„Wer drei Unternehmensanleihen in Deutschland notieren lässt, der gilt schon was“

Neue ZWL Zahnradwerk Leipzig GmbH: Neues freiwilliges, öffentliches Umtauschangebot für Schuldverschreibungen 2014/2019 und Schuldverschreibungen 2015/2021
Foto @ Neue ZWL Zahnradwerk Leipzig GmbH

BondGuide im neuerlichen Gespräch mit NZWL-Geschäftsführer Dr. Hubertus Bartsch über das laufende Umtauschangebot, 5-Jahrespläne und mögliches chinesisches Foul-Spiel

BondGuide: Herr Dr. Bartsch – willkommen zurück, sozusagen. Wir sprachen erst vor einem halben Jahr. Vielleicht mögen Sie zunächst das neue Angebot in eigenen Worten beschreiben.
Bartsch: Sehr gern. Dazu müssen Sie sich in Erinnerung rufen, dass wir im Dezember ein erstes öffentliches Umtauschangebot gestartet hatten. Dies wurde auch sehr gut aufgenommen – rund 8,2 Mio. EUR wurden zum Umtausch eingereicht. Das Zielvolumen ist allerdings 15 Mio. EUR, so dass noch 6,8 Mio. EUR zur Verfügung stehen. Der Unterschied jetzt ist, dass nicht nur die Gläubiger der NZWL-Anleihe 2014/19, sondern auch der jüngeren 2015/21 mit einbezogen sind.

BondGuide: Und – welche Resonanz erfahren Sie am Markt?
Bartsch: Unser aktuelles operatives Geschäft ist im Markt gut bekannt und wird auch verstanden, zumal wir uns gerade vor einem halben Jahr ja den Marktteilnehmern präsentiert hatten. Vor dem Hintergrund, dass 2017 über den kommunizierten Prognosen ausfiel, haben wir eine probate Gelegenheit gesehen, das Umtauschvorhaben zu diesem Zeitpunkt noch einmal aufzugreifen.

BondGuide: Sie haben sich jedoch gegen eine zusätzliche Aufnahme neuer Finanzmittel entschieden. Die Gründe sind bekannt, jedoch: Hätte man nicht eine weit günstiger verzinste neue Anleihe stricken können? Ihre drei Anleihen notieren mit Renditen von 3,2 bis 5,5%, also ganz erheblich niedriger als die aktuell im Umlauf befindlichen NZWL-Kupons von über 7,0%.
Bartsch: Natürlich hatten wir diese Überlegungen auch bei uns angestellt und zwar schon beim Umtauschaufruf im Dezember, zumal unser Unternehmen heute nochmals besser dasteht als bei den Emissionen 2014 und 2015. Gleichzeitig möchten wir unseren Investoren aber auch weiterhin einen attraktiven Zinssatz bieten. Der Kupon von 7,25% p.a. der Anleihe 2017/23 ist aus unserer Sicht ein fairer Preis für die angestrebte Optimierung unserer Fälligkeitenstruktur.

NZWL ProduktgruppenBondGuide: Auch ohne neues Fremdkapital bleibt die NZWL-Eigenkapitalquote doch noch ein wenig ausbaufähig …
Bartsch: Unsere Eigenkapitalquote war und ist vorhersehbar und nach Platzierung der beiden Anleihen 2014 und 2015 war der vertretbare Rahmen ausgeschöpft. Sie erinnern sich an unsere vergangenen Gespräche in den letzten Jahren: Durch die enormen Wachstumsmöglichkeiten für NZWL in China war es geboten, diese maximal wahrzunehmen. Das haben wir gemacht und in den nächsten Jahren werden sich die getätigten Investitionen rentieren – und natürlich auch die Eigenkapitalquote wieder erhöhen.