Kaufrausch bei Hochzinsanleihen im Jahr 2021?

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Wir gehen davon aus, dass High-Yield-Anleihen im Jahr 2021 positive Erträge generieren werden. Angesichts der Kombination aus anhaltend tiefen Zinsen, bereits engeren Spreads nahe ihrer historischen Durchschnittsniveaus und Sorgen um Kapitalstrukturen bestimmter Marktsegmente (vor allem Energie, Einzelhandel und Freizeit) im Anschluss an die Pandemie kommen wir zur Überzeugung, dass die Gesamtrenditen von Hochzinsanleihen 2021 im unteren einstelligen Bereich liegen werden. Kyle Kloc, Senior Portfolio Manager bei Fisch Asset Management, gibt einen Kommentar zum Markt der Hochzinsanleihen ab.

Gleichzeitig erwarten wir, dass sich die Volatilität dank weiterer fiskal- und geldpolitischer Anreize in Grenzen hält, solange es keinen schweren Rückschlag bei der Bekämpfung der Covid-19-Pandemie gibt.

Nach der enormen Spreadausweitung im März nähern sich die Bewertungen infolge einer beispiellosen Erholung wieder ihren Ständen von vor der Pandemie. Das zurückgehende Tail-Risk aufgrund der Pandemie und der Anlagenotstand im andauernden Niedrigzinsumfeld dürften aus unserer Sicht 2021 jedoch zu einer weiteren Spreadeinengung führen.

Wir ziehen Anleihen mit B-Rating solchen mit CCC-Rating vor, da die Verengung im CCC-Segment aus unserer Sicht bereits sehr erheblich war. Wir glauben außerdem, dass mit B geratete Papiere das beste Risiko-Ertragsprofil für den Fall aufweisen, dass die für 2021 erwartete Verbesserung der Kreditqualität und Normalisierung ausbleiben. Anleihen mit BB-Rating könnten zusätzlich von Anlegern im Investment-Grade-Segment nachgefragt werden, die ihre Suche nach Rendite auf die unteren Ratingkategorien ausweiten.

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Wir haben zum Jahreswechsel eine leichte Präferenz für europäische High-Yield-Anleihen. Aus unserer Sicht besitzt das europäische High-Yield-Segment nach der Pandemie etwas mehr Spielraum für eine Spreadeinengung als das US-Segment.

Außerdem beinhaltet es mehr qualitativ höherwertige Emittenten und ist nicht so stark auf Rohstoffe und insbesondere Energie ausgerichtet. Wir erwarten, dass die Ausfallraten im Vergleich zu ihrem pandemiebedingten Höchststand sinken werden und sich ihrem langfristigen Durchschnitt von rund 4% annähern.

Allerdings werden sie aus unserer Sicht ihren langfristigen Durchschnitt vorerst kaum unterschreiten, da die Unternehmen infolge der Pandemie womöglich noch Probleme mit ihren Kapitalstrukturen haben. Dies gilt vor allem für den Energiesektor, der darüber hinaus unter anhaltend tiefen Energiepreisen leidet.“

Kyle Kloc, Fisch AM

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