Drei Methoden, langfristig passives Einkommen zu generieren

Der Traum vieler Menschen ist, langfristig finanziell unabhängig zu sein, im besten Fall nur wenig bis gar nicht arbeiten zu müssen für ein trotzdem festes Einkommen und die Zeit dazu nutzen zu können, beruflich einer Leidenschaft nachzugehen. Einen Job annehmen, nur zum Geld verdienen – das können sich immer weniger Menschen vorstellen. Von Robert Steininger*

Beschäftigt man sich mit dem Thema finanzielle Unabhängigkeit, kommt früher oder später das Thema ‚passives Einkommen‘ zur Sprache. Bei passivem Einkommen geht es um ein regelmäßiges Einkommen, für das nicht oder zumindest nur sehr wenig aktiv gearbeitet werden muss. Ausschließlich von passivem Einkommen zu leben, ist schwierig. Eine zusätzliche Einnahmequelle lässt sich damit jedoch gut aufbauen. Wir möchten einen Überblick über drei verschiedene Möglichkeiten geben.

Anleihen und Wertpapiere

Wertpapiere wie Aktien und Anleihen gehören zu den beliebtesten Methoden, um ein passives Einkommen aufzubauen. Wertpapiere sind zum Beispiel Aktien oder ETF-Portfolios. Dabei wird Eigenkapital investiert, um Anteile an ausgewählten Unternehmen zu erwerben. Steigt der Wert des Unternehmens, steigt auch der Wert der Wertpapiere. Anleihen verfolgen ein sehr ähnliches Konzept. Sie sind jedoch eine Art Kredit, der Unternehmen von u.a. Privatpersonen gegeben wird.

Der Unterschied zu Wertpapieren wie Aktien ist der, dass es sich bei Anleihen um Fremdkapital handelt. Besitzer von Anleihen sind auch Investoren, aber Gläubiger. Sollte ein Unternehmen Insolvenz anmelden, stehen Besitzer von Anleihen zumindest etwas besser da als Aktionäre. Denn als Gläubiger ist es möglich, zumindest Teile des Investments aus der Insolvenzmasse zurück zu bekommen. Aktionäre erhalten ihr Geld in der Regel nicht zurück.

Je nach Strategie der Investments kann der Kauf von Anleihen und Wertpapieren mit hohem Risiko behaftet sein. Grundsätzlich kann man zudem sagen: Je höher das Risiko, desto höher auch die mögliche Rendite. Aber auch mit geringerem Risiko lassen sich langfristig lukrative Gewinne erzielen.

Eigener Blog & Affiliate Marketing

Eine gänzlich andere Möglichkeit, sich ein passives Einkommen aufzubauen, ist ein eigener Blog in Kombination mit Affiliate Marketing. Durch sog. Affiliate-Programme lassen sich dauerhafte Einnahmen generieren, für die nur einmalig gearbeitet werden muss. Dabei handelt es sich um gesponserte Produkte oder Leistungen, die im eigenen Blog gepostet werden. Bei jedem Klick auf den Link und bei jedem Kauf fällt eine Provision auf den Betreiber des Blogs ab.

Hat ein Blog erst einmal genügend Reichweite, um Affiliate-Partnerschaften zu schließen, ist diese Option durchaus lukrativ. Jedoch ist es ein langer Weg hin zu dieser Reichweite und Bekanntheit. Umfassendes Wissen im Online Marketing und besonders im Suchmaschinenmarketing ist hier nötig. Denn im ersten Schritt geht es darum, sich mit einem Blog einen Namen zu machen. Dazu will das richtige Thema erst einmal gefunden werden. Es sollte sich im besten Fall um ein Thema handeln, bei dem es keine oder nur wenig Konkurrenz gibt. Wer also jetzt z.B. mit einem Fitnessblog ein passives Einkommen aufbauen möchte, sollte die Sache gut durchdenken.

Ist ein Thema gefunden, geht es im zweiten Schritt darum, Sichtbarkeit zu generieren. Hier kommt das Stichwort Suchmaschinenoptimierung, kurz SEO, ins Spiel. Der eigene Blog sollte für Suchmaschinen wie Google optimiert werden. Hier gibt es sowohl onpage als auch offpage einige Maßnahmen, die durchgeführt werden sollten. Bei Onpage Maßnahmen handelt es sich zum Beispiel um die Erstellung einer klaren Seitenstruktur, saubere Verlinkungen und das mobiloptimierte Design der Seite. Der wichtigste Punkt ist jedoch die Optimierung der Inhalte. Anhand bestimmter Keywords, der Relevanz für den Leser und Nutzerfreundlichkeit der Inhalte rankt Google seine Suchergebnisse. Das Thema SEO ist sehr umfangreich, weshalb es hilfreich sein kann, sich für diesen Bereich professionelle Unterstützung zu organisieren.

Wer sich mit Online Marketing auskennt, womöglich ohnehin schon einen Blog betreibt und sich eine Reichweite aufgebaut hat, kann sich durchaus ein passives Einkommen durch Affiliate-Programme aufbauen. Wer allerdings ‚von Null‘ aus startet, sollte sich bewusst sein, dass zunächst viel Arbeit und finanzielle Investitionen nötig sind, um hieraus langfristig passives Einkommen zu generieren.

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Immobilien

Eine weitere, deutlich konservativere Möglichkeit zum Generieren von passivem Einkommen ist die Investition in Immobilien. Langfristig sorgt vermietetes Eigentum für ein konstantes passives Einkommen, weshalb diese Form der Investition eine der beliebtesten ist.

Jedoch wird im Bereich der Immobilien schnell klar: Die finanziellen Investitionen im Voraus sind vergleichsweise hoch. Anleger sollten hier mit sechsstelligen Beträgen rechnen, um sich ein lukratives, passives Einkommen aufzubauen. Viele Menschen nehmen in einem solchen Fall einen Kredit auf und wohnen teilweise zunächst selbst in der gekauften Immobilie, um Kosten zu sparen und den Kredit abzahlen zu können. Ist der Kredit schließlich abbezahlt und die Immobilie vermietet, kann man mit dieser Art des passiven Einkommens nicht viel falsch machen. Dennoch sollte man regelmäßig Geld zurücklegen, um etwaige Reparaturen oder Erneuerungen finanzieren zu können.

*) Robert Steininger ist Spezialist für u.a. Anlagestrategien und publiziert regelmäßig zu Fachthemen wie Online-Strategien, Investment-Strategien und Verhaltensanalyse