich war die Zeichnungsfrist für das fünfjährige Wertpapier vom 3. bis zum 12. Dezember geplant. Doch aufgrund der hohen Nachfrage wurde das öffentliche Angebot bereits nach einer Stunde geschlossen. Für den 4. Dezember ist die Erstnotiz im Entry Standard der Frankfurter Wertpapierbörse geplant. Ausgabe- und Valutatag ist voraussichtlich der 14. Dezember.

Creditreform bescheinigte Homann mit BBB- ein Investment Grade. Mit einem Kupon von 7% pro Jahr liegt die Anleihe etwas unter der aktuellen Marktrendite von im Median 7,3%. Im Peergroup-Vergleich schneidet sie aber gut ab. Bonds aus der ähnlich soliden Baubranche wie Helma (5,4%) oder BeA Behrens (5,8%) bieten derzeit geringere Renditen. An Sicherheiten ist die Anleihe mit den üblichen Schutzrechten (z.B. Kündigungsrecht bei Kontrollwechsel) ausgestattet.

Unternehmen
Die Homann Holzwerkstoffe GmbH hat sich seit 1876 über vier Generationen kontinuierlich weiterentwickelt und zählt heute zu den führenden europäischen Anbietern von dünnen, hochveredelten Holzfaserplatten. Der Mittelständler deckt dabei die gesamte Wertschöpfungskette entlang des Herstellungsprozesses ab. Zu den Kunden gehören namhafte Unternehmen der Möbel-, Türen-, Beschichtungs- und Automobilindustrie. Als innovativer Hersteller ist Homann Spezialist für Holzfaserplatten mit einer Dicke von 1,5 bis 3,0 mm im Nischensegment der HDF-Platten und profitiert vom Markttrend zu leichten, aber dennoch stabilen Möbeln. Größter Kunde ist Ikea mit einem Anteil von 20%. Für den weltweit bekannten schwedischen Möbelhersteller liefert Homann dünne, hochveredelte Holzfaserplatten für einen der größten Ikea-Produktionsstandorte in Polen. Die zehn größten Homann-Kunden tragen rund 37% zum Gesamtumsatz bei. Die Firmengruppe beschäftigt derzeit etwa 1.100 Mitarbeiter. Bei der Produktion und Verarbeitung legt der Zulieferer für die Möbelindustrie großen Wert auf den Umweltschutz und besonders den Waldschutz. So verzichtet er zum Beispiel bei der Beschaffung auf Holz aus illegalem Einschlag genauso wie auf Holz aus schützenswerten Wäldern sowie aus Gehölzen, in denen Bürger- oder traditionelle Rechte verletzt werden.

Zahlen
Im Geschäftsjahr 2011 steigerte Homann seinen Umsatz von 163,2 Mio. EUR auf 179,8 Mio. EUR. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBIDTA) fiel wegen eines ergebnis-, aber nicht liquiditätswirksamen Währungseffektes von 26,5 Mio. EUR auf 17,4 Mio. EUR. Die Eigenkapitalquote konnte zuletzt deutlich verbessert werden. Sie stieg von 9,5% im Geschäftsjahr 2011 auf 23 % zum Abschluss des 1. Halbjahres 2012. Mit 16,5 Mio. EUR (30. Juni) sind ausreichend liquide Mittel vorhanden. Für 2012 ist ein Umsatz von 187,4 Mio. EUR sowie ein EBITDA von 49,3 Mio. EUR geplant.

Strategie
Die Internationalisierung ist das große Thema bei Homann. Bereits in den vergangenen Jahren hat sich der Mittelständler breiter aufgestellt und will das auch in Zukunft konsequent weiterverfolgen. Die Hauptabsatzmärkte liegen in Ost- und Westeuropa. Mit dem frischen Geld aus der Anleihe soll in diesen Märkten weiter expandiert werden „Die Finanzmittel werden überwiegend zur Finanzierung unseres zukünftigen Unternehmenswachstums eingesetzt“, betont Fritz Homann, Geschäftsführer der Homann Holzwerkstoffe GmbH. „Konkret bedeutet dies, dass wir vor allem unser Veredelungswerk am polnischen Standort in Krosno ausbauen und modernisieren wollen.“ Außerdem sind Akquisitionen weiterer Unternehmen und Produktionsstätten geplant, um vorhandene Kapazitäten auszubauen und Kostenvorteile zu erzielen.

Fazit
Mit einem Investment-Grade des Emittenten bietet die Anleihe eine angemessene Verzinsung. Auch im Peergroup-Vergleich ist sie attraktiv. Das langjährig bewährte Geschäftsmodell steht für Solidität und Zuverlässigkeit, die für deutsche Mittelständler typisch sind. Derzeit boomen die Immobilienmärkte in Homanns wichtigsten Absatzmärkten Deutschland und Polen, so dass mit einer nachgelagerten Nachfrage bei Möbeln und Türen zu rechnen ist. Zudem ist das Unternehmen bei den Zukunftsthemen Ressourcen-Schonung, Design und leichtgebaute Produkte gut positioniert. Ein Risiko besteht in der Abhängigkeit von einigen Großkunden. Durch die verstärkte Internationalisierung soll sie in den nächsten Jahren reduziert werden.

Thomas Müncher

Anleiheübersicht – Homann Holzwerkstoffe GmbH       

WKN

A1R0VD

Erstnotiz

4. Dezember

Zeichnungsfrist

3. Dezember (vorz. Beendet)

Ausgabepreis

100%

Kupon

7 % p.a.

Stückelung

ab 1.000 EUR

Laufzeit

5 Jahre

Marktsegment

Entry Standard (Börse Frankfurt/Main)

Emissionsvolumen

bis zu 50 Mio. EUR

Rating/Unternehmen

BBB- (Creditreform)

Banken/Sales

Close Brothers Seydler Bank

Financial Advisor

Conpair

Internet

www.homann-holzwerkstoffe.de/anleihe

Geschäfts- und Kennzahlen – Homann Holzwerkstoffe GmbH

 

2010

2011

2012e

Umsatz 1)

163,2

179,8

187,4

EBITDA 1)

26,5

17,4

49,3

EBIT 1)

18,0

9,2

40,4

Jahresüberschuss 1)

12,2

3,0

34,6

1) in Mio. EUR
Quelle: Creditreform

 

Bewertung – Homann Holzwerkstoffe GmbH

Wachstumsstrategie/Mittelverwendung:

****

Peergroup-Vergleich:

****

Kennzahlen (Zinsdeckung, Gearing o.Ä.):

****

IR/Bond-IR:

***

Covenants:

***

Liquidität im Handel

****

Fazit by BondGuide

**** (attraktiv)