Musterdepot-Update: Unforgiven

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Starke Entwicklung in den vergangenen zwei Wochen: Mittlerweile stehen knapp 3% seit Jahreswechsel zu Buche.

In Abwesenheit wesentlicher Störfaktoren legten die Kurse mehrheitlich zu, nicht nur bei den Anleihen in unserer Musterdepotauswahl. Seit Jahresanfang kamen so aus Kursveränderungen plus Ausschüttungen/Ansprüchen 2,9% zusammen.

Natürlich kann man diesen Wert nicht einfach mit drei multiplizieren, um auf das Gesamtjahr hochzurechnen. Ohne Störfälle – wie vergangenes Jahr BeA Behrens im November – käme das Musterdepot auf 6,2% für 2021, wenn fortan gleichbleibende Kurse unterstellt werden.

Wir führen keine Extraspalte für Kursveränderungen im Vergleich zur vergangenen Ausgabe, vor jeweils zwei Wochen. Das wäre doch etwas kleinlich bei Anlagethemen, bei denen man eher in Jahren denken sollte. Aber gefühlt habe ich bei der Aktualisierung der Kurse beinahe jeden nach oben korrigiert aus der letzten Tabelle heraus.

Eine Sache bestätigt sich einmal mehr: Kurse von bereits gut gelaufenen Anleihen steigen eher mehr, als dass sich schwächere erholen. „The Trend is your Friend“. Dieser Freund kann Dich auch mal in die Irre führen, aber die Börsenregel scheint doch mehrheitlich richtig zu liegen. Eine bessere Erklärung, warum niedrig rentierliche Titel wie Katjes oder Underberg trotzdem weiter zulegen, hätte ich sonst nämlich leider nicht zur Hand.

Einziges Sorgenkind im aktuellen Bestand bleibt Eyemaxx. Zu den Österreichern haben wir auch die meisten Leseranfragen. Allerdings haben sich die Kurse der drei ausstehenden Eyemaxx-Anleihen mittlerweile stabilisiert – bleiben aber eben … niedrig.

Am Donnerstag ist die wichtige 2te AGV, offiziell in München. Alle betroffenen Anleger sollten von ihrem Stimmrecht Gebrauch machen und eine Stimmrechtsvertretung/-vollmacht ausfüllen. Persönliches Erscheinen ist weder erforderlich noch „gewünscht“ in Corona-Zeiten.

Parallel hatte Eyemaxx ja eine Bezugsrechts-Kapitalerhöhung erfolgreich über die Bühne gebracht, der nochmal etwas Puffer legt zwischen der ominösen Mindest-EK-Klausel in den Anleihebedingungen und dem Eigenkapital. Damit sollte das Thema vom Tisch sein, selbst, falls im ersten Quartal Wirtschaftsprüfer erneut Wertanpassungen bei laufenden Projekten verorten. Ab laufendem Quartal sollte sich die Nachrichtenlage dann peu à peu verbessern.

Eigentlich hatten wir überlegt, ob wir nicht eine kleine Aufstockung bei einem unserem Bestandstitel durchführen. Dann lief einmal mehr die Zeit davon und es wurde Donnerstagabend. Das wäre die indirekte Bestätigung, dass man sich um ein bereits gutes Setup nicht sonderlich kümmern muss, allenfalls im Monatsrhythmus.

Ausblick
Mit Werder Bremen und hep global sind ja auch gerade überaus interessante Neuemissionen unterwegs, die eines weiteren Blickes würdig erscheinen. Die Grün-Weißen aus dem hohen Norden unterminieren mit ihrer siebten Niederlage in Folge gerade ein wenig die ansonsten durchaus ausgereifte Fremdfinanzierungsidee ihrer Bosse, indem sie sich mehr und mehr in die Abstiegszone manövriert haben und jetzt wie die „Evergiven“ im Suez-Kanal erst einmal freigeschaufelt werden müssen aus dieser hochbrisanten Risikozone. Sport und jedwede Form von Planbarkeit sind einfach unvereinbar.

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